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Diese Fehler sollten Freiberufler dringend vermeiden

Gerade zum Anfang der Freiberufler Karriere ist man auf Tipps angewiesen MIt diesen Tipps klappt die Selbständigleit Foto: © pixabay.com / © FirmBee

Wenn du dich selbstständig machen willst, solltest du nicht einfach anfangen, sondern dich vorab mit rechtlichen, finanziellen und planerischen Fragen auseinandersetzen. Je genauer du dein Business planst, desto höher ist die Chance für deinen beruflichen Erfolg. Mögliche Fehlerquellen gibt es viele und Risiken lauern gerade auf sehr unerfahrene Personen an jeder Ecke.

Auf veraltetes Wissen bauen


Sicherlich hast du eine ganz konkrete Idee von deinem Business vor Augen. Vielleicht kannst du etwas besonders gut oder du hast eine tolle Idee für ein innovatives Produkt. Allerdings machen viele Freiberufler den Fehler, sich auf ihren Stärken zu lange auszuruhen. Ganz gleich, in welcher Sparte du groß herauskommen willst: Du musst dich laufend weiterbilden, fortbilden und natürlich über die neuesten Trends in deiner Branche auf dem Laufenden halten. Anders wird es auf Dauer nicht möglich sein, dich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Kunden und Partner merken es sehr schnell, wenn jemand Technologien oder Praktiken von "gestern" nutzt. Deshalb ist es wichtig, dass du dich stets im Netz oder durch Printmedien auf dem Laufenden hältst.

Keine Vernetzung über verschiedene Kanäle


Vielleicht kommt am Anfang eine Hand voll Kunden von alleine zu dir, weil sie dich durch gemeinsam Bekannte oder Freunde kennen. Das wird allerdings nicht ewig funktionieren. Deshalb ist es wichtig, dass du dir ein eigenes Netzwerk aufbaust. Prädestiniert für diesen Zweck sind natürlich die sozialen Netzwerke, Foren oder Facebook-Gruppen. Achte darauf, dass du dir eine eigene Community aufbaust und mit deinen Abonnenten kommuniziert. Es erhöht zudem deine Sichtbarkeit, wenn du Kommentare schreibst, fremde Beiträge likest oder dich aktiv am Forenleben beteiligst. Natürlich kostet das Zeit, doch der Einsatz lohnt sich auf lange Sicht hin. Wenn du regelmäßig auf Messen oder Veranstaltungen aus deiner Sparte gehst, kann auch das nicht schaden. Sehr wahrscheinlich triffst du dort auf Menschen, welche die gleichen Ziele haben und früher oder später mit dir gemeinsame Sache machen, dich unterstützen oder einen Auftrag für dich haben.

Das Thema Versicherungen vernachlässigen


Natürlich ist das Thema Versicherung nicht besonders spannend oder eingängig. Doch für Freiberufler handelt es sich um einen sehr wichtigen Bereich, um das eigene Vermögen und die Arbeit abzusichern. Eine Versicherung für Freiberufler sollte so ausgewählt werden, dass sie sowohl zur Branche als auch zu den eigenen Projekten passt. Je nach Bereich gibt es ganz verschiedene Risiken, die versichert werden sollten. Sehr wichtig für diverse Branchen ist die Absicherung gegen Schadensersatzansprüche durch Kunden. Diese können viel schneller auf dich zukommen, als du das heute vielleicht noch glaubst. Du musst nicht absichtlich jemandem schaden, um dafür haftbar gemacht zu werden. Es kann sein, dass du aus Versehen jemanden falsch berätst, Fristen nicht einhalten kannst oder Daten verloren gehen - für das und viele weitere Fälle können geschädigte Kunden dich zur Kasse bitten. In dem Fall kommt die Versicherung auf, damit deine privaten Rücklagen sowie dein Beruf nicht in Gefahr sind.

Zu viel Arbeit, zu wenig Freizeit

Als Freiberufler arbeitest du in die eigene Tasche. Daher ist es klar, dass du so viel arbeiten möchtest, wie nur möglich. Zudem darfst du Kunden nicht enttäuschen, wenn diese eine straffe Deadline setzen. Das alles ist kein Problem, solange du dir hin und wieder Auszeiten vom Job gönnst. Verausgabst du dich auf lange Sicht hin zu stark, kann dir das aufs Gemüt schlagen und im schlimmsten Fall zu einem Burnout oder einer Depression führen. Hält der Stress lange an, kann sich das negativ auf deine Gesundheit auswirken. In diesem Fall wäre dein Business ebenfalls in Gefahr. Nimm dir deshalb zwischendurch immer wieder Zeit für dich, deine Freunde und tolle Hobbys, die dich vom Beruf ablenken. Wenn dir die Arbeit über den Kopf wächst, solltest du darüber nachdenken, Menschen einzustellen, die dir helfen. Einen Teil der Verantwortung abzugeben, kann die Psyche entlasten und sogar für mehr Produktivität und Kreativität sorgen. Das bekommt deinen Kunden, deinem Ruf und deinem Business.

