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Eine Rolex macht nicht reich – oder doch?

Der Markt für Rolex boomt Luxusuhr als Wertanlage

Eine teure Uhr als Accessoire und Investition

Die Coronakrise stellt Deutschland und die Welt derzeit auf die Probe. Dies bedeutet gesundheitliche, freiheitliche oder auch finanzielle Einschnitte hinnehmen zu müssen. Insbesondere beim Thema Finanzen bieten einem Internet, Fernsehen und Co. die verschiedensten Lösungen an, wie man dem finanziellen Ruin durch geschickte Investments entrinnen kann. Eine dieser häufig empfohlenen Anlageoptionen sind Luxusuhren. Aber halten Uhren von Rolex oder Breitling tatsächlich das, was sich Sammler und Privatanleger von ihnen versprechen? Und falls dem so ist, taugen die prunkvollen Zeitmesser nur als solide Wertanlage oder ist gar ein Wertzuwachs möglich?

Der Gebrauchtmarkt für Luxusuhren wächst

Der Erfolg scheint den Anlageberatern und Spekulanten recht zu geben: Immer mehr Händler entdecken den Second-Hand-Markt für sich und spezialisieren sich auf den Handel mit gebrauchten Luxusgütern. Bei diesem Geschäftsmodell werden gebrauchte Luxusuhren von Privatpersonen angekauft oder in Kommission genommen, anschließend geprüft, aufbereitet und gegebenenfalls repariert und dann verkauft. Dabei klingt es für viele zunächst vermutlich etwas befremdlich, hochpreisige Luxusuhren online zu kaufen.

Doch in unserer heutigen digitalen Welt wächst der Online-Handel konstant und florierte aufgrund der vergangenen Lockdown-Monate umso mehr. Wer sich genauer über das Thema informieren möchte, kann online auf diverse Guides zum Online-Kauf einer gebrauchten Luxusuhr zurückgreifen, die die gängigsten Fragen beantworten und Sorgen in Bezug auf das Online-Geschäft mit hochpreisigen Luxusuhren nehmen. In solchen Ratgebern wird einem oft erzählt, dass sich Luxusuhren ideal als Wertanlage und Investitionsmöglichkeit eignen.

Aber wie sieht das in der Realität aus? Ein Blick auf den Markt für Luxusuhren aus zweiter Hand verrät schnell: Das Geschäft boomt! Neben dem Online-Studium oder digitalen Freizeitbeschäftigungen wie gemeinsamen Weinproben und Spielcasinos nutzen auch neue Händler wie das Berliner Start-up Watchmaster die Vorteile des Internets. Das Unternehmen hat sich auf gebrauchte Luxusuhren spezialisiert und erobert damit einen derart stark wachsenden Markt, dass selbst große, alteingesessene Juwelierketten wie Bucherer, die normalerweise vor allem Neuware der Hersteller anbieten, inzwischen ebenfalls dem Trend der „certified pre-owned“ Armbanduhren folgen, um sich ein Stück des Kuchens zu sichern. Ein zweischneidiges Schwert?

Zahlen lügen nicht Mitnichten!

Es mag auf den ersten Blick nach einer unseriösen Milchmädchenrechnung klingen: „Wenn man eine Uhr für 10.000 Euro kauft, ist diese nach einer gewissen Zeit mindestens das gleiche Geld wert – wenn nicht sogar noch mehr!“ Jedoch zeigen Marktstatistiken von Modellen wie der Patek Philippe Nautilus, dass der Wert bestimmter Luxusuhren tatsächlich schier ungebremst in die Höhe zu schießen scheint – auch wenn dies längst nicht auf jedes Modell im Luxussegment zutrifft. Die für rentable Investitionen am häufigsten genannten Marken und Modelle sind folgende: die Patek Philippe Nautilus und fast alle Edelstahlmodelle aus dem Hause Rolex.

Insbesondere die Stahl-Sportmodelle von Rolex gelten als absoluter Investitions-Trend. So kann man aktuell zwar in eine Rolex-Boutique gehen, Uhren besichtigen, diese allerdings keinesfalls einfach sofort kaufen. Die Wartelisten für Edelstahlmodelle wie die Rolex Daytona, GMT-Master II oder Submariner sind so lang, dass Interessenten mehrere Jahre auf ihre Armbanduhr warten müssen, da die Nachfrage in den letzten Jahren enorm angestiegen ist. Doch woher kommt dieser Trend und der daraus resultierende florierende Handel mit gebrauchten Uhren namhafter Marken?

Trend Luxusuhr: Der Einfluss der Popkultur

Einer der wichtigsten Faktoren in Bezug auf Luxusuhren ist der Einfluss der Popkultur. Mit den sogenannten Young Professionals kommt eine neue, kaufkräftige Käuferschicht, die sich unbewusst maßgeblich von den modischen Trends der Popkultur beeinflussen lässt. Diesem Trend verdanken wir nicht nur das Revival des Anglerhuts, sondern auch den Wunsch nach dem Tragen einer Luxusuhr. Beinahe jedes Musikvideo zeigt sie, viele Pop-Songs weisen Anspielungen auf luxuriöse und vor allem teure Zeitmesser auf und Stars wie Ed Sheeran und Will Smith lassen sich mit Uhren im Wert eines Mercedes-Coupés ablichten.

Wieso auch nicht? Eine Armbanduhr ist schließlich ein sehr bequemes Statussymbol: immer dabei, mechanisch brillant und sehr teuer. Abgesehen davon warten diese Uhren mit einer derart hohen Qualität auf, dass es beinahe schade ist, dass diese oftmals nur als Fashion-Statement oder Accessoire getragen werden. Dennoch erzeugt es ein Gefühl der Verbundenheit, die gleiche oder zumindest eine ähnliche Uhr wie das eigene Idol zu tragen, und man fühlt sich seinem Vorbild ein bisschen näher.

Doch selbstverständlich ist der Einfluss der Popkultur bei Weitem nicht der einzige Grund für die international wachsende Beliebtheit von Luxusuhren. Auch der langsame, aber stetige Verlust des Proleten-Images einer Rolex- oder Breitling-Uhr sind wichtige Faktoren für die wachsende Beliebtheit der hochkarätigen Zeitmesser.

Was bedeutet das für Privatanleger?

Eine derart gestiegene Nachfrage bei konstant gebliebenen Produktionszahlen der Hersteller sorgt für eine wachsende Nachfrage nach Luxusuhren auf dem Gebrauchtmarkt. Aus zweiter Hand kosten Armbanduhren wie die Rolex GMT-Master II 126710BLRO dann schnell einmal das Doppelte des ursprünglichen Listenpreises. Insofern lässt sich hier also durchaus von einem lohnenden Investment sprechen. Es bleibt allerdings nur abzuwarten, inwiefern sich diese enorme Wertsteigerung an der Spitze der prozentualen Renditechancen in Zukunft entwickelt.

Was passiert und wie sich der Werterhalt eines Modells verhält, wenn dieses gerade nicht in Mode ist, kann man zum Beispiel bei einigen Zeitmessern von Breitling beobachten. Ein Modell der Marke ist sehr viel einfacher in einer Boutique zu erstehen als eine Uhr von Rolex. In einem solchen Fall bietet sich jedoch auch der Kauf einer gebrauchten Breitling Uhr an, denn an dieser Stelle wird es in punkto Wertanlage erst richtig interessant.

Auch wenn Uhren von Breitling im Schnitt nicht für mehrere Tausend Euro über ihrem Listenpreis gehandelt werden, so erhält man aufgrund der wertigen Verarbeitung grundsätzlich schon einmal einen gewissen Wert, den Sammler und Enthusiasten stets zu zahlen bereit sind. Kauft man also eine gebrauchte, aber zertifizierte und damit originale Breitling Uhr, dann hat der zuvor erwähnte Wertverlust meist schon stattgefunden und es kann sich um eine durchaus solide Wertanlage handeln.

Insofern kann der Kauf einer gebrauchten Luxusuhr über einen Online-Händler momentan durchaus eine praktische Möglichkeit sein, sich eine Wertanlage in Form einer Luxusuhr zuzulegen. Der Umstand, dass man bei manchen Händlern sogar zwischen verschiedenen Arten der Finanzierung des Zeitmessers wählen kann, lässt die Armbanduhr obendrein zu einer Art formschönen Sparkonto werden. Dennoch sollte der Kauf stets gut überlegt sein und nicht spekulativ getätigt werden, wenn das Geld gerade möglicherweise etwas knapper ist.