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Berlin

Ein Bericht für eine Akademie - von Franz Kafka

Flyer
Datum: Mittwoch, 15.09.2021 Location: Theater im Palais Ort: 10117 Berlin Straße: Am Festungsgraben 1
Ein Bericht für eine Akademie von Franz Kafka
Solotheaterstück

Affe: Guido Schmitt // Regie: Hansdieter Heiter // Kostüm und Bühne: Gabi Klinke // Maske: Hasso von Hugo, Franzi Franz

Dauer: ca. 60 Min. (keine Pause), anschl. Publikumsgespräch

Der Menschenaffe Rotpeter berichtet vor einem akademischen Publikum von seiner Vermenschlichung.

An sein äffisches Vorleben kann er sich kaum noch erinnern. Sein neues Leben beginnt nach der Gefangennahme in Afrika während der Schiffsüberfahrt nach Europa. Auf dem Schiff wird er in einen zu engen Käfig gepfercht und dient als Objekt geschmackloser und derber Späße.

Die gedemütigte Kreatur versucht, das Beste aus der misslichen Lage zu machen. Die Freiheit ist nicht wieder zu erlangen, so sucht er nach einem Ausweg, der ihn überleben lässt: Der Affe imitiert die menschliche Natur bis er schließlich – in einen Herrenanzug gewandet – Zeugnis ablegt von seinem Werdegang.

Die Geschichte ist eine Parabel auf die soziale Enge menschlicher Gesellschaft, den starken Wunsch nach Anerkennung und auf die Macht der Ausgrenzung. Hier werden Grundfragen aufgeworfen wie die Wahrung von Identität und das Scheitern der Integration durch Anpassung – das Jahrhunderte alte Dilemma.

In Vorbereitung auf das Stück war ich oft im Berliner Zoo. Dort habe ich verschiedene Menschenaffen studiert. Im Stück ist es ja der Affe, der den Menschen beobachtet und zu kopieren versucht, ich musste nun umgekehrt den Affen beobachten. Doch wenn ich in die Augen eines Tieres schaute, fragte ich mich oft: Wer beobachtet hier eigentlich wen?

Guido Schmitt

Auszug aus einer Kritik

Man wird konfrontiert „mit der Ausweglosigkeit seiner Situation. Dass er als ehemals „freier Affe“ nun gegen seine Affennatur kämpfen muss, um den Menschen ähnlich zu werden, ohne jemals ein vollwertiges Mitglied der sozialen Gruppe werden zu können, in die er sich begeben hat. Freiheit, Gefangenschaft, Flucht, Ausweg, Anerkennung, Ausgrenzung – das sind die Stichworte, mit denen das Stück arbeitet.

Guido Schmitt (Schauspieler):

Schauspielausbildung in Berlin – seit 1988 Engagements an verschiedenen Theatern in Berlin – Düsseldorf – Stendal – Heidelberg – Hamburg – Tournee-Theater im deutschsprachigen europäischen Raum – Sparten übertgreifende Engagements in Schauspiel und Musical – Filmschauspiel seit 1987 bei ARD-ZDF-RTL-SAT 1-KINO
Vorgemerkt
Unterhaltung