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Berlin

Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs

Flyer
Datum: Mittwoch, 25.01.2017 Location: Schaubühne Saal C Ort: 10709 Berlin Straße: Kurfürstendamm 153
Im vergangenen Sommer übermannte das Schicksal der Flüchtlinge ganz Europa, zahllose Intellektuelle und Politiker solidarisierten sich mit dem Elend der Menschen aus dem Nahen Osten und Afrika. Seien es die Bilder der Ertrunkenen am Mittelmeerstrand oder die Bürgerkriegs- und Krankheitsopfer in Zentralafrika: Die Krisen und Unglücksfälle unserer Zeit sind allgegenwärtig in unserer Facebook-Timeline, im Fernsehen und in den Zeitungen.

Der Autor und Regisseur Milo Rau unternahm zuletzt mit seinen international gefeierten Produktionen »The Civil Wars« (Koproduktion der Schaubühne, zu sehen bei F.I.N.D. 15) und »The Dark Ages« eine »politische Psychoanalyse« Europas und inszenierte mit »Das Kongo Tribunal« einen Volksprozess im ostkongolesischen Bürgerkriegsgebiet gegen internationale Minenfirmen. In »Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs« begibt sich Milo Rau gemeinsam mit seinem Team in die politischen Brennpunkte der heutigen Zeit: auf die Mittelmeerroute der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und ins kongolesische Bürgerkriegsgebiet. Der aus Interviews mit NGO-Mitarbeitern, Geistlichen und Kriegsopfern in Afrika und Europa gespeiste Doppel-Monolog betritt dabei bewusst widersprüchliches Gelände: Wie ertragen wir das Elend der Anderen, warum schauen wir es uns an? Warum wiegt ein Toter an den Toren Europas mehr als 1000 Tote in den kongolesischen Bürgerkriegsgebieten? So ist »Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs« nicht nur ein Nachdenken über die Grenzen unseres Mitleids – sondern auch über die Grenzen des europäischen Humanismus.

Milo Rau in der Schweizer Sonntagszeitung: »Ich bin auch nur ein Arschloch! - Fünf Punkte gegen den zynischen Humanismus oder wie man anfängt, die Welt zu retten.«

Regie: Milo Rau
Bühne und Kostüme: Anton Lukas
Video und Sound: Marc Stephan
Dramaturgie: Florian Borchmeyer
Mitarbeit Recherche/Dramaturgie: Mirjam Knapp, Stefan Bläske
Licht: Erich Schneider

Mit: Ursina Lardi, Consolate Sipérius
Vorgemerkt
Unterhaltung