Von internationalen politischen Entwicklungen, die in dem dystopischen Stück „Raketenstart“ in die Flucht von der zerstörten Erde münden („Wir haben die Katastrophe kommen sehen und den Griff nach der Macht mit viel Witz kommentiert“) über die Suche nach der erfüllten Sehnsucht per Smartphone-Wischbewegung („Du bist nicht meine große Liebe, du bist mein Zeitvertreib“), vom Umgang mit Leistungsdruck hin zur aktuellen Sexismus Debatte - DOTA trifft mit „Die Freiheit“ den Nerv der Zeit.
DOTA sprüht auf „Die Freiheit“ vor ansteckender Lebenslust, mitmenschlicher Neugier und offenherzigem Lächeln, sucht Fluchtwege aus der Stadt und aus der Realität, begibt sich metaphorisch in atemberaubend labile Situationen voller Zwänge und erzählt humorvoll von gesellschaftlichen Alltags-Dilemmata.
Märchenhaften Sehnsüchten bereitet sie ein abgründiges Ende, dem großen Glück, das es „Jeden Tag“ neu zu feiern gilt, stellt sie die Orientierungslosigkeit einer Beziehung gegenüber: „Wozu brauchen wir den Kompass, wenn wir nicht wissen, wohin wir beide wollen?“
Einer bestürzenden Dystopie über die Flucht der „Reichsten und Rücksichtslosesten“ von der von ihnen zerstörten Erde hält DOTA fröhlichen Optimismus entgegen: „Jetzt weiß ich, wir müssen doch noch nicht untergehen, denn ich hab schwangere Frauen im Baumarkt gesehen.“.
Die alles andere als weit her geholte Geschichte eines Menschen, der sich zunächst ungläubig, dann ohnmächtig gegen die Willkür eines Überwachungsstaatsapparats zu wehren versucht, konterkariert sie mit dem titelgebenden, beißend ironischen Zweizeiler „Freiheit“: „So viel Freiheit. Ich bin überfordert. Was mach ich daraus? Ich such mir einen Yogalehrer, der mir sagt, wann ich einatmen soll und wann aus.“
So abwechslungsreich, ja geradezu gegensätzlich war DOTA noch nie. Der Bogen spannt sich inhaltlich wie musikalisch: Die einfallsreichen, teils geheimnisvollen, teils verspielten und um Bläser bereicherten Arrangements treffen auf ohrwurmige Melodien, raffinierte Harmonien und nicht zuletzt auf ihre unverwechselbare Stimme.
Die Faszination, die von ihr ausgeht, beschrieb Sebastian Krämer in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des renommierten Fred-Jay-Preises für Textdichter wie folgt: „Überall, wo Sänger gelobt werden, fallen die Vokabeln Authentizität und Natürlichkeit. Und dann hört man Dota und denkt: Ach so! Ich nehme das mit der Natürlichkeit und Authentizität in Bezug auf alle anderen zurück.“
Besetzung:
Dota Kehr – voc, git
Jan Rohrbach – git
Janis Görlich – drums
Patrick Reising – keys
Di2828. Mai 2019Mi2929. Mai 2019Do3030. Mai 2019Fr3131. Mai 2019Sa0101. Jun 2019So0202. Jun 2019Mo0303. Jun 2019Di0404. Jun 2019Mi0505. Jun 2019Do0606. Jun 2019Fr0707. Jun 2019Sa0808. Jun 2019So0909. Jun 2019Mo1010. Jun 2019Di1111. Jun 2019Mi1212. Jun 2019Do1313. Jun 2019Fr1414. Jun 2019Sa1515. Jun 2019So1616. Jun 2019Mo1717. Jun 2019Di1818. Jun 2019
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