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74 Kilogramm Elfenbein lagern im Regierungsbezirk Kassel

Wiesbaden (dpa/lhe) - Insgesamt 74 Kilogramm Elfenbein lagern im Regierungsbezirk Kassel, darunter fünf Stoßzähne, Rohware, Verschnittreste und Sägemehl. Sie werden verarbeitet und weiterverkauft. Dazu kommen beschlagnahmtes Elfenbein in Form eines Rohzahns von 17 Kilogramm und zwei Kilogramm an Kleinteilen, wie es in einer Antwort von Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Gabi Faulhaber im Hessischen Landtag heißt.

Das gewerblich genutzte Elfenbein lagert in einer Firma, die sich auf die Vermarktung von Zubehör für Messerhersteller spezialisiert hat, wie ein Sprecher des Regierungspräsidiums (RP) Kassel erläuterte. Die Firma schneidet Stoßzähne klein, um damit arbeiten zu können. So entstünden Rohlinge, Reststücke und Sägemehl, erklärte das RP. Das Material wird für Griffschalen von Messern oder Kurzwaffen verwendet, vereinzelt auch zur Restaurierung von Möbeln oder Instrumenten. 

Im Regierungsbezirk Gießen gehören drei Stoßzähne mit etwa 20 Kilogramm, ein geschnitzter Stoßzahn und 57 Ringe oder Figuren zum staatlichen Besitz. Hier wurden nach Angaben des Ministeriums zuletzt 2015 in Limburg zwei Stoßzähne beschlagnahmt.

Im Odenwaldkreis, wo auch das Elfenbeinmuseum Erbach angesiedelt ist, haben die Lagerbestände in der traditionellen Elfenbeinschnitzkunst deutlich abgenommen. 2014 waren es Faulhabers Angaben zufolge 2,3 Tonnen, sieben Jahre zuvor noch 13,5 Tonnen. Dies hänge mit der endgültigen Auflösung der Altbestände oder größeren Verkäufen etwa nach Italien und Tschechien zusammen, so das Umweltministerium. 

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