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Startup-Gründungen während der Pandemie

Buchstabenklötze beschriftet mit Start Up In der Krise entwickeln viele Start ups ihre Chance Foto: © ©Gajus/Shutterstock

Die Zeiten sind nicht gerade ideal für Gründer, dennoch wagten es auch in der Pandemie zahlreiche Neu-Unternehmer und gründeten ein Startup. In welchen Branchen sich das die meisten trauten, zeigt folgender Beitrag mit Informationen rund um die Startup-Gründung in der Coronakrise.  

In diesen Bereichen wurde besonders viel gegründet

Der Trend zu mehr Startups war auch schon 2019 erkennbar. Ausgebremst wurde dieser allerdings durch den Lockdown im März, der viele Startups von einer Neugründung erst einmal abgeschreckt hat. Startupdetector, eine Analysefirma, hat sich die Auswirkungen der Coronakrise auf die Startup-Gründungen im Jahr 2020 mal genauer angeschaut. Ergebnis war, dass es in einigen Branchen mehr Gründungen gab als in anderen Bereichen.

Besonders viele Startups gingen demnach in den folgenden Branchen an den Start:
  • E-Commerce
  • Lebensmittel
  • Bildung
  • Gaming
  • Medizin
Warum genau diese Bereiche für Startups erfolgversprechend erschienen, begründet sich aus der Not, die durch die in der Pandemie offensichtlich gewordenen Probleme rund um das Homeschooling und Homeoffice, aber auch durch die umfassenden Ausgangsbeschränkungen entstanden ist. Startups, die Menschen in der Pandemie in irgendeiner Weise unterstützten, wurden dabei besonders erfolgreich. Zum Beispiel neue, innovative Onlineangebote, die zu jederzeit auch von zu Hause abrufbar waren. Auch Startups aus dem Medizinsektor gab es viele – vor allem, um den wachsenden Bedarf der Ärzte zu decken, die vermehrt Videosprechstunden und andere digitale Dienstleistungen anbieten wollten.  

Mehr Frauen als Chef

Interessant ist, dass 2020 etwa 20 Prozent mehr Frauen als im Vorjahr Startups gegründet haben. Das liegt wohl vor allem daran, dass es besonders häufig Frauen sind, die Onlineshops, aber auch Medizin- und Lebensmittel-Start-ups gründen.


Finanzierung für Startups

Geht es um die Finanzierung für Startups, sind die Chancen auf einen Kredit in Krisenzeiten denkbar schlecht. Wer jedoch über genügend Eigenkapital und ein gutes Businesskonzept verfügt, kann hier dennoch Kredite bekommen.

Gründer sollten sich jedoch vorab zu den wichtigsten Details zur Kreditbeantragung informieren und die Angebote für Gründer genau vergleichen, um Kosten zu sparen.  

Die Krise als Chance

Auch wenn man jetzt nach zwei Jahren Pandemie nur eine vorsichtige Prognose wagen kann – für viele Branchen kann die Krise auch als Chance gesehen werden, wenngleich sie deutliche Auswirkungen auf die Startup-Szene hatte und auch immer noch hat. Startups, die sich trotz Krise an die Gründung in der richtigen Branche getraut haben, für die sieht es auch mittel- und langfristig gut aus. Auch 2008/2009 gingen bereits einige neue Digitalunternehmen erfolgreich aus der Finanzkrise hervor, zum Beispiel Airbnb oder WhatsApp.

Auch die aktuelle Pandemie hat vielen digitale Startups und Unternehmen zum Durchbruch verholfen, eben weil wegen der Kontaktbeschränkungen viel mehr digital stattfinden musste als vorher. Zum Beispiel erlebte die Firma Zoom einen wahren Boom durch die vielen Online-Meetings von Unternehmen für Mitarbeitergespräche im Homeoffice oder auch Privatpersonen, die sich nur noch online mit der Verwandtschaft unterhalten konnten.  

Onlinehandel wird weiter profitieren



Der Onlinehandel verzeichnete schon vor der Pandemie hohe Umsatzzuwächse, seit Pandemiebeginn haben sich die Zahlen jedoch noch mal stark erhöht. Den größten Zuwachs konnten sicher die Big Player Amazon und Co verzeichnen, aber auch kleine Onlineshops und Läden, die ihren Verkauf um ein Onlineangebot ergänzt haben, profitierten von Zuwächsen. Damit der Einzelhandel nicht unter diesem Trend leidet, wird es für viele immer wichtiger denn je, in ein professionelles Shopsystem zu investieren, das von den Verbrauchern akzeptiert wird. Kleinere und auch weniger Ladengeschäfte sowie mehr Onlineangebote werden wohl langfristig die Folge sein. Im Idealfall dienen Läden aber weiterhin zumindest als Lagerfläche für die schnelle Lieferung von Onlinewaren, sodass Kunden lokal bestellen und ihre Waren ohne lange Anfahrtswege erhalten können.    

Online zum Arzt oder zur Veranstaltung

Was früher nur in Präsenz ging, wird heute vielfach online abgewickelt. Zum Beispiel Besuche beim Arzt finden oft per Videosprechstunde statt oder Schulungen und Events werden einfach digital oder im Hybridformat abgehalten. Auch nach Pandemieende wird dieser Trend sicher nicht vorbei sein, denn viele Menschen und Unternehmen haben die Vorteile digitaler Lösungen für sich erkannt und werden diese mit großer Wahrscheinlichkeit weiter nutzen.  

Lieferdienste-Boom

Sofort-Lieferdienste für Lebensmittel haben in der Pandemie ebenfalls einen Boom erlebt. Schließlich braucht jeder etwas zu essen – unabhängig davon, welche Kontaktbeschränkungen es aktuell gibt oder wer gerade in der Quarantäne festsitzt. Online-Lieferdienste bringen dabei Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs einfach auf Bestellung nach Hause.  