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Kontaktlinsen im Sommer – Wichtige Fakten und praktische Tipps

Viele Kontaktlinsenträger sind häufig unsicher, wie sich ihre Linsen mit der Sommerhitze vertragen. Lieber eine stylische Sonnenbrille als eine Brille mit Sehstärke: das wünschen sich viele Foto: © https://unsplash.com/photos/SYx3UCHZJlo

Wenn die heißen Temperaturen näher rücken und die Tage sonniger werden, wollen wir so viel Zeit wie möglich im Freien verbringen. Sommerliche Aktivitäten sorgen dabei für willkommene Abkühlung. Viele Kontaktlinsenträger sind allerdings häufig unsicher, wie sich ihre Linsen mit der Sommerhitze vertragen. Kann man mit Kontaktlinsen schwimmen gehen? Sind die Augen vor UV-Licht geschützt? Wir verraten, welche Kontaktlinsenarten sich am besten für sommerliche Aktivitäten eignen und was man bei der Linsenpflege in dieser Jahreszeit unbedingt beachten sollte.

Wie vertragen sich Kontaktlinsen und Wasser?

Die Deutschen lieben es, im Sommer schwimmen zu gehen – ob im öffentlichen Freibad, Badesee oder Meer. Laut einer Umfrage würden rund 45 Prozent der Befragten einen Badeurlaub bevorzugen. Wer Kontaktlinsen trägt, interessiert sich dabei brennend für die Frage, ob er diese auch im Wasser tragen kann. Die gute Nachricht: Ja, die kleinen, unsichtbaren Linsen lassen sich problemlos auch zum Baden tragen, allerdings gilt es einiges zu beachten. Beim Schwimmen oder Tauchen kann es passieren, dass die Linse aus dem Auge gespült wird und verlorengehen. Daher sollte man immer Ersatzlinsen oder eine Ersatzbrille bei sich haben.

Ein weiteres Risiko, das besteht, ist das Aufkommen von möglichen Infektionen – denn das Wasser enthält schädliche Keime und Bakterien sowie unter Umständen Stoffe wie Chlor, die sich auf der Linse schnell festsetzen. Hierdurch können Symptome wie Brennen, Rötungen und ein vermehrter Tränenfluss oder sogar gefährliche Augenentzündungen auftreten.

Diese Linsenarten eignen sich am besten im Sommer

Besonders bei Badeaktivitäten eignen sich weiche Kontaktlinsen gut. Diese besitzen im Gegensatz zu harten Linsen einen größeren Durchmesser, womit sie besser auf der Hornhaut aufliegen und nicht so leicht weggespült werden können. Da sich auf den Kontaktlinsen Keime und Bakterien absetzen können, sollte man bei der Wahl des passenden Modells Varianten mit einem kurzen Trageintervall in Betracht ziehen. Ideal für einen Strandausflug sind Tageslinsen. Diese werden morgens im Auge eingesetzt und nach dem Schwimmen direkt entsorgt. So minimiert sich das Risiko für mögliche Augeninfektionen und man kann ein neues Paar Kontaktlinsen einsetzen. Des Weiteren sind Tageslinsen im Vergleich zu Wochen- und Monatslinsen wesentlich günstiger, sodass ein möglicher Verlust bei Wasseraktivitäten weniger ärgerlich ist.

Wer sich dennoch für das Tragen von Wochen- und Monatslinsen entscheidet, sollte besondere Hygienemaßnahmen beachten: Die Linsen müssen nach dem Badespaß unbedingt gründlich mit einem hochwertige Pflegemittel gereinigt werden. Hier eignen sich beispielsweise ein- oder zweistufige Peroxidlösungen gut, da sie die Kontaktlinsen gleichzeitig säubern und desinfizieren, wodurch Bakterien, Mikroorganismen und Keime entfernt werden.

Was können Kontaktlinsenträger gegen trockene Augen im Sommer machen?

Besonders die heißen Temperaturen, trockene Luft und grelles UV-Licht bei Kontaktlinsenträgern können zu trockenen Augen führen. Häufig kommt es dabei zu einem unangenehmen Brennen, Juckreiz und Rötungen. Bei vielen Betroffenen treten zudem unangenehme Druck- und Fremdkörpergefühle auf. Das Auge fühlt sich müde an und ein vermehrter Tränenfluss sowie Lichtempfindlichkeit können auftreten. Wer unter solchen Beschwerden leidet, kann nur schlecht an See und Strand entspannen.

