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Indien Reisen: So bereiten Sie sich vor


Indien ist ein Traumziel für so manchen Weltenbummler: Kaum ein Land wartet mit einer solchen Bandbreite an Kulturen, Naturspektakeln und kulinarischen Köstlichkeiten auf. Noch dazu bildet Indien in vielen Punkten das genaue Gegenteil der europäischen Organisationswut. Für viele Touristen bedeutet es deshalb den perfekten Ausbruch aus dem streng getakteten hiesigen Alltag. Doch auch, wenn die Dinge etwas lockerer laufen, sobald Sie in Indien angekommen sind, müssen vor Indien Reisen 2018 einige Dinge organisiert werden. Wir haben die wichtigsten Indien Reisetipps zur Reisevorbereitung für Sie zusammengetragen.

Ein Touristen-Visum ist Pflicht

Ohne Visum wird die Grenzbehörde Sie in Indien nicht einreisen lassen. Um es nicht kostspielig am Flughafen erwerben zu müssen, kümmern Sie sich deshalb besser schon in Ihrem Heimatland darum. Seit Neuestem kann das Visum für Indien Reisen auch online beantragt und erteilt werden - eine große Erleichterung für Touristen! Sie können bis spätestens vier Tage vor der Abreise nun noch Ihr Visum beantragen und müssen nicht darauf vertrauen, dass es über den Postweg rechtzeitig eintrifft. Dazu füllen Sie einfach auf der Seite Indianvisaonline das Formular aus und warten auf die Bestätigung Ihrer Aufenthaltsgenehmigung. Dieses Visum kostet ca. 70 Euro und berechtigt Sie zu mehreren Einreisen in das Land innerhalb von 60 Tagen. Selbst wenn Sie Ihre Indien Reisen mit einem Tourpaket buchen, ist ihr Visum darin nicht enthalten. Dieses muss immer von den Kunden selbst beantragt werden, da hierfür eine Menge persönlicher Informationen nötig sind. Innerhalb von 24 Stunden nach dem Antrag ist das Visum dann aber in ihrem E-Mail-Postfach. Auch für längere Aufenthalte gibt es Visumsmöglichkeiten. Diese können allerdings nicht online beantragt werden. Genauerer Informationen dazu erhalten Sie bei der indischen Botschaft.

Reisegesundheit in Indien

In Indien sind Reisende vielen Krankheitsrisiken ausgesetzt , die sie aus ihren Heimatländern möglicherweise nicht kennen. Haben Sie für Ihre Reisen Indien ausgewählt, sollten Sie sich deshalb unbedingt mit den nötigen gesundheitlichen Sicherheitsvorkehrungen vertraut machen. Zur Reisevorbereitung gehört auch ein Besuch beim Arzt: Sind alle Ihre Impfungen auf dem neuesten Stand oder müssen einige aufgefrischt werden? Diphterie, Kinderlähmung und Tetanus treten in Indien immer noch auf und Reisende müssen sich gegen sie schützen. Sprechen Sie auch mit Ihrer Krankenkasse: Häufig übernimmt sie zumindest einen Teil der Impfkosten, die je nach Auffrischungsbedarf bedeutend sein können.

Auch für den Fall, in Indien zu erkranken, sollten Sie vorsorgen: Gegen manche Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber können Sie sich gut schützen: Packen Sie ausreichend Mückenschutzmittel und lange Kleidung ein und vermeiden Sie Mückenstiche. Eine gut bestückte Reiseapotheke gehört auch ins Gepäck: Sie beinhaltet beispielsweise Medikamente zur Erstbehandlung von Malaria oder Notfallverbandszeug. Führen Sie sich aber auch vor Augen, dass Sie nicht alle Krankheiten eigenständig behandeln können. Sollte es kritisch werden, dürfen Sie sich nicht scheuen, eine indische Klinik aufzusuchen. Dies bedeutet häufig unerwartete Kosten. Um sich davon nicht abhalten zu lassen, sollten Sie vor Ihrer Reise deshalb unbedingt eine Reisekrankenversicherung abschließen. Die Prämien einer solchen Versicherung sind normalerweise vergleichsweise gering und schützen Sie im Ernstfall vor hohen Arztrechnungen. Eine Reiseversicherung wird für einen bestimmten Zeitraum abgeschlossen, geben Sie daher vor Abreise genau an, wie lange Sie sich in Ihrem Zielland aufhalten werden. Eine Verlängerung des Versicherungszeitraumes vor Ort zwar meist möglich, ist aber dann häufig mit zusätzlichen Prämien verbunden.

