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Einhaltung der Corona-Abstandsregeln

Street Art - Graffiti mit Gesichtsmaske an der Wand während der aktuellen Coronavirus (COVID-19) -Pandemie in Warschau, Polen Die Pandemie ist noch nicht vorbei Foto: © Unsplash Adam Nieścioruk

Mit Abstand perfekt: Einhaltung der Abstandsregelungen bei Corona


Die Welt hat einen Virus. In vielen Berufen wird davor gewarnt, Dinge zu nah an sich heran zu lassen - im Augenblick muss diese Warnung wörtlich genommen werden. Aber wie gelingt es, die für die Gesundheit notwendigen Abstandsregeln im Alltag einzuhalten? Wie kann ein Abstand integriert werden? Im folgenden Text wird die Umsetzung der Abstandsregelungen während der Corona-Pandemie genauer betrachtet - vom Arbeitsweg bis zum Feierabend!

Eingang, Ausgang, Pfeilrichtungen


Bereits beim Bäcker beginnt die Bredouille: Häufig gibt es nur einen Zugang zum Backwarentresen, der durch Pfeile und Klebestreifen in einen Aus- und einen Eingang getrennt wird. Was aber, wenn jemand etwas vergessen hat? Oder doch noch Milch für den Kaffee-to-go haben möchte und dafür die Pfeile missachtet und zurückläuft? Mittlerweile weiß jeder, dass Maskenpflicht herrscht. Aber 1,5 Meter Abstand zwischen den Personen ist schwer zu realisieren. Wer sich über die Wegevorschriften ärgert, sollte folgende Punkte bedenken:
  • Der Bäcker kann nichts dafür - er muss die Regelungen einhalten, um seinen Betrieb weiterhin öffnen zu dürfen. Abstandsregeln machen niemandem Spaß - aber sie sind sinnvoll und für alle Menschen gültig.
  • Die Schlange bei den Backwaren mag länger sein - aber es wird nicht länger gewartet.
  • Zu 100% können die Regeln selten eingehalten werden - ein freundliches "Entschuldigung" macht ein Vergehen einfacher und für alle Wartenden erträglich.
  • Durch Einhaltung der Abstandsregelungen hilft jeder einzelne Brötchenkäufer mit, dass die Regeln weniger wichtig werden.

Fahrstuhl, Arzt und Wartezimmer


In den meisten Ärztehäusern beginnt die Maskenpflicht bereits im Hauseingang. Um die Kapazität der Praxen nicht auszureizen, gibt es häufig keine offenen Sprechstunden mehr, sondern ausschließlich Termine nach Voranmeldung. Nicht selten warten Patienten draußen vor der Praxistür, da die Abstandsregeln in den Wartezimmern und auf den Fluren der Praxen nicht eingehalten werden können. Markierungen und Schilder für Warteplätze geben den Patienten die nötige Sicherheit, am richtigen Platz zu warten.

Situation einer Arztpraxis ist es ratsam, die Markierungen zur Einhaltung des Mindestabstandes für den Besucher anschaulich zu gestalten, durch bspw. entsprechende Schilder, Fußmatten oder Bodenmarkierungen. 

Hilfreiche Tipps für Abstandsregeln beim Arztbesuch:

Wer glaubt, an Corona erkrankt zu sein, sollte die zuständigen Stellen informieren und keine Hausarztpraxis aufsuchen. Das ärztliche Personal ist einem hohen Risiko ausgesetzt - die Anweisungen zum Abstand dienen zum gegenseitigen Schutz.Vertrauliche Mitteilungen können am Telefon gemacht werden, wenn es unangenehm ist, im Empfangsbereich darüber zu sprechen. Durch den erforderlichen Mindestabstand ist ein leises Gespräch am Tresen schwieriger geworden.
In Begleitung von Kindern können Abstandsmarkierungen zu einem neuen Spiel werden und damit die Wartezeit verkürzen!

Abstand im Nahverkehr?


Der öffentliche Nahverkehr bringt täglich Millionen Personen zur Arbeit, zur Schule oder anderen Zielen. Nahverkehr heißt es, weil die Ziele nah erreichbar sind. Und "Nähe" ist in vollbesetzten Bussen, Bahnen und Fähren auch zu spüren. Durch die Abstandsregelungen ist das nicht mehr möglich.

Nicht alle Betriebe öffentlicher Nahverkehrsangebote können die verminderte Fahrgastkapazität mit höherer Fahrtfrequenz ausgleichen.

Mit ein paar einfachen Regeln gelingt der Mindestabstand im öffentlichen Nahverkehr problemlos:
  • Als Fahrgast sollte man einen Platz wählen, dessen umliegende Plätze frei sind. Nach Möglichkeit nie direkt hinter oder neben eine andere Person, sondern immer versetzt sitzen.
  • Sind aufgrund der Abstandsregelungen keine Sitzplätze mehr frei, sollten Stehplätze gewählt werden, sofern keine körperliche Einschränkung vorliegt.
  • Haltegriffe, Halteschlaufen und Stangen nach Möglichkeit nicht oder nur mit Handschuhen berühren.
  • Personen aus einem Haushalt sollten unbedingt zusammensitzen, um die Fahrgastkapazität zu erhöhen.
  • Bereits am Einstieg Schlangen mit Abstand bilden und darauf vertrauen, dass der Busfahrer nicht vorzeitig abfährt.
  • Eine Seite zum Ein- und eine Seite zum Aussteigen nutzen.
  • Wenn Sorge besteht, dass Personen die Abstände nicht einhalten: Eine Tasche auf den Platz neben sich stellen. Vor Corona galt das als verpönt, weil man damit Plätze unnötig besetzte. Jetzt ist es eine sinnvolle Maßnahme.
  • Wenn der Bus bereits besonders voll ist, man Zeit hat und das Wetter gut ist - einfach auf den nächsten warten!

Essen, Trinken, shoppen - mit Abstand


Die Gastronomie hat es mit der Einhaltung der Corona-Abstände besonders schwer. Für manchen Gastronomen rechnet sich ein Betrieb bei halber Gastzahl nicht. Hier kann es jeder Gast dem Wirt leichter machen: Essen zum Mitnehmen bestellen oder erfinderisch werden, wenn es um den Mindestabstand geht: Teilweise können kleine Klapptische eine große Hilfe sein, um mit Abstand mehr Gäste unterzubringen.

Einige Gastronomen zeigen sich sehr kreativ: Es werden Schilder aufgestellt, die mit der Aufschrift "Sie sind mit Abstand unsere liebsten Gäste" humorig auf die Einhaltung des Mindestabstandes hinweisen. Auch alte Landkartenhalter aus der Schulzeit kommen wieder zum Einsatz - als Trennwände zwischen Tischen. Wer ein Lieblingsrestaurant in der Nachbarschaft hat, kann dort nachfragen, ob vielleicht Materialien gebraucht werden. Es macht viel mehr Freude, einen Mindestabstand einzuhalten, wenn man selbst an der Konzeption beteiligt ist.

Kleine Boutiquen dürfen oft nicht mehr als einen Kunden hineinlassen. Das kann eine unangenehme Situation sein, lässt sich aber mit Humor nehmen. Besonders findige Verkäufer legen Kataloge vor dem Laden aus oder stellen Sitzgelegenheiten zur Verfügung.

Sauna, Sport und Sonnenbaden


Die Welt hat einen Virus - aber auch Sommerlaune. Auf den Liegewiesen der Städte darf weiter gesonnt werden - eben mit dem erforderlichen Abstand. Dass bedeutet auch weniger Streitereien um Schattenplätze oder laute Unterhaltungen - die Einhaltung des Mindestabstands kann durchaus auch angenehm sein.

Für Sportler gilt: Auf beliebten Laufstrecken sind die 1,5 Meter oft schwierig zu realisieren. Warum also nicht mal eine andere Laufstrecke erkunden? Oder zumindest den Kopf zur Seite drehen, wenn man anderen Läufern begegnet? Dass die Saunen in vielen Bundesländern noch geschlossen sind, ist in dieser Jahreszeit sicher leichter zu verkraften. Bis zur Sauna-Saison werden auch dafür Konzepte vorliegen.

Wirklich leicht mit der Abstandsregelung haben es die Hundebesitzer - bei einer Deutschen Dogge reicht eine Hundelänge als Abstandshalter aus. Wer mit einem Pudel Gassi geht, sollte immer etwa drei Pudellängen zwischen sich und dem Spaziergänger gegenüber haben. Die Einhaltung vom Mindestabstand ist nicht immer leicht - aber auch kein Hexenwerk. Passendes Equipment macht es leichter.