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121 Strafanzeigen nach Gewalt gegen Homosexuelle

Berlin (dpa) - Von Januar bis Oktober sind in Berlin 121 Übergriffe auf homosexuelle Menschen als Straftat angezeigt worden. Das geht aus der aktuellen Statistik der Kriminalpolizei hervor, die Hasskriminalität gegen die sexuelle Orientierung auflistet. «Die Bandbreite reichte von Beleidigungen und Nötigung bis hin zu schwerer Körperverletzung», sagte Jörg Steinert, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg. Damit hätten sich etwa so viele Taten ereignet wie im Vorjahreszeitraum - mit 123 registrierten Übergriffen. Die Dunkelziffer liege aber vermutlich weitaus höher, da nicht jede Tat bei der Polizei angezeigt werde.

Die Tatorte lagen nach der neuen Statistik, die am Donnerstag vorgestellt wurde, vorwiegend in den Bezirken Mitte, Schöneberg und Neukölln. Die Aufklärungsquote liegt nach Angaben der Polizei derzeit bei 38 Prozent und ist damit etwas niedriger als im Vorjahreszeitraum (43 Prozent).

Das Anti-Gewalt- und Beratungsprojekt Maneo registriert in seiner jüngsten Statistik für 2016 insgesamt 291 homo- oder transfeindliche Übergriffe in Berlin. Die Zahl ist damit gestiegen: Es waren rund 40 gemeldete Vorfälle mehr als im Jahr 2015. Die Opferberatungsstelle für Schwule veröffentlicht ihre Jahreszahlen in der Regel im Mai.

Der diesjährige Respektpreis des Bündnisses gegen Homophobie ging an eine Kolumne des Berliner «Tagesspiegel» mit dem Titel «Heteros fragen, Homos antworten», teilte der Lesben- und Schwulenverband weiter mit.

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