Eine Krankheit ereilt schließlich fast alle auf ihren Reisen nach Indien: Während Ihr Körper sich noch an die Nahrungsumstellung gewöhnt, werden Sie ein paar Tage an Durchfall leiden, gerade wenn Sie scharfem Essen zugesprochen haben. Keine Panik: Ein paar Tage Bauchschmerzen bedeuten nicht gleich, dass Sie Cholera aufgeschnappt haben. Sollten die Beschwerden jedoch nicht vergehen oder Komplikationen auftreten, ist der Zeitpunkt gekommen, einen Arzt aufzusuchen. Viele Durchfallerkrankungen können übrigens durch regelmäßiges Händewaschen vermieden werden. Zusätzliche Informationen zur Gesundheit auf Indien Reisen gibt’s übrigens auch auf der Webseite des Auswärtigen Amtes.

So finden Sie sich vor Ort zurecht

Die indische Kultur unterscheidet sich stark von der europäischen. Bevor Sie Ihre Reise antreten, sollten Sie sich deshalb über örtliche Gewohnheiten informieren, um nicht ins Fettnäpfchen zu treten. Beispielsweise werden Sie es sich mit den Einheimischen schnell verscherzen, wenn sie respektlos mit einer Kuh umgehen, weil sie Ihnen im Weg steht. Nehmen Sie an einer Indien Rundreise teil, wird Ihr Reiseveranstalter Sie wahrscheinlich bereits vor möglichen Faux-Pas gewarnt haben. Alle anderen erhalten in den folgenden Abschnitten ein paar Tipps.
Die Gehälter vieler Inder liegen weit unter dem europäischen Durchschnitt und reichen nicht bei allen zum Überleben. Trinkgeld zu geben gehört deshalb zum guten Ton. Die in Europa üblichen zehn bis zwanzig Prozent können auch in Indien als Grundlage genommen werden. Haben Sie mit jemandem länger zu tun, beispielsweise mit einem Fahrer, der sie zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten bringt, oder gibt Ihnen ein Fremdenführer eine besonders interessante Tour, ist es auch angebracht, sich etwas großzügiger zu zeigen.

Auch wenn das heiße Wetter dazu verlockt, die Hüllen fallen zu lassen: Kleiden Sie sich lieber etwas konservativer, als sie sich in ihrem Heimatland kleiden würden. In Indien gehört es nicht zur Kultur, seinen Körper zur Schau zu stellen. Kleiden Sie sich also besser in langen Hosen und wenig ausgeschnittenen Tops mit langen Ärmeln oder zumindest bedeckten Schultern, um sich besser in die Gesellschaft einzufügen. Auch der Zutritt zu Tempeln kann zu leicht bekleideten Touristen verweigert werden.
Die indischen Restaurants in Europa sind hierfür nicht repräsentativ, doch viele Inder essen kein Fleisch: Der Hinduismus schreibt eine vegetarische Ernährung vor und so werden Sie auch auf den Speiseplänen vieler Restaurants ausschließlich fleischlose Gerichte finden. Gerade, wenn Sie eine Unterkunft in einem AirBnB oder bei einem Couchsurfer gefunden haben, ist deshalb Sensibilität gefragt: Wenn Sie wissen, dass Ihr Gastgeber sich aus religiösen Gründen vegetarisch ernährt, sollten Sie darauf verzichten, sich Schweinerippchen zum Abendessen zubereiten. Zudem ist die vegetarische indische Küche unglaublich vielfältig - das sollten Sie sich nicht entgehen lassen!

Mit einer Reise nach Indien lassen Sie sich auf ein Abenteuer ein, das höchstwahrscheinlich keiner Ihrer vorigen Reisen gleicht. Für einen guten Start sorgt dabei in erster Linie eine gute Organisation von zu Hause aus. Beachten Sie dafür unsere Grundlagen! Denn eine gute Vorausplanung gibt Ihnen die Freiheit, mehr von dem tun, worum es beim Reisen eigentlich geht: loslassen und genießen!



Zum ersten Mal nach Indien: 10 Tipps


Viele träumen davon, die unendlichen Weiten der indischen Wildnis zu entdecken - vielleicht schon, seit sie das Dschungelbuch gesehen haben, zumindest aber seit dem ersten Bollywood-Film oder seit internationalen Kino-Hits wie Slumdog Millionaire. Das schillernde Land der tausend Kulturen übt auf viele eine Faszination aus, auch wegen seiner Kontraste: Arm und Reich, Tradition und Moderne, überfüllte Großstädte und unberührte Natur. Gerade weil es sich so sehr von Deutschland unterscheidet, können die ersten Reisen nach Indien zum Kulturschock werden. Wir haben zehn Indien Reisetipps gesammelt, mit denen bereits die erste Reise zum vollen Erfolg wird.

Tipp 1: Ausgetretene Pfade meiden

Indien ist voller Lonely-Planet-Backpacker, die alle der gleichen Route folgen und manche Orte nur ansteuern, um dort Party zu machen - der Indien-Klassiker Goa ist für manche beispielsweise zu einem Ballermann mit Buddhas geworden. Wer sich dieser Route anpasst, wird nichts Neues entdecken. Besser, Sie konzentrieren sich daher auf weniger überlaufene Städte wie Kanchipuram im Staat Tamil Nadu, in der Saris aus kostbarer Seide gewoben und verkauft werden und in der es tausend Tempel zu bewundern gibt.

Tipp 2: Sandalen rocken

Wir alle kennen das Klischee des deutschen Spießers in Sandalen mit Socken und möchten es tunlichst vermeiden, doch wer in Indien in Sneakern herumläuft, um cool auszusehen, wird sich schon bald darüber ärgern: Vor dem Eintreten in jeden Tempel müssen die Schuhe ausgezogen werden - und Sie werden viele Tempel betreten, denn sie bilden einen maßgeblichen Teil der indischen Kultur. Legen Sie sich also ein paar schicke Flipflops zu und zeigen Sie Ihre Füße! Sie sparen sich damit viel Zeit und Mühe.

Tipp 3: Ayurveda ausprobieren

Was in Deutschland unbezahlbarer Luxus ist, können Sie sich in Indien glücklicherweise leisten: Eine Massage nach ayurvedischer Tradition löst Muskelverspannungen und pflegt den Körper mit ätherischen Ölen. Wenn Sie sich aber darauf gefreut haben, von einer sexy Inderin massiert zu werden, müssen wir Sie enttäuschen: In Indien werden Massagen immer von einer Person des gleichen Geschlechts durchgeführt. Die Entspannung der Massage wirkt noch lange nach, vor allem, wenn man den ganzen Tag nach Kokos oder einem der anderen luxuriösen Öle duftet, die dabei eingesetzt werden.

Tipp 4: Hindi lernen

Die Einheimischen freut es sehr, wenn Besucher ihres Landes sich die Mühe machen, ein wenig ihrer Landessprache zu lernen. Aufgrund seiner unzähligen Dialekte fällt das Touristen schwer. Trotzdem lohnt es sich, ein paar Wörter in Hindi zu lernen. Dies ist eine der offiziellen Sprachen Indiens und ermöglicht es Ihnen, Wohlwollen gegenüber der Bevölkerung zu zeigen und sich etwa beim Verhandeln einen Vorteil zu schaffen. Zu den wichtigsten Wörtern gehören Namaste (zur Begrüßung), Kitna rupia? (Wie viel kostet das?), Kripiyah (Bitte), Phir Milenge (Auf Wiedersehen) und Shukriyah (Danke).

Tipp 5: Zug fahren

Viele Besucher reisen Indien mit dem Zug ab, da dies für Sie zu einer besonders authentischen Erfahrung gehört. Die überfüllten Züge, in die Passagiere schon mal lebendige Hühner oder Ziegen mitnehmen, sind ein Erlebnis für sich. Vor der Reise sind jedoch folgende Grundsätze zu beachten: Buchen Sie im Voraus, denn häufig sind die Züge am Tag der Abreise bereits ausgebucht. Die beste Wahl ist dabei die Klasse “AC 2 Tier” - eine Art zweite Klasse mit Schlafmöglichkeit und Klimaanlage. Plätze in der ersten Klasse befinden sich in einem separaten Viererabteil und die dritte Klasse AC 3 Tier ist akzeptabel, aber oft ein wenig eng für Touristen. In der “General Class” kann man nicht reservieren und oft sind die Züge so voll, dass Plätze doppelt besetzt sind. Informieren Sie sich genau, welche Strecke der Zug fahren wird: Je nach Umweg können sich die Fahrtdauern zwischen ein und denselben Start- und Zielbahnhöfen um mehrere Stunden unterscheiden. Und auch beim Einsteigen ist Vorsicht geboten: Manche Abteile (gekennzeichnet mit Ladki oderAuratein) sind Frauen vorbehalten.

Tipp 6: Gut verhandeln

Auf Märkten wird in Indien von Touristen meist ein Vielfaches des Normalen Preises verlangt. Gewöhnen Sie sich deshalb schnell an, alle Preise zu verhandeln. Wichtig dabei sind Geduld, Respekt vor dem Verkäufer und ein Lächeln im Gesicht: Das Feilschen ist ein Spiel, kein verbissener Kampf um Leben und Tod. Nehmen Sie es locker, wenn Sie ihren Wunschpreis nicht erhandeln können. Sie sind auch nach langem Hin und Her nicht verpflichtet, Ware zu einem Preis zu kaufen, der Sie unglücklich macht, und mit mehr Übung klappt es bestimmt.

Tipp 7: Klopapier kaufen

Viele Inder benutzen Klopapier nicht im gleichen Maße wie Europäer, es kann also vorkommen, dass Sie sich in einer Toilette wiederfinden und sich auf einmal nicht mehr abputzen können. Hotels ab drei Sternen sind bereits ausgestattet, für unterwegs sorgt der schlaue Reisende trotzdem vor: Kleine Klopapierrollen , die in jedem Tagesrucksack Platz haben, können bei vielen wandelnden Verkäufern erworben werden. Vergessen Sie auch das Desinfektionsgel nicht: So können Sie nach einem Toilettenbesuch die Hände reinigen, wenn kein Waschbecken zur Verfügung steht.

Tipp 8: Besteck muss weg
Es ist Teil der indischen Kultur, mit der Hand zu essen - und zwar mit der rechten, denn die linke wird oft anstelle von Klopapier verwendet, um sich zu reinigen. Scheuen Sie sich also nicht davor, sich die Hände schmutzig zu machen: Ein großer Teil des Charmes von Indien Rundreisen besteht schließlich darin, aus dem Alltag auszubrechen und sich mit anderen Lebensgewohnheiten vertraut zu machen. Auch bei Indien Reisen in 2018 gehört das Essen mit den Händen noch zu den absoluten Highlights.

Tipp 9: Cricket-Kenner werden

Cricket ist der indische Nationalsport und auch, wenn er in Deutschland kaum eine Rolle spielt und Sie folglich nichts darüber wissen, werden Sie sich viele indische Freunde machen, wenn Sie Interesse an dem Sport zeigen. Der Sport kam damals mit den englischen Kolonialherren nach Indien und genießt bis heute einen Ausnahmestatus. Ein bewährter Trick, um sich nicht als Grünschnabel in Sachen Cricket zu outen: Erwähnen Sie den ein oder anderen indischen Crickethelden wie Sachin Tendulkar, Mahendra Singh oder Rahul Dravid im Gespräch mit Fans.

Tipp 10: Pärchen bleiben diskret

Die indische Kultur ist eine sehr konservative. Es wird in der Regel nicht gerne gesehen, wenn Paare sich in der Öffentlichkeit küssen, Arm in Arm gehen oder Händchen halten . Freundinnen tun dies untereinander und auch Freunde, was für Europäer überraschend sein wird. Hiergegen ist nichts einzuwenden, aber eben nur, weil es ein Ausdruck der Freundschaft ist und nicht der erotischen Liebe. Zeigen Sie Respekt vor der einheimischen Kultur und halten Sie sich deshalb mit öffentlichen Zuneigungsbekundungen zurück.

VÖ: Lotte Müller
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