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Trend Dampfen statt Rauchen - wo liegen die Unterschiede?

Was einst als seltsam, ungewöhnlich oder gar lächerlich angesehen wurde, hat sich längst in allen Kreisen durchgesetzt: die E-Zigarette. Die elektrischen Glimmstängel bieten etliche Vorzüge, gelten als gesünder und stinken, im Gegensatz zu ihren tabakhaltigen Mitbewerbern, gar nicht. Dennoch ist nicht jedem klar, was eine E-Zigarette eigentlich ist und warum sich diese Variante nun von der gewöhnlichen Zigarette unterscheidet. Immerhin wird beides geraucht. Oder etwa nicht? Dieser Artikel klärt auf.


Abbildung 1: Die E-Zigarette erzeugt nur Dampf statt Rauch - doch wie liegen die genauen Unterschiede?

Unterschied zwischen Dampfen und Rauchen

»Ich bin Dampfer« Wer eine E-Zigarette nutzt, wird sich vermutlich eher mit diesen Worten vorstellen, denn als Raucher bezeichnen sich Dampfer eher selten. Für Außenstehende wirkt das verwirrend, denn vielen ist nicht bewusst, dass bei der E-Zigarette tatsächlich nichts qualmt. Der wichtigste Unterschied zwischen den Tabak- und E-Zigaretten:

Tabakzigarette - die gewöhnliche Zigarette enthält Tabak, der beim Rauchen verbrannt wird. Der Raucher inhaliert echten Rauch, auch wenn dieser zuerst aber einen Filter geleitet und somit ein wenig gesäubert wird. Auch die neuen, mit Tabak gefüllten E-Zigaretten funktionieren nach diesem Prinzip. Hier wird der Tabak im inneren elektrisch erhitzt, verbrennt in seiner Hülle aber dennoch.

E-Zigarette - in ihr kann nichts brennen, da sie mit Flüssigkeit gefällt ist. Das sogenannte Liquid wird mittels Heizelementen im Verdampfer erhitzt, wodurch es verdampft. Dieser Dampf, der zu großen Teilen sogar aus Wasser besteht, wird nun eingeatmet. Nutzer von E-Zigaretten dampfen daher, anstatt zu rauchen.

Das sind die beiden wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Zigarettentypen. Doch kommen durch den Verdampfungsprozess noch einige Vorteile hinzu. Beim Zigarettenrauch sind nämlich nicht allein das Nikotin und der Teer gefährlich und belasten Raucher und Umstehende. Im Zigarettenrauch sind Hunderte gefährliche Stoffe, die als gesundheitsgefährdend bekannt sind. Die meisten der Stoffe entstehen rein durch den Verbrennungsprozess. Bei der E-Zigarette sieht es anders aus, da die Liquids verdampfen und selbst auf Nikotin verzichtet werden kann:

Liquids - sie bestehen aus einer Mischung aus Wasser, pflanzlichem Glycerin und Propylenglycol. Je nach Mischungsverhältnis entsteht mehr oder weniger Dampf, wobei PG als besserer Geschmacksträger gilt und VG für einen dichteren Dampf sorgt. Die Inhaltsstoffe stammen aus dem medizinischen Bereich und werden daher oft aus dem Apothekenbedarf erworben, wenn Dampfer ihre Liquids selbst herstellen.

Geschmack - in das Liquid kommt ein Aroma, welches dem Dampf den eigentlichen Geruch und Geschmack verleiht. Das Aroma ist dasselbe, welches auch in der Lebensmittelbranche genutzt wird.

Nikotin - hier kommt eine Ãœberraschung. Denn nicht in jedem Liquid ist Nikotin enthalten. Es gibt etliche Dampfer, die vollkommen nikotinfrei dampfen und nur aus geschmacklichen Gründen zur E-Zigarette greifen. Ist Nikotin enthalten, können Dampfer zwischen verschiedenen Stärken wählen - oder aber, sie strecken ein nikotinhaltiges Liquid mit einem nikotinfreien.

Grundsätzlich sind im Dampf einer E-Zigarette weniger Schadstoffe drin. Natürlich bleibt immer noch ein Restrisiko und Dampfen ist nicht gesund - es ist jedoch gesünder, als das typische Rauchen. Der größte Vorteil ist, dass der Dampf extrem schnell verfliegt und sich im Raum befindende Passivraucher keine bis sehr viel weniger Schadstoffe durch den Dampf aufnehmen.

Dampfen in öffentlichen Gebäuden

Viele Raucher nutzen die E-Zigarette, weil sie denken, dass sie damit das Rauchverbot umgehen können. Das funktioniert jedoch nur zum Teil:

Hausrecht - in Restaurants, Kneipen und Gaststätten herrscht in den meisten Bundesländern Rauchverbot. Das gilt auch für Dampfer, wenn auch manche Wirte hier ein Auge zudrücken. Rein rechtlich gesehen müssen sich Dampfer an die Hausordnung halten und, wenn sie dampfen wollen, die ausgewiesenen Bereiche aufsuchen.

Behörden - auch hier gilt, dass das Rauchen nicht erlaubt ist. Auf dem Gang im Wartebereich zu dampfen, ist also eine schlechte Idee und gehört sich schlichtweg nicht.

Öffentliche Verkehrsmittel/Bahnhöfe - in Bussen und Zügen dürfen auch Dampfer nicht rauchen. An und für sich müssen sie auch an Bahnhöfen die Raucherbereiche aufsuchen.

Letztendlich fällt das Dampfen nur indirekt unter die Regelungen des Nichtraucherschutzgesetzes. Allerdings wird das Dampfen häufiger lockerer gesehen, was zumeist auch daran liegt, dass der Dampf sehr schnell verfliegt und nach kurzer Zeit kaum noch zu bemerken ist. Es ist wesentlich schwerer nachzuweisen, ob jemand rasch an der E-Zigarette gezogen hat, als wenn jemand eine Tabakzigarette raucht.

Öffentliche Wahrnehmung und rechtliche Grundlagen

Als die E-Zigarette aufkam, wurden Dampfer entweder belächelt oder skeptisch angestarrt. Zugegeben, die ersten E-Zigaretten sahen auch eher lächerlich aus, immerhin besagen sie noch eine Spitze mit Leuchtdiode, die beim Ziehen aufleuchtete. Die heutigen Geräte sind technisch wesentlich versierter und besitzen ein oft edles Design, das schon als Hingucker zu bezeichnen ist. Hierdurch hat sich die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit natürlich gewandelt. Hinzu kommt, dass die E-Zigarette immer geläufiger und somit auch unter Nichtrauchern bekannter wird. Dennoch herrscht oft Skepsis:

Gesundheit - hier scheiden sich weiterhin die Geister. Oftmals wird fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die E-Zigarette der Rauchentwöhnung dient, was nun mal nicht ihre eigentliche Prämisse ist. Zudem tauchen immer wieder Studien auf, die die Schädlichkeit voranstellen, sie aber nicht mit der Schädlichkeit einer gewöhnlichen Zigarette vergleichen.

Presse - in der Presse werden die Studien gerne aufgegriffen. Nachdem mittlerweile aber sogar Tabakkonzerne eigene E-Zigaretten herstellen, steigt das allgemeine Ansehen der E-Zigarette, was mitunter an der Werbewirkung durch die Tabakkonzerne liegt.

Und wie sieht es mit den rechtlichen Grundlagen aus? Nun, die E-Zigarette fällt nicht unbedingt unter das Nichtraucherschutzgesetz, besitzt aber noch einen markanten Vorteil. Sie ist bislang nämlich noch nicht mit der Tabaksteuer belegt, wodurch das Dampfen deutlich günstiger wird. Allerdings wird immer wieder überlegt, die Richtlinien der Besteuerung zu ändern, wodurch zukünftig eventuell auch die Steuer auf tabakähnliche Erzeugnisse gezahlt werden könnte.


Abbildung 2: Dampfer dürfen auch nicht zwingend überall ihrem Genuss nachgehen.

Fazit - Vorteile, doch mit Einschränkungen

Grundsätzlich bietet die E-Zigarette einige Vorteile: Sie stinkt nicht, sie belastet die Mitmenschen nicht, das Dampfen ist günstiger und wohl gesünder. Trotzdem müssen sich Dampfer an Regeln und Grundlagen halten und dürfen nicht überall ihr Liquid genießen. Hier gilt auch das Hausrecht und wer gebeten wird, nicht zu dampfen, sollte sich daran halten.

Bildquellen:

Abbildung 1: @ Dani Ramos (CC0-Lizenz) / unsplash.com

Abbildung 2: @ Horwin (CC0-Lizenz) / pixabay.com
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