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Laserpointer-Angriff auf Polizeihubschrauber: U-Haft

Berlin (dpa/bb) - Rund einen Monat nach heftigen Krawallen in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain ist ein 22-jähriger Mann verhaftet worden. Er sitzt in Untersuchungshaft. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag, einen Tag nach der Verhaftung, mit. Der junge Mann soll bei den Ausschreitungen in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni mit einem sogenannten Laserpointer einen Polizeihubschrauber geblendet haben. Außerdem soll er Steine und Flaschen auf Polizisten geworfen haben.

Der 22-Jährige wurde bereits in der Krawallnacht festgenommen. Bei einer Durchsuchung stellte die Kriminalpolizei eine Steinschleuder sowie Stahlschrauben und Muttern als Munition, eine Sturmhaube und mehrere Knallkörper sicher. Damals kam der Mann wieder frei. Nun konnte die Polizei bei einem Richter genug Beweise für einen Haftbefehl vorlegen, so dass der Verdächtige ins Gefängnis kam.

Nach Angaben der Polizei traf der Mann rund eine Minute lang den Piloten des Polizeihubschraubers sowie andere Besatzungsmitglieder mit dem Laserstrahl. Der Täter soll dabei vom Boxhagener Platz aus, einige hundert Meter von der Rigaer Straße entfernt, den Hubschrauber anvisiert haben. Nur «ständige Positionsänderungen und angelegte Schutzvisiere» hätten schwere Augenverletzungen und das Abstürzen des Helikopters verhindert. Ein Polizeisprecher sagte, der 22-Jährige sei dringend verdächtig, mit dem Laserstrahl die Sicherheit des Luftverkehrs gefährdet zu haben.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) teilte mit: «Wer mit einem Laserpointer einen Hubschrauber und seine Besatzung blendet, riskiert Menschenleben. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Polizeihubschrauber in diesem dicht bewohnten Stadtviertel abgestürzt wäre.»

Bei den Ausschreitungen hatten Mitte Juni Dutzende Linksextremisten randaliert, sie warfen Flaschen, Steine und Böller auf die Polizei und zündeten Müllcontainer, Autos und ein Toilettenhäuschen an. Mehrere Polizisten wurden verletzt.

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