Neue Held*innen werden geboren. Sie werden gemacht.
Ein Junge rennt durch Berlin, er springt. Von einem weißen Kontext in den anderen hüpfend, flüchtet er durch die Stadt. Plötzlich bleibt der Junge wie angewurzelt stehen. Er starrt in das Schaufenster. In der Auslage der Stadtbibliothek ist ein Foto von Dumas ausgestellt, dem Autor all der berauschenden Heldengeschichten, der traumhaften Gegenentwürfe zu der aussichtslosen Gewalt des Alltags. Alexandre Dumas, der Erschaffer reicher Welten voll ebenbürtiger Kämpfe und Siege voll Solidarität und Würde, ist Schwarz wie der Junge. Held*innen werden erschaffen von mutigen Individuen, von Medien und Konzernen, von politischen Bewegungen. Die allgegenwärtigen Held*innen sind meist die falschen. Black Lives Matter hat, um Zukunft zu gestalten, Monumente der Erinnerung gestürzt und eigene ikonische Bilder geschaffen. Der Kampf um die Repräsentationen ist ein Kampf um die Erinnerung und um zukunftsweisende Vorbilder. Die Faszination für die Musketiere und den Grafen von Monte Christo rettet den Jungen. Und wir?
Die dominierenden Diskurse verhindern, dass aus der Tat die Heldentat und aus dem Handelnden ein Schwarzes Vorbild wird. In der Regie von Atif Mohammed Nor Hussein vermessen die Performer*innen Maya Alban-Zapata, Amina Eisner, Lamin Leroy Gibba und Aloysius Itoka die hierdurch entstehende Leerstelle – auf Grundlage eines Textes von Amina Eisner und Atif Mohammed Nor Hussein. Das Vakuum in unserer Kultur gebiert Ungeheuer. Courageux! Furchtlos!
Es gilt dieses mit Geschichten, mit selbstbestimmten Geschichten zu füllen.
Regie: Atif Mohammed Nour Hussein; Text: Amina Eisner, Atif Mohammed Nour Hussein; Mitarbeit Regie: Julien Enzanza; Licht- und Sounddesign: Emilio Cordero Checa; Video: Zé de Paiva; Bühne und Kostüm: Marian Nketiah; Dramaturgische Beratung: Julien Enzanza; Mit: Maya Alban-Zapata, Amina Eisner, Lamin Leroy Gibba, Aloysius Itoka
Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße gemeinnützige GmbH, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Foto: Zé de Paiva
So1616. Okt 2022Mo1717. Okt 2022Di1818. Okt 2022Mi1919. Okt 2022Do2020. Okt 2022Fr2121. Okt 2022Sa2222. Okt 2022So2323. Okt 2022Mo2424. Okt 2022Di2525. Okt 2022Mi2626. Okt 2022Do2727. Okt 2022Fr2828. Okt 2022Sa2929. Okt 2022So3030. Okt 2022Mo3131. Okt 2022Di0101. Nov 2022Mi0202. Nov 2022Do0303. Nov 2022Fr0404. Nov 2022Sa0505. Nov 2022So0606. Nov 2022
COURAGEUX! FURCHTLOS!
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