Jazzwoche Berlin #4

Auch in ihrer vierten Ausgabe zeigt die Jazzwoche Berlin die Vitalität und Vielfalt der Berliner Jazz und Impro-Szene und bringt verschiedenste Akteur*innen in den Dialog. An vielen Stellen haben sich Musiker*innen und Veranstalter*innen über zwei Jahre lang gegen die Corona-Krise gestemmt, sie haben konzipiert, produziert, diskutiert, sie haben sich vernetzt, sie haben sich Gehör verschafft – mit ihrer Musik aber auch kulturpolitisch. Die Jazzwoche Berlin #4 wird vom 4. bis 10. Juli Plattform sein für die Präsentation von aktuellem Jazz und improvisierter Musik inklusive der Grenzbereiche zu anderen Formen aktueller Musik sowie für kulturpolitischen und gesellschaftlichen Diskurs. Es gibt also viel Spannendes zu hören und noch mehr zu besprechen! 7 Tage Musik International zählt Berlin weiter zu den interessantesten Städten für Jazz und Improvisierte Musik. Die Stadt gilt einer großen Zahl von Musiker*innen als impulsgebendes Experimental-Labor, als Nukleus neuer Strömungen und Entwicklungen, als Ort, an dem einengende Kategorien ihre Bedeutung verlieren, an dem das Genre sich weiterentwickelt. Diese im Wortsinn freie Musik ist in der Stadt an 365 Tagen im Jahr an den unterschiedlichsten Orten zu hören. Die Jazzwoche Berlin #4 richtet den Fokus auf diese unterschiedlichen Orte und will dabei nicht nur die pure Vielfalt, sondern vor allem auch die innovative, impulsgebende Kraft der Berliner Jazz- und Impro-Szene und ihrer Akteur*innen hervorheben. Geplant sind verschiedene musikalische Interventionen in Zusammenarbeit mit den jeweils lokalen Konzertveranstalter*innen. Diese werden sowohl in den Clubs vor Ort als auch in neuen Spielstätten im Freien stattfinden. Außerdem wird während der Jazzwoche Berlin #4 am Dienstag, dem 5. Juli 2022 zum sechsten Mal der Berliner Jazzpreis verliehen. Die diesjährige Auszeichnung geht an die Sängerin, Komponistin und Orchesterleiterin Cymin Samawatie und wird vom Berliner Senat und dem Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) vergeben. 7 Tage Diskurs Viele Themen hat die Corona Krise sichtbarer gemacht oder neu aufs Tableau gehoben – Honoraruntergrenzen, soziale Absicherung von Künstler*innen, Fragen zur Nachhaltigkeit von Förderungen, Resilienz von Strukturen, Verstärkung von Ausschlussmechanismen und Ungleichheiten. Denn nicht alle Akteur*innen der Kultur- und Jazzszene sind gleichermaßen von der Krise betroffen. Jazzmusiker*innen haben auch die eigene Relevanz hinterfragt, über Sichtbarkeit und Repräsentanz gesprochen, über Digitalisierung und Verwertungsmodelle. Berliner Clubs und Veranstalter*innen haben sich neu aufgestellt, Plattformen und digitale Formate sind entstanden. Jetzt ist zu diskutieren, wie an die neu entstandenen Prozesse angeknüpft und wie strukturellen Ungleichheiten begegnet werden kann, wie die diversen Akteur*innen weiter selbstwirksam sein und so die Deutungshoheit über ihre Musik mitgestaltenkönnen. In Berliner Spielstätten werden wieder Panels und Diskussionsveranstaltungen mit hochkarätigen Gästen stattfinden und sich diesen Themen widmen. So geht es beispielsweise um die Relevanz und das Potenzial des Programmumbaus im öffentlich-rechtlichen Rundfunk für die Jazz- und Improvisationsszene Berlins oder um klassistische Strukturen im Jazz, verbunden mit der Frage nach sozioökonomischen Hintergründen und anzustrebenden Veränderungen. Die Jazzwoche versteht sich immer auch als Motivatorin für neue Diskussionsansätze und -bedarfe, so wie in diesem Jahr als Plattform für den Start einer neuen Gesprächs- und Konzertreihe zu Queerness im Jazz des Kollektivs QUEER CHEER Community for “Jazz” and Improvised Music. Außerdem wird die erfolgreiche Podcastreihe „jazz.leben – Stimmen aus der Szene” fortgesetzt. Schon im Vorfeld der Jazzwoche Berlin #4 werden die ersten von Musiker*innen und Akteur*innen gestalteten Folgen veröffentlicht, die ungefilterte Perspektiven auf die Musik, Arbeitsbedingungen und kulturpolitische Diskussionen artikulieren. Prolog zur Jazzwoche Eröffnet wird die Jazzwoche Berlin #4 bereits am Sonntag, den 03. Juli mit einem Prolog im Silent Green, zu dem die IG Jazz Berlin als Initiatorin der Jazzwoche einlädt. Dieser Prolog könnte als Jazzwoche kompakt gelten – Konzerte, Panels und eine Liveaufnahme des Podcasts „jazz.leben – Stimmen aus der Szene”. Es ist ein Tag, bei dem Musiker*innen und Veranstalter*innen mit ihrem Publikum, mit Kolleg*innen anderer Sparten, mit der Politik und Akteur*innen des Berliner Kulturlebens ins Gespräch kommen. Es wird ein Fest für die Musik – den Jazz, die Improvisierte Musik und aktuelle Musik in all ihren Facetten, all ihrer Vielfalt und Schönheit. Diese Veranstaltung ist erstmals auch für das Publikum zugänglich. Informationen zu Tickets und Reservierungen wird es auf der Homepage der Jazzwoche Berlin geben. Die ständig aktualisierte Programmübersicht der Jazzwoche Berlin #4 mit allen beteiligten Spielstätten finden Sie demnächst unter: www.jazzwoche.berlin. Hier geht es zum Aftermovie der Jazzwoche Berlin #3: https://www.youtube.com/watch?v=ik3fYMkX9bE