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Messerstiche am Alexanderplatz: Drei Verdächtige gefasst

Berlin (dpa/bb) - Nach dem brutalen Angriff auf einen 23-jährigen Mann am Berliner Alexanderplatz sind drei Verdächtige gefasst worden. Die drei jungen Männer im Alter von 17, 18 und 20 Jahren wurden am Dienstag festgenommen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte die Kriminalpolizei umfangreich ermittelt. Die drei Verdächtigen sollten noch am Mittwoch vor einen Haftrichter kommen, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Die Männer sollen den 23-Jährigen am Montagabend mit Messerstichen am Rücken verletzt haben. Außerdem soll einer von ihnen ihm einen heftigen Kopfstoß ins Gesicht versetzt haben, bei dem das Opfer mehrere Zähne verlor. Der Verletzte wurde im Krankenhaus behandelt. Inzwischen konnte er entlassen werden.

Grund für den Angriff war ein Streit zwischen den Männern, die alle aus Afghanistan stammen. Einer der drei mutmaßlichen Täter soll nach den Ermittlungen ein Mädchen oder eine junge Frau belästigt haben, wie eine Polizeisprecherin sagte. Daraufhin soll der 23-Jährige eingegriffen haben, um die Frau zu beschützen. Dann mischte sich eine größere Gruppe von etwa 30 Männern in den Streit ein. Im Lauf der Auseinandersetzungen kam es dann zu den Gewalttätigkeiten.

Am Alexanderplatz, im Bereich zwischen dem Fernsehturm und dem Neptunbrunnen vor dem Rathaus, versammeln sich seit längerem an vielen Abenden in der Woche große Gruppen junger Männer, vor allem Flüchtlinge aus arabischen Ländern. Regelmäßig kommt es zu Streitereien und Gewaltausbrüchen. Die Polizei kontrolliert inzwischen regelmäßig dort mit einem größeren Aufgebot und beleuchtet dafür das Gelände mit großen aufgestellten Scheinwerfern.

Im September gab es dort mehrfach Massenschlägereien und Messerstechereien zwischen Gruppen junger Männer. Beteiligt waren jeweils etwa 30 Männer aus Afghanistan, Pakistan und Syrien. Sie griffen sich mit Messern und Reizgas an. Ein 18-Jähriger musste nach einer Stichverletzung am Rücken notoperiert werden. Auch Übergriffe gegen Frauen, aus denen wiederum Auseinandersetzungen folgen, kommen öfter vor.

Der Senat und die Polizei wollen den Alexanderplatz ebenso wie einige andere Orte mit viel Kriminalität in Zukunft zeitweise mit Videokameras besser überwachen. Außerdem wird nahe der Weltzeituhr eine kleine Polizeiwache gebaut, um die ständige Präsenz von Polizisten zu gewährleisten.

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