Über das Buch:
Alice Hasters ist eine Schwarze Frau mit einem weißen Elternteil, sie hat zwei ältere Schwestern und wurde 1989 in Köln geboren. Sie wird sehr oft für ihr gutes Deutsch gelobt, ihr Haar wird ungefragt angefasst, und ihr Körper rückt immer wieder in den Fokus, wenn es um sexuelle Merkmale Schwarzer Frauen geht. »Aber wo kommst du wirklich her?«, »Kannst du überhaupt Sonnenbrand bekommen?«: Jede Frage, die auf ihre „wirkliche“ Herkunft zielt, lässt Alice Hasters Ausgrenzung spüren. Jeder verunsicherte, misstrauische Blick, den sie in der Öffentlichkeit auffängt, entmenschlicht sie. Anhand persönlicher Erfahrungen spiegelt Hasters die vielfältigen Lebenssituationen, in denen Black and Indigenous People of Color Diskriminierung täglich erleben. Ihr Buch ist eine Aufforderung an weiße Menschen sich ihrer unreflektierten Gedanken, Äußerungen und Verhaltensweisen gegenüber BIPOC bewusst zu werden – denn selbst freundlich gemeinte Kommentare offenbaren tiefsitzenden Rassismus. Wenn weiße Menschen verstehen lernen, was jene Sätze beim Gegenüber auslösen, haben wir endlich eine Grundlage über Rassismus zu sprechen. Erst dann begreifen wir, dass es nicht um Sprachregelungen oder Verbote geht, sondern um respektvollen Umgang in einer vielfältigen Gesellschaft. Rassismus ist nicht nur der Skinhead mit Springerstiefeln, Rassismus lauert verborgen in jedem Menschen – es wird Zeit, dass wir darüber sprechen.
Im Netz hat der Hashtag #MeTwo Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, eine Stimme gegeben. Die Resonanz war gewaltig, viele waren schockiert, erstaunt, fühlten sich ertappt. Diese Tweets schafften erstmals ein breitenwirksames Bewusstsein für Rassismus, der im Kleinen, im Alltäglichen stattfindet – und doch mit dem Großen, der politischen Dimension zusammenhängt. Mückenstiche oder Mikroaggressionen, so nennt Alice Hasters ihre persönlichen Erlebnisse mit Alltagsrassismus: kaum sichtbar, im Einzelfall auszuhalten, aber in der Summe unerträglich. Indem sie Situationen exemplarisch schildert, eröffnet sie den Leser*innen ihre Perspektive, nämlich die einer Schwarzen Frau, die in Deutschland geboren wurde, aber immer wieder für ihr gutes Deutsch gelobt wird. Ein blöder Witz, ein heimlicher Gedanke, ein unüberlegtes Vorurteil – wir alle sind rassistisch. Unsere Welt ist so geprägt: Unsere Geschichtsbücher, unsere Kinderbücher, die Filme, die wir schauen, und wie wir sprechen. Wir lernen so früh uns nach Herkunft und Hautfarbe zu unterscheiden, dass wir es gar nicht merken. Weiße Menschen haben das Privileg, dies ihr ganzes Leben lang ignorieren zu können. Wie aber findet man zu sich, wenn man nicht weiß ist? Wie versteht man sich selbst in einer Welt, in der man ständig hinterfragt wird? Alice Hasters Buch ist ein eindringlicher und persönlicher Bericht, der Alltagsrassismus in allen Lebensbereichen spiegelt: ob Schule, Freundschaften, Körper, Liebe oder Familie.
Über die Autorin:
Alice Hasters wurde 1989 in Köln geboren und wenn sie gefragt wird, wo sie herkommt, dann sagt sie, woher ihre Eltern kommen. Sie studierte Journalismus in München, arbeitete für die Tagesschau in Hamburg, lebt aktuell in Berlin und produziert Beiträge für Deutschlandfunk Nova, süddeutsche.de, tagesspiegel.de und den rbb. Mit Maxi Häcke spricht sie im monatlichen Podcast Feuer & Brot über Feminismus und Popkultur
H. Henkensiefken
Sa1818. Apr 2020So1919. Apr 2020Mo2020. Apr 2020Di2121. Apr 2020Mi2222. Apr 2020Do2323. Apr 2020Fr2424. Apr 2020Sa2525. Apr 2020So2626. Apr 2020Mo2727. Apr 2020Di2828. Apr 2020Mi2929. Apr 2020Do3030. Apr 2020Fr0101. Mai 2020Sa0202. Mai 2020So0303. Mai 2020Mo0404. Mai 2020Di0505. Mai 2020Mi0606. Mai 2020Do0707. Mai 2020Fr0808. Mai 2020Sa0909. Mai 2020
Alice Hasters mit "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten"
Datum: Montag, 20.04.2020
Location: Backfabrik Clinker Lounge
Ort: 10405 Berlin
Straße: Saarbrücker Straße 36
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