Ohne Rücklagen in die Zukunft starten


Freiberufler werden von Seiten des Staats nur wenig unterstützt. Weil du so wenige Ansprüche stellen kannst, solltest du aktiv Rücklagen für schlechte Zeiten bilden. Erstens kann es sein, dass du krank wirst oder aus anderen persönlichen Gründen für eine längere Zeit ausfällst und zweitens können dir aus diversen Gründen Kunden ausbleiben oder Aufträge entfallen. In diesem Fall wirst du sehr froh sein, wenn du auf deine eisernen finanziellen Rücklagen zurückgreifen kannst. Natürlich ist es verlockend, Gewinne direkt wieder für das Business oder sogar für einen tollen Urlaub auszugeben. Spare stattdessen eisern, damit du deine Freiberuflichkeit auch während einer Krise weiterführen kannst. Nimm dir am besten vor, jeden Monat einen festen Betrag zurückzulegen, der nicht angetastet werden darf - es sei denn, es handelt sich um eine Notlage. Manchmal müssen Freiberufler auch bei bestimmten Sachen in Vorlage gehen. Wer dann kein Geld auf der hohen Kante hat, kann eine wichtige Anschaffung nicht tätigen, weil die dringend benötigten Rücklagen fehlen. Musst du dann einen Kredit aufnehmen, wird es unnötig teuer durch Zinsen und Co. Außerdem leidet deine Unabhängigkeit darunter.

Unprofessionelle Buchhaltung


Gerade am Anfang wollen viele Freiberufler Geld sparen und Steuerberater sind bekanntlich alles andere als günstig. Trotzdem handelt es sich hier um eine gute Investition, weil die Fachmenschen dafür sorgen können, dass du nur so viele Steuern zahlst, wie unbedingt notwendig. Falls du am Ende Dinge nicht von der Steuer absetzen kannst, weil du dich nicht gut auskennst, hast du vielleicht sogar mehr ausgegeben. Zudem können dir Fehler unterlaufen, die das Finanzamt als Betrug ansieht und dir eine Strafe auferlegt. Das sollten unerfahrene Selbstständige dringend vermeiden, weil dadurch das ganze Business in Gefahr gebracht wird. Deshalb suche dir von Anfang an einen zuverlässigen Steuerberater, der dir zur Seite steht und alles für dich erledigt, was mit Steuern und Co. zu tun hat. Wenn du dich zu lange mit der Buchhaltung beschäftigen musst, kann das zudem sehr viel Zeit kosten. Fallen dir Fehler auf, musst du von vorne Anfang und so weiter. Das kostet im Endeffekt auch Geld, weil du deine Zeit hättest für das Arbeiten nutzen können. Am Ende geht die Rechnung dann leider nicht auf.

Mit zu viel Arbeit heillos überfordern


Gerade am Anfang sind Freiberufler sehr froh um jeden einzelnen Auftrag. Schließlich muss man von etwas leben, den Ruf aufbauen und einen zufriedenen Stamm aus Kunden erarbeiten. Genau deshalb fällt es vielen jungen Freiberuflern so schwer, auch Aufträge abzulehnen. Schätze sehr genau ab, ob du die vielen Anfragen tatsächlich noch in der vorgegebenen Zeit schaffen kannst. Nimmst du dir zu viel vor, leidet im schlimmsten Fall die Qualität oder die Kommunikation mit dem Kunden darunter. Das darf nicht passieren. Plane deine Zeit lieber realistisch ein und sage den potenziellen Auftraggebern ab, die nicht so gut zu dir passen oder dir nicht genug Zeit einräumen wollen. Mit der Zeit wirst du dich daran gewöhnen, dass du nicht alle lukrativen Aufträge annehmen kannst. Im Endeffekt profitierst du von einem guten Zeitmanagement, weil du entspannter arbeiten kannst und Fehler vermeidest.

Zu wenig Geld für gute Arbeit


Freiberufler mit keiner oder nur sehr wenig Erfahrung setzen die Stundenlöhne in der Regel zu niedrig an. Du solltest daran denken, dass ein einzelner Auftrag sehr viel Aufwand verursacht - selbst dann, wenn du gerade gar nicht an dem Projekt arbeitetest. Du musst Marketing betreiben, neue Kunden finden, mit den Kunden kommunizieren und deine Produkte weiterentwickeln oder dich fortbilden. Hier handelt es sich um viel Aufgabe, die allesamt nicht direkt bezahlt werden. Weil du trotzdem von etwas leben musst und deine Kunden von den Aufgaben, die du nebenbei machst, profitieren, muss der Stundensatz höher sein. Denke auch daran, dass du alle Kosten für die Vorsorge selbst tragen musst und es keine Arbeitgeber gibt, der das für dich übernimmt. All diese Nebenkosten müssen mit in deinen Einnahmen enthalten sein. Überlege dir deshalb sehr genau, wie viel eine Stunde Arbeit bei dir kosten muss, damit sich die Selbstständigkeit überhaupt lohnt. Wenn Kunden diesen Satz nicht bezahlen wollen, dürfen sie sich jemand anderen suchen.

Keine neuen Kunden suchen


Selbst dann, wenn du gerade voll ausgelastet bist mit attraktiven Aufträgen netter Kunden, solltest du die Akquise niemals vernachlässigen. Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass die Menschen von alleine zu dir kommen. Deshalb solltest du aktiv Marketing betreiben und dieses auch in stressigen Zeiten neben der Ausführung von Projekten nicht aussetzen. Es nützt dir gar nichts, wenn die aktuellen Kunden sofort bedient werden, aber neue Kunden ausbleiben. Bitte deine Kunden auch darum, dass sie dich weiterempfehlen oder die Feedbacks geben, welches du im Netz veröffentlichen kannst. Setze dich intensiv mit Werbemöglichkeiten auseinander oder beauftrage eine Agentur damit.