Doch keine Sorge, mit ein paar einfachen Tipps lassen sich trockene Augen in den Griff bekommen: Zum einen gibt es spezielle Silikon-Hydrogel-Linsen, die einen hohen Sauerstoffgehalt haben und dem Auge nicht zu viel Feuchtigkeit entziehen. Auch Kontaktlinsen mit Hyaluronsäure eignen sich gut bei trockenen Augen, da sie über einen Feuchtigkeitsspeicher verfügen und somit eine optimale Befeuchtung ermöglichen. Daneben lassen sich trockene Augen auch mit befeuchtenden Augentropfen behandeln oder sogar vorbeugen. Auch hier gehört Hyaluronsäure zu den häufigsten verwendeten Inhaltsstoffen. Die Augentropfen bilden einen klaren Schutzfilm auf der Hornhaut, ohne dabei die Sehleistung zu verringern. Zudem stabilisieren sie den Tränenfilm und sorgen für eine natürliche Befeuchtung.

Gerade im Sommer sind Klimaanlagen unverzichtbar für viele Menschen, doch die Geräte haben ebenfalls Auswirkungen auf die Augen: So trocknen sie die Raumluft aus, wodurch auch die Augen trocken werden und brennen sowie jucken können. Wer seine Klimaanlage im Auto oder Zuhause weiterhin verwenden möchte, sollte auch hier Augentropfen oder künstliche Tränen zur Vermeidung der Beschwerden einsetzen.

So verhält es sich mit Kontaktlinsen und Hitze

Im Hochsommer erwarten uns gerne mal Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad. Doch wie wirken sich diese auf Kontaktlinsen aus? Die Befürchtung, die Linsen können durch die Hitze schmelzen, ist zum Glück unbegründet. Allerdings gibt jeder Hersteller an, bei welchen Temperaturen Kontaktlinsen am besten aufbewahrt werden sollten. In der Regel liegen diese zwischen 15 und 25 Grad. Da die Hitze die Wirkung von Pflegemitteln und Kontaktlinsenlösungen beeinträchtigen kann, ist es besonders wichtig, diese nicht in der prallen Sonne liegen zu lassen und zu hohen Temperaturen auszusetzen. Kontaktlinsen sollten aber ebenfalls nicht im Kühl- oder Gefrierschrank gelagert werden – hier herrschen Grade, die weit unter der vom Hersteller empfohlenen Lagertemperatur liegen. Für Pflege- und Reinigungsflüssigkeiten ist die Aufbewahrung im Kühlschrank an heißen Tagen jedoch unbedenklich.

Kontaktlinsen und UV-Schutz: Welche Linsen schützen effektiv gegen die gefährlichen ultravioletten Strahlen?

Auch wenn die Sonne uns glücklich macht und das Wohlbefinden steigert, ist sie gleichzeitig auch gefährlich: So gibt sie UV-Strahlung ab, die besonders im Sommer stark ist und das Krebsrisiko erhöht. Daher sollte man zum einen vermeiden, sich zu lange in der Sonne aufzuhalten, zum anderen ist ein guter Sonnenschutz essentiell. Neben einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor für die Haut ist auch ein Schutz für die Augen wichtig– denn durch die intensive UV-Strahlung kann die Netzhaut verbrennen und zerstört werden.

Zum Schutz der gefährlichen Strahlung gibt es verschiedene Kontaktlinsen mit UV-Filter, die fast alle UVA- und UVB-Strahlen der Sonne blockieren. Da sie direkt auf dem Auge liegen, bieten sie einen Schutz vor allen Seiten. Doch die Linsen haben auch Nachteile: So bieten sie keinen Blendschutz und schützen auch die Bindehaut nicht vor den UV-Strahlen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Kontaktlinsen immer in Kombination mit einer Sonnenbrille zu tragen. Relativ neu entwickelt sind zudem selbsttönende Kontaktlinsen, die sich an die wechselnden Lichtverhältnisse anpassen und bei denen sich das Material durch das UV-Licht verfärbt. So verdunkeln die Linsen automatisch, wenn man sich in der hellen Sonne befindet. Allerdings decken sie nicht die gesamte Augenpartie ab, sodass auch hier das Tragen einer zusätzlichen Sonnenbrille wichtig ist.

VÖ: Lotte Müller

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