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Der Trend: Selbstgeschriebenes vom Strand

Im Zeitalter der sozialen Medien, sind E-Mails und WhatsApp zweifelsfrei dank der technischen Entwicklung von vielen Kommunikationsmöglichkeiten die schnellste und effektivste Form der Nachrichtenübertragung. Am weißen Strand, in der schicken Hotellobby oder beim Sightseeing: Grüße an Freunde und Bekannte aus dem Urlaub heraus zu richten, das ist dank dem Internet heute bei jeder Gelegenheit und fast an jedem Ort möglich. Das rasche Wachsen der Anzahl an öffentlichen WLAN-Hotspots, die von Bars, Restaurants und Hotels und touristischen Hot-Spots an vielen Destinationen angeboten werden, trägt ihr Übriges zu dieser Entwicklung bei, und die gute alte Postkarte scheint nur noch etwas für Traditionalisten zu sein. Scheint! Über dreiviertel der Urlauber, so eine aktuelle Umfrage des Reiseunternehmers Ltur, teilt ihre Erlebnisse und Erfahrungen per Postkarte aus dem Urlaub und zeigt, wer dachte das hübsche Stück Papier hätte ausgedient, der hat sich schnell getäuscht.

Eine lange Tradition


Als „Correspondenzkarte“ kam die Postkarte 1869 in die Welt. Ab 1897 wurden dann Gruß- und illustrierte Karten für den Massenmarkt produziert. Künstler liebten das neue Kommunikationsmittel sofort und verewigten sich auf den Postkarten, die bei Käufern regen Anklang fanden. Auch heute ist die Postkarte noch so beliebt, weil man die Kunst für kleines Geld kaufen kann, sie individuell ist und sie den eigenen Geschmack zum Ausdruck bringt. Auch die Versandkosten liegen nur etwa bei der Hälfte des Briefportos.

Auch heute kann sich jeder selbst als Postkartenkünstler verewigen

Professionell erstellte Fotos als Postkarte versenden, das ist ein Wunsch vieler Besitzer von Ferienhäusern, Hotels und Gasthäusern. Wie lässt sich besser das Domizil bewerben? Auch Fotografen und bildende Künstler wissen die Wirkung von Fotopostkarten zu schätzen und verschicken diese mit eigenen Werken versehen um auf anstehende Vernissagen hinzuweisen. Zu jeder Jahreszeit freuen sich Bekannte, Freunde, Geschäftspartner und Kunden über eine persönliche Nachricht, und so lassen Firmen gerne witzige Sprüche auf Postkarten drucken um Kunden nette Grüße, beispielsweise an Weihnachten zu senden. So kann ein jeder der eigene Künstler sein.

Und wenn´s mal etwas länger dauert...


Kurios: Postkarten können auch mal einige Jahre brauchen, bis sie letztendlich zum Empfänger finden. Wie groß muss die Freude gewesen sein, als Agnes Bittner die Postkarte Ihres Sohnes im Briefkasten fand, und das nur dreißig Jahre später! Wie die Hannoverische Allgemeine berichtet hat Norbert Bittner eine Postkarte in den Briefkasten auf den Malediven geworfen und sie an die Adresse, an der die Mutter noch immer wohnt, gesendet. Nur drei Jahrzehnte später fand die Mutter dann die Grüße. Für liebe, kunstvolle Worte ist es nie zu spät!

Text: Lotte Müller

Bildquellenangabe: twinlili /www.pixelio.de
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