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Verkehrsminister will mehr Hessen fürs Radfahren begeistern

Wiesbaden (dpa/lhe) - Wer eine Rundtour mit dem Rad durch Hessen plant, dem kann der Radroutenplaner weiterhelfen. Der ist nach einer Überarbeitung laut Verkehrsministerium interaktiver und informativer geworden. «Noch nie war das Radfahren im Land so einfach und so attraktiv», sagte der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Montag in Wiesbaden.

Die Website sei jetzt übersichtlicher gestaltet und besser strukturiert, erklärte Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement (ivm), die den Radroutenplaner betreibt. Zudem könnten Nutzer nun ein eigenes Profil anlegen und ihre Routen anderen Radlern empfehlen. Ab Herbst soll auch die dazugehörige kostenlose App für Smartphones überarbeitet sein. Dann lässt sich eine Route auf das Handy laden und unterwegs zur Navigation nutzen. Stellen Radfahrer auf den Wegen Schäden fest, können sie diese über eine spezielle Plattform melden.

Ansonsten wählt der Planer fahrradgeeignete Wege aus und zeigt neben Sehenswürdigkeiten auch Übernachtungsmöglichkeiten oder Verleihstationen an. Über 135 Themenrouten und mehr als 60 Tourentipps helfen vorab bei der Festlegung der Strecke. Hier können beispielsweise Steigungen vermieden werden. Der Radroutenplaner Hessen wurde 2007 entwickelt und ist kostenlos im Internet verfügbar. Nach Angaben der ivm gab es rund 24 Millionen Seitenaufrufe im Jahr.

Für Al-Wazir ist der Planer nur ein Baustein, um den Umstieg aufs Rad zu fördern. «Das Fahrrad ist zunehmend auch für Pendler interessant», sagte der Minister. Dennoch sei die Infrastruktur gerade in Städten immer noch stark auf das Auto ausgerichtet. Deshalb unterstützt die Landesregierung unter anderem die Kommunen beim Rad- und Fußwegeausbau in diesem Jahr mit zehn Millionen Euro. Weitere vier Millionen Euro stehen nach Angaben des Verkehrsministeriums für kommunale Nahmobilitätsprojekte zur Verfügung. 2018 sollen es 5,5 Millionen Euro sein.

Um Städte besser per Rad miteinander zu vernetzen, sind spezielle Korridore in Planung, etwa zwischen Frankfurt und Darmstadt oder Hanau. Auf Initiative des Landes wurde zudem eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, der Al-Wazir zufolge inzwischen 170 hessische Kommunen angehören.

Mit mehr Radfahrern auf den Straßen könnte zwar die Unfallgefahr steigen, eine generelle Fahrradhelmpflicht hält Al-Wazir jedoch nicht für sinnvoll. «Das würde Gelegenheitsradler davon abhalten, Rad zu fahren», sagte der Minister. Wer häufiger radle, werde sich automatisch Gedanken über einen Helm machen.

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