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Ministry

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Datum: Sonntag, 18.06.2017 Location: Markthalle Hamburg Ort: 20095 Hamburg Straße: Klosterwall 11
Ohne Ministry wäre die Welt harter, kompromissloser Musik zwischen Elektronik und Metal um einen der bedeutendsten Protagonisten ärmer. Mehrere Generationen von Industrial- und Metal-Bands ließen sich von Ministrys einzigartig kämpferischem Sound inspirieren – und verhalfen der Band um das einzige Konstante Mitglied Al Jourgensen zu dem Status einer lebenden Legende. Wie vital diese Legende auch nach 36 Jahren noch immer ist, bewies zuletzt das 2013 erschienene, 13. Ministry-Album „From Beer To Eternity“: Es ist ein fies grollender Bastard aus harten Gitarren, peitschenden Drums, angsteinflößenden Vocals und knarzenden elektronischen Klängen, die absolut 'state of the art' sind. Nach dem tragischen Tod des Gitarristen Mike Scaccia im Jahr 2012 stand die Zukunft von Ministry wie schon einige Male zuvor in ihrer wechselhaften Geschichte in den Sternen. Doch aktuell verdichten sich die Hinweise auf ein weiteres Ministry-Album.

Die Geschichte von Ministry zu erzählen bedeutet gleichzeitig, die Geschichte und Progression von Synthesizern zu betrachten. Denn mit der fortschreitenden Entwicklung der digitalen Klangerzeugung änderten sich auch ihr Sound und die Ästhetik immer wieder. Einzig gemein ist den meisten Alben, dass es krasse, industriell wirkende, teils auch regelrecht kranke Sounds sind, die hier Verwendung finden – was dem von Ministry mit aus der Taufe gehobenem Genre seinen Namen „Industrial“ verlieh. Dabei waren Ministry, als sie 1981 von Al Jourgensen gegründet wurden, zunächst eine reine Synthie-Pop-Formation. Die Härte und Konfrontation ihrer Musik kam erst später hinzu.

Jourgensen, schon immer ein selten ambitionierter Soundnerd, der Stunden damit zubringen kann, neue Klänge zu designen, legte damit den elektronischen Kern von Ministry gleich zu Beginn fest. Ihr Markenzeichen, die Verbindung von Metal und elektronischer Musik, erfolgte sodann schleichend über die ersten drei Alben. Man kann sagen, dass Ministry die gesamten Achtzigerjahre zur Definition ihres ureigenen Klangs nutzten, der sodann 1992 mit dem fünften Album „Psalm 69: The Way To Succeed And The Way To Suck Eggs“ in voller Blüte erstrahlte. Es war Ministrys erstes weltweit erfolgreiches Album, gefolgt von ihrem bis heute wohl bekanntesten und stilprägendsten Werk „Filth Pig“. Es dürfte nur wenige Fans harter Musik geben, die diese beiden Alben nicht in ihrem Plattenschrank stehen haben.

Neben diesen beiden Werken, die für die Historie des Industrial ebenso zentral sind wir etwa „The Downward Spiral“ von Nine Inch Nails oder „Antichrist Superstar“ von Marilyn Manson, zeichnet sich die Geschichte von Ministry durch fortwährende Wechsel in der Bandbesetzung aus. So finden sich in ihrer Historie allein sechs Gitarristen, sechs Bassisten und sieben Schlagzeuger, die jeweils mehrere Jahre Teil der Formation waren. Dieser stetige Wechsel wurde von dem einzigen verbliebenen Mitglied Jourgensen zwar nicht unbedingt forciert, aber doch willkommen geheißen – bedeutete jedes neue Mitglied doch gleichzeitig neue Einflüsse und Inspirationen, was die einzelnen Alben in Sachen Vielschichtigkeit und Abwechslungsreichtum nachhaltig beflügelte. Denn stets arbeitet Jourgensen bei der Kreation neuer Musik mit mindestens einem zentralen Bandmitglied eng zusammen. Im 20. Jahrhundert war dies federführend der Bassist Paul Barker, für zahlreiche spätere Alben wurde dieser Posten von Jourgensens engstem Freund, dem Gitarristen Mike Scaccia übernommen.

Vorgemerkt
Unterhaltung