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Frankfurt

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Frankfurt von seiner besten Seite

Seit 20 Jahren arbeitet die TCF für das gute Image der Stadt
Eine Kartei mit 100 Hotels und eine Halbtagskraft, die Anrufe potentieller Frankfurt-Besucher bearbeitete – so funktionierte eine Zimmerbuchung über das Frankfurter Verkehrsamt Anfang der 1990er Jahre. Das Amt heißt heute Tourismus+Congress GmbH, kurz TCF. Ihre Zimmerreservierungen laufen seit 15 Jahren online, 220 Beherbergungsbetriebe sind heute an das System anschlossen. Zählte man 1995 872.079 Übernachtungsgäste in Frankfurt, sind es 20 Jahre später rund 4,8 Millionen.

200.000 Touristen am Tag

Chinesische Touristen auf dem Römerberg, März 2014, © Foto: PIA/Stefan MaurerNatürlich hat sich die Zahl nicht verfünffacht, weil man so unkompliziert ein Zimmer in der Stadt findet. Frankfurt gilt anders als vor zwanzig, ja vielleicht sogar als noch vor zehn Jahren, nicht mehr nur als schnell durchquerte Eingangspforte nach Deutschland, sondern als eigenständiges Reiseziel. Touristen aus der ganzen Welt, und besonders aus den USA und Großbritannien, schätzen die Stadt, ihr internationales Flair und ihr großes kulturelles Angebot. Im Deutschlandvergleich belegt Frankfurt bei den Gesamtübernachtungszahlen Rang vier nach Berlin, München und Hamburg. Gäste aus dem Ausland ziehen Frankfurt Hamburg sogar vor, die Mainmetropole rangiert in dieser Sparte auf dem dritten Platz. Und auch mehr und mehr Deutsche besuchen die Stadt – jenseits von Geschäftsreisen oder Messebesuchen. Pro Tag empfängt Frankfurt über 200.000 Touristen.

„Frankfurt ist eine lebenswerte und liebenswerte Stadt und dank der intensiven Tätigkeit der TCF weiß das inzwischen fast die ganze Welt“ zeigt sich Oberbürgermeister Peter Feldmann optimistisch. Deshalb ist es ihm nicht nur als Stadtoberhaupt und Aufsichtsratsvorsitzenden der TCF, sondern auch ganz persönlich ein Anliegen, allerorts für Frankfurt als herausragende Destination zu werben: „Denn wer selbst überzeugt und begeistert ist, der kann auch andere überzeugen und begeistern!“.

Zugpferd Volksfeste

Abendstimmung am Museumsuferfest, 2013 © Tourismus+Congress GmbHDaran, dass sich die Wahrnehmung Frankfurts geändert hat und immer besser wird, arbeitet die städtische TCF seit zwanzig Jahren. 1995, als sich besagte Halbtagskraft um Hotelreservierungen kümmerte, ging die Gesellschaft aus dem damaligen Verkehrsamt hervor. Man wollte in einem eigenen kleinen Betrieb pragmatischer arbeiten und schneller handeln können. Geld verdienen, statt Defizite einfahren. Im Jahr 2015 beläuft sich das Ausgabenbudget der TCF auf rund sieben Millionen Euro, knapp 70 Prozent davon erwirtschaftet die Gesellschaft selbst. „Die größten Einnahmequellen sind unsere Volksfeste und Veranstaltungen“, sagt Thomas Feda, Chef der TCF.

Wie in früheren Jahren das Verkehrsamt, organisiert die TCF die Dippemess, den Wäldchestag, das Mainfest und den Weihnachtsmarkt. 1997 übernahm die Gesellschaft die Organisation des Museumsuferfests, im selben Jahr bescherte sie Frankfurts Partnerstadt Birmingham erstmals einen Weihnachtsmarkt – bis heute ist er ein Renner und hat einen echten Boom deutscher Weihnachtsmärkte in Großbritannien ausgelöst. Die jüngste Veranstaltung in Frankfurt ist das Apfelweinfestival, das seit 2011 auf dem Roßmarkt gefeiert wird.


Eine Stadt, viele Möglichkeiten

© Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main„Natürlich ist Frankfurt die Banken- und Messestadt“, sagt Thomas Feda. „Aber Frankfurt ist auch die Stadt der Feste und der Kultur.“ Und Fachwerksstadt – seit 2013 gehört die Höchster Altstadt zur Deutschen Fachwerkstraße. Und Naherholungsgebiet – mit einem der größten Stadtwälder, den Parks und dem Grüngürtel, dessen Rundwanderweg im vergangenen Jahr von der Zeitschrift Wandermagazin als schönster Wanderweg Deutschlands ausgezeichnet wurde. Frankfurter wissen das. Tour0isten kommen mehr und mehr darauf.

„Thomas Feda: „Die Fußballweltmeisterschaft 2006 war für den Tourismus eine Initialzündung.“ Die ganze Welt schaute auf die Stadt, als zum Auftakt der WM legendäre Fußballszenen auf die Fassaden der Hochhäuser projiziert wurden, Abend für Abend Tausende in die Main-Arena zogen, um sich von beiden Ufern die Spiele auf einer riesigen Leinwand mitten im Fluss anzuschauen. „Wir Public Viewing zur FIFA Fußballweltmeisterschaft 2006 am Ufer des Mains in der MainArena, © Tourismus+Congress GmbHbekamen Lob und Feedback aus der ganzen Welt“, erinnert sich Kurt Stroscher, seit über 30 Jahren Veranstaltungsmanager bei der Stadt. Mit der WM 2006 sei Frankfurt über Nacht sympathisch geworden.

„Mit Festen kann man das Image der Stadt verändern“, sagt Thomas Feda. Beim Deutschen Turnfest 2009 und der Fußball WM der Frauen 2011 manifestierte sich das Bild von Frankfurt als weltoffene, fröhliche Metropole. Nächste Gelegenheit für eine Charme-Offensive ist der Tag der Deutschen Einheit, der vom 2. bis 4. Oktober 2015 in der ganzen Innenstadt gefeiert wird.

Neue Zielgruppen

Gleichgeschlechtliche Paare auf dem Römerberg, © Tourismus+Congress GmbHDie TCF beschäftigt 72 Gästeführer, die in 22 Sprachen Sehenswürdigkeiten erklären und Geschichten erzählen. Zum Repertoire gehören neben Englisch und Chinesisch auch Malaiisch, Estnisch und Kantonesisch. Der Rundgang „Frankfurt begreifen“ ist auf Sehbehinderte und Blinde ausgerichtet, darüber hinaus gibt die TCF einen barrierefreien Guide heraus und ist damit in diesem Sektor Vorreiter. Seit 2010 veröffentlicht die TCF einen Guide für die schwul-lesbische Community. Als Zielgruppe gilt sie für Städte als besonders interessant. Auch bei der Vermarktung der Region rund um Frankfurt ist die TCF als Mitglied des Arbeitskreises Tourismus FrankfurtRheinMain federführend.

Tourismusmarketing, Volksfeste und Frankfurt Services sind drei Geschäftsbereiche der TCF, ein anderer ist das Frankfurt Convention Büro (FCB). Jutta Heinrich und ihr Team akquirieren weltweit Großveranstaltungen mit bis zu 5.000 Gästen, wie etwa den Deutschen Ärztetag oder den Städtetag. Dabei tritt Frankfurt in Wettbewerb mit anderen nationalen und internationalen Städten. Erreichbarkeit, Zimmerkapazitäten, ein großes Angebot an Ausstellungshallen und Tagungsräumen – auf sie kommt es an, wenn man um Unternehmen oder Verbände wirbt. Auch ein begleitendes Besuchsprogramm stellt das FCB-Team auf Wunsch zusammen.

„Unsere Stadt ist nicht nur touristisch hochinteressant, sondern auch ein hervorragender Kongress- und Tagungsstandort. Dabei profitieren wir nicht nur von einer exzellenten Verkehrsinfrastruktur und unserer zentralen Lage in der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Von hier aus kann man die ganze Vielfalt dieser Region entdecken. Wir profitieren auch von einem internationalen, offenen Stadtklima, das den Fremden mit einem vergnügten ‚Ei Guude‘ als Gast willkommen heißt und als Freund zum Wiederkommen einlädt,“ weiß ein Oberbürgermeister, der selbst einmal „eingeplackt“ und geblieben ist.

Am liebsten oben

Aber nichts ist so gut, dass es nicht noch besser werden könnte. Hätte Thomas Feda zum 20. Geburtstag der TCF einen Wunsch frei, was stünde ganz oben auf seiner Liste? „Dass das Fernbusterminal, das an der Südseite des Hauptbahnhofs entstehen soll, so schnell wie möglich realisiert wird. Und eine weitere Besucherplattform auf einem Hochhaus. Bisher gibt es nur die eine auf dem Maintower, für die Besucher oft Schlange stehen müssen.“


Quelle: Presse und Informationsamt der Stadt Frankfurt
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