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Berlin

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Fast original: So sehen Nicht-Berliner aus wie Berliner

„Ich bin ein Berliner!“ Diesen Spruch möchten wohl viele Berlin-Besucher aus voller Brust verkünden – und zwar nicht nur, weil sie sich dabei besonders geistreich fühlen. Berlin ist nach wie vor eine der aufregendsten Städte Europas. Ihr Charme wirkt so stark, dass aus Besuchern häufig Bleibende werden: Ob aus London, Paris oder Reutlingen, die Leute siedeln um in die deutsche Hauptstadt – in der Hoffnung, etwas vom Berlinerischen Savoir Vivre abzubekommen. Doch geht das eigentlich? Können Auswärtige je das gleiche Level an Coolness erreichen wie diejenigen, die schon seit dem ersten Tag das Hauptstadtpflaster bewandeln? Dieser Artikel gibt Tipps, mit denen Neu-Berliner sogar Alteingesessene hinters Licht führen.

Erstens: richtig krachen lassen
Berlin ist die Partyhauptstadt Europas, ach was – der ganzen Welt! Des ganzen Universums! Und niemand beherrscht das Feiern so gut wie die Berliner, Alter irrelevant. Sowohl die Jugend als auch ältere Semester wissen hier, wie man es richtig krachen lässt. In der Regel läuft die Truppe sich bei einer gemütlichen WG-Party warm, bevor es ins Nachtleben geht. Und die Berliner Szene bietet jede Menge schicke Laster. So schauen viele gerne im Casino am Alexanderplatz vorbei, bevor es in den Club geht. Denn Offline-Glücksspiel macht vor allem in der Gruppe Spaß. Alleine hingegen zocken die meisten ihre Spielautomaten lieber bei Online-Anbietern. Wer ein stattliches Sümmchen abräumt, investiert das sofort sinnvoll in eine Runde Shots für alle oder in Dollarscheine im Bündel in der nächsten Tabledance Bar. Was ein echter Berliner auf gar keinen Fall machen würde: Versuchen, den Berghain-Türsteher damit zu bestechen. Entweder, du kommst rein, oder eben nicht – das ist Ehrensache.

Zweitens: richtig ausspannen
Die Partynächte sind lang und erlebnisreich, da muss anderntags ein Kontrastprogramm her. Und was könnte heilsamer sein, als mit Mutter Natur in Kommunion zu treten? Das heißt für Berliner: Spreeufer oder Mauerpark, Freunde und Picknickdecke im Gepäck und idealerweise noch ein paar vegane Snacks dabei. Leider ist Berlin wie der Rest von Deutschland mit maximal vier warmen Monaten im Jahr gesegnet. Doch die werden ordentlich ausgenutzt. Da bedauern es Berliner auch nicht lange, dass ihre Stadt weder besonders nah an den Alpen noch am Wattenmeer liegt. Die grünen Inseln der Hauptstadt bieten jede Menge Gelegenheit, sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen.

Drittens: richtig gut essen
Manche verstehen unter gutem Essen ein Vier-Gänge-Menü im Ritz, doch die Berliner sind längst nicht so etepetete. Und darauf sind sie auch ziemlich stolz. Viele der kulinarischen Highlights in Berlin sind deshalb Streetfood, das ebenso würzig wie günstig ist. Currywurstbuden sind der weltweit bekannte Klassiker, Mustafas Gemüsedöner ist eine halbe Stunde Anstehen wert und vietnamesisches Streetfood mischt seit einigen Jahren den Markt auf. Fest steht: Berliner wissen, was schmeckt! Und sie machen sich dabei nicht zu viele Gedanken um Kalorien. Wohl aber um die Umwelt: In Berlin herrscht eine außerordentliche Dichte an Fair-Trade und Bioläden und Veganer werden auf so gut wie jeder Restaurantkarte fündig.

Berlin hat einfach das gewisse Etwas – kein Wunder, dass Zugezogene diesem Vorbild nacheifern wollen. Mit ein wenig Übung und diesen Tipps ist das durchaus möglich!

Photo by Markus Spiske on Unsplash
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