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Kishi Bashi
Datum: Sonntag, 01.12.2019
Location: Club GRETCHEN
Ort: 10963 Berlin
Straße: Obentrautstraße 19-21
Kishi Bashi live at Club GRETCHEN
Support : Emily Hope Price
Präsentiert von ByteFM & Einen hab ich noch
Einlass: 19.30 Uhr
Beginn: 20.30 Uhr
VVK: 18 € zzgl. Gebühr
Abendkasse: 23 €
Ab 16 Jahren
Kishi Bashi: Melodisch virtuos. Einfach schön.
Der studierte Violinist und Sänger Kaoru Ishibashi aka Kishi Bashi, geboren in Seattle und aufgewachsen in Norfolk, spielt am allerliebsten vor Kindern. Nicht weil sie die besseren Zuhörer wären oder seine Songs etwas Kindliches hätten, sondern weil es dem Musiker einfach Freude bereitet, seine Kunst mit anderen zu teilen. So spielt er leidenschaftlich gern in Schulen, um seine Kompositionen zu präsentieren und ein paar Neugierigen etwas beizubringen.
Unzählige Neologismen prägen die Lyrics seiner Lieder, auch den Titeln seiner ersten beiden Platten („151a“ und „Lighght“) haftet etwas Mysteriöses an. Riesige Klangflächen, mythische Weiten und Geschichten über Sehnsucht nach einem Partner, unerfüllte Träume und das Finden der Geliebten – „151a“ klingt gigantisch und bleibt vor allem durch originelle Effekte wie Reverse-Delay und einigen wirklichen Ohrwürmern wie „Bright Whites“ in Erinnerung. Hier arbeitet er noch mit elegischem Streichereinsatz, Klavier und orchestralen Loops.
Das Nachfolgealbum „Lighght” erweitert seine Soundpalette um eine vielfältigere und nuanciertere Instrumentation, weil er mit östlich-angehauchten Arrangements, von Philip Glass inspirierten Improvisationen und 70er Jahre Prog experimentiert.
Als Solomusiker bringt er 2016 mit „Sonderlust“ sein drittes Album beim Künstlerlabel Joyful Noise Recordings heraus und präsentiert ein geradezu cineastisches Klanguniversum. Obwohl dieses Werk mit seinen stürmischen Hymnen zunächst wie ein geradezu leichtblütiges Album wirkt, war der Anlass für das Songwriting eher trister Natur: Nach 13 Jahren Ehe hatten der Musiker und seine Frau sich auseinandergelebt.
Die manchmal sehr dunklen Lyrics und die gefühlvollen Refrains harmonieren prächtig und glitzern, denn sie spiegeln auf unheimliche Weise das Gefälle einer emotionalen Reise wider, die eine auf Ewigkeit angelegte Partnerschaft nun einmal ist. „Sonderlust“ ist somit Kishi Bashis Rückführung zur Work-Life-Balance. Für einen Workaholic wie ihn sicher nicht so einfach.
Auf seinem aktuellen Album „Omoiyari” verwendet er die Geige wieder deutlich öfter und setzt sie vor allem recht klassisch ein. Aber das ist nicht alles, vorbei das gesteigerte Interesse an elektronischer Klangästhetik, vorbei die Vergleiche mit Animal Collective, MGMT oder Of Montreal. Es fällt schon nachdrücklich auf, wie sehr Kishi Bashi hier auf Akustisches und Analoges setzt, das höchste Maß an Elektronik ist der Strom für Orgel und E-Gitarre. Das gewaltige „Violin Tsunami” ist sogar eine echte Liebeserklärung an Kishi Bashis Instrument, mit wildem Bogenschwung wird eine butterweiche Apokalypse auf die Leinwand gezeichnet.
Ja, wenn Melancholie an der puren Freude kratzt, ist Kishi Bashi nicht weit. Da spielt er – Achtung, Wortspiel – die erste Geige.
https://soundcloud.com/kishi-bashi
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