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Wie Tiere unter der Kälte leiden und was Halter dagegen tun können

Wenn der Winter naht, dann ziehen sich Menschen warm an und sorgen mithilfe von Vitaminen dafür, dass sie möglichst nicht krank werden. Was dabei häufig vergessen wird: Auch die Haustiere leiden unter Schnee, Eis und Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Verantwortungsvolle Tierhalter kennen Mittel und Wege, um das eigene Tier vor der Witterung zu schützen.

Dem Grippeinfekt beim Vierbeiner vorbeugen

Grippe bei Tieren? Das gibt es tatsächlich. Die Grippe wird durch einen Virus ausgelöst, welcher einen akuten Infekt der Atemwege zur Folge hat. Die Symptome bei Haustieren sind dann denen des Menschen sehr ähnlich: Eine verschleimte Nase und vermehrtes Niesen können sowohl beim Hund als auch der Katze beobachtet werden.

Damit das Tier erst gar nicht krank wird, können Menschen vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Viel Bewegung draußen und eine gesunde Ernährung sorgen dafür, dass das Immunsystem von Hunden gestärkt wird. Katze sollten hingegen gerade im Winter jederzeit die Möglichkeit haben, nach drinnen zu kommen. Beobachten Halter, dass die Katze die ersten Symptome einer Grippe zeigt, kann das Tier auch für ein paar Tage nur drinnen gehalten werden. Weil die Grippe auch durch verschiedene Bakterien übertragen werden kann, sollten Tiere nicht aus Pfützen trinken dürfen. Hier bestünde ansonsten eine akute Ansteckungsgefahr.

Kleidung für Vierbeiner - ein schlechter Scherz oder tatsächlich hilfreich?

Es gibt durchaus Rassen, welche nur ein dünnes Fellkleid haben und dadurch besonders empfindlich gegenüber Kälte sind. Das gilt zwar sowohl für Hunde als auch für Katzen. Trotzdem werden Katzen keinen Wintermantel akzeptieren, sondern diesen gekonnt abstreifen. Da Hunde nur unter Aufsicht herausgehen, kann hier eine Jacke oder ein Mantel in der passenden Größe ausgesucht werden. Gerade bei älteren Tieren sollten Halter darauf achten, dass er Bereich der Nieren gut geschützt wird.

Wenn Katzen auch im Winter draußen leben möchten

Wenn eine Katze den ganzen Sommer über nach draußen darf, dann wird sie sich nicht den ganzen Herbst und Winter über drinnen einschließen lassen. Trotzdem sollten Halter dafür sorgen, dass die Katz entweder in der Wohnung oder in einem warmen Keller oder Wäscheraum jederzeit die Möglichkeit hat, sich aufzuwärmen. Scheuen die Samtpfoten auch das Aufsuchen dieses Ortes, kann es bei sehr niedrigen Temperaturen trotz aller Vorsicht zu einer Erkältung kommen. In diesem Fall ist der Gang zum Tierarzt unerlässlich. Wer hier vorbeugen möchte, der schließt eine Krankenversicherung speziell für Tiere ab. Weitere Informationen zu solch einer Tierkrankenversicherung findet man unter https://www.petplan.de/

Weigert sich die Katze, geschlossen Räume im Winter aufzusuchen, so kann eine kleine Hundehütte dafür sorgen, dass sie trotzdem Schutz vor Regen und der Kälte findet. Ein Bett aus weichen Kissen oder aus Heu sorgt dafür, dass sie sich zurückziehen kann. Gibt es draußen eine Wasserstelle für die Samtpfote, so muss diese vor dem Gefrieren geschützt werden. Hier schadet es nicht, wenn Halter mehrfach am Tag prüfen, ob der Wassernapf noch benutzbar ist.

Akute Erkältung: Erste Anzeichen erkennen und sofort Maßnahmen ergreifen

Wirkt ein Tier schwerfälliger als sonst und schläft sehr viel, so kann das an einer Erkältung liegen. Davon sind nicht nur größere Tieren wie Hunde und Katzen betroffen, sondern auch Kleintiere. Zeigen die Tiere wenig Appetit und haben glasige, tränende Augen, so handelt es sich in vielen Fällen um eine Erkältung. Werden diese Anzeichen festgestellt, dann sollten Halter entweder sofort mit dem Tier zum Tierarzt oder sie beobachten das geliebte Haustiere noch einige Stunden sehr genau. Verschlechtert sich der Zustand, ist Eile angebracht. Gerade Kleintiere, die das Fressen und Wasser verweigern, können sonst schnell austrocknen.

Damit die Erkältung auf keinen Fall schlimmer wird, sollten Tiere mit Symptomen auf keinen Fall der Zugluft ausgesetzt werden. Muss ein Raum im Winter gelüftet werden, so muss der Käfig oder das Gehege für diese Zeit in einen anderen Raum umgesiedelt werden. Die Tiere direkt am Heizkörper zu positionieren, ist hingegen keine gute Idee. Das starke Wärmeaufkommen kann den Kreislauf schwächen und den Tieren zusätzliche Kraft rauben.

Pfoten vor Eis und Schnee schützen

Nicht nur eine akute Erkältung kann Bello und Co. im Winter zusetzen. Auch die Haut der Tiere sind dem Schnee und Eis schutzlos ausgesetzt. Kommt dann bei Glätte auch noch eine große Menge an Streusalz hinzu, leidet die Haut. Viele Hunderassen haben zudem viele Haare zwischen den Zehen. Hier kann sich Schnee festsetzen und mit der Zeit klumpen. In der Folge können die Hunde nicht mehr richtig laufen. Kommen zum Schnee Steinchen hinzu, wird sich das Tier auch wundlaufen.

Wenn ein Tier besonders viel Fell zwischen den Ballen hat, sollte dieses regelmäßig gekürzt werden. Lässt das Tier dieses Vorgehen nicht ohne Weiteres zu, muss ein Tierarzt oder ein Hundefriseur zurate gezogen werden. Die empfindlichen Fußballen lassen sich außerdem mit einfachem Melkfett schützen. Eine dünne Schicht wird direkt auf die Haut aufgetragen. Das isoliert und hält die Haut an den Pfoten geschmeidig. Auf diese Weise ist der Hunde nicht nur vor dem Schnee, sondern auch vor Streusalz geschützt. Trotzdem ist es wichtig, dass die Pfoten nach einem Spaziergang gründlich mit lauwarmem Wasser und mit einem weichen Lappen gereinigt werden. Dabei sollten Halter ganz genau hinsehen, um kleine Verletzungen nicht zu übersehen. Werden diese entdeckt, müssen sie sofort desinfiziert werden.

Auch die empfindlichen Pfoten der Katze können durch den Schnee, durch Eis und durch Streusalz belastet werden. Halter sollten daher regelmäßig kontrollieren, ob mit den Fußballen alles in Ordnung ist. Ein besonderes Augenmerk muss hierbei auf die Zehenzwischenräume gelegt werden.

Kleintiere vor der Kälte schützen

Wie oben angedeutet, können auch Meerschweinchen, Kaninchen und andere kleine Nager unter dem plötzlichen Kälteeinbruch leiden. Das ist zumeist dann kein Problem, wenn die Tiere drinnen gehalten werden. Nagetiere, die auch den Winter im Garten oder in einer Garage verbringen, bekommen in der Regel ein dickes Winterfell. Allerdings sind nicht alle Rassen dazu geeignet, auch im Winter draußen gehalten zu werden. Hier sollten sich Halter über die Rasse gründlich informieren, um sicherzugehen, dass die Tiere nicht doch nach drinnen geholt werden müssen.

Wenn die Tiere das ganze Jahr über draußen bleiben, sollte der Stall speziell für den Winter hergerichtet werden. Die Außenwände müssen mit Styropor oder einem anderen geeigneten Material ausgestattet werden. Zudem sollten genügende Rückzugsmöglichkeiten mit Überdachung zur Verfügung stehen. Besonders zu schätzen wissen Kaninchen und Co. in dieser Zeit sauberes Stroh und Heu. Daraus können sich die Tiere selbst ein Nest bauen. Werden mehrere Tiere gehalten, können diese sich im Winter gegenseitig mit ihren Körpern wärmen.

Auch gesundes Futter sorgt dafür, dass das Immunsystem der Kleintiere gestärkt wird. Neben der normalen Futtermischung darf frisches Wurzelgemüse und Hafer nicht fehlen. Hafer gibt den Tieren im Winter die nötige Energie, um sich ein isolierendes Fettpolster anlegen zu können.

Auch Vögel empfindlich gegenüber Kälte

Längst nicht alle Vogelarten können auch im Winter problemlos draußen gehalten werden. Zu den kälteunempfindlichen Sorten zählen die kleinen Zebrafinken, die Kanarienvögel und die beliebten Wellensittiche. Beachten sollten Halter allerdings, dass diese Rassen eine sogenannte Winterruhe halten. Damit die fliegenden Lieblinge im Winter nicht krank werden, sollten Sie also viel Ruhe bekommen.

Werden Vögel im Winter in der Außenvoliere gehalten, ist ein großes und gut isoliert Vogelhaus unerlässlich. Zudem müssen Halter darauf achten, dass dieses Haus frostfrei bleibt. Dabei helfen eine separate Heizung und ein festinstalliertes Thermostat. Eine hochwertige Wärmedämmung sorgt dafür, dass die Kälte gar nicht bis zu den empfindlichen Tieren durchdringt. Verschiedene Ziervögel können den Winter zwar auch ohne eine separate Heizung überleben, hier steigt allerdings das Risiko, dass sich die Vögel erkälten.

Das Trinkwasser darf nicht einfrieren und muss regelmäßig kontrolliert werden. Außerdem sorgt vitaminreiches und fettreiches Fitter dafür, dass die Vögel gut durch den Winter kommen. Auch wenn winterfeste Arten nicht oft aus dem Haus kommen, sollten Besitzer die Tiere regelmäßig untersuchen. Vögel zeigen die ersten Anzeichen einer akuten Erkältung nicht nach außen. Daher ist hier besondere Vorsicht und ein wenig Gespür für den gesundheitlichen Zustand der Tiere wichtig.

Fische im Winter draußen lassen

Wer einen Teich besitzt, der wird sich fragen, ob die schuppigen Haustiere auch im Winter draußen bleiben können. Bei den meisten Fischarten gilt: Ist der Teich mindestens 80 Zentimeter tief, so können die Tiere sogar bei Eis draußen bleiben. Handelt es sich hingegen um eine exotische Fischart, welche konstante Wassertemperaturen braucht, muss der Fisch im Winter nach drinnen in ein Aquarium ziehen. Da der Umzug für die Tiere viel Stress bedeutet, sollten Halter die Fische genau beobachten. Wenn Fische ein ungewöhnliches Verhalten zeigen oder sichtbar abmagern, ist der Gang zum Tierarzt notwendig.

Werden die Fische ans Aquarium gewöhnt, so müssen Halter hier sehr vorsichtig vorgehen. Die Temperatur des Wassers sollte schrittweise erhöht werden. Ein zu großer Umschwung würde den Organismus der Tiere nur unnötig belasten. Anfangs muss außerdem der größte Teil des Wassers im Becken aus dem alten Teichwasser bestehen. Erst nach und nach wird das alte Wasser ausgetauscht. Kommen die Fische im nächsten Frühjahr wieder nach draußen, erfolgt das Umsiedeln auf die gleiche Weise, indem ein separates Becken schrittweise mit Teichwasser gefüllt wird.

Besonders wichtig zu wissen: Fische haben bei niedrigen Temperaturen einen verlangsamten Stoffwechsel. Wenn die schuppigen Tiere bei einer Temperatur von unter 10 Grad Celsius nicht mehr fressen, besteht kein Anlass zur Sorge. Dieses Verhalten ist im tiefen Winter vollkommen normal, da die Tiere nun weniger Energie brauchen.

Bildquelle: pixabay.com / © paulbr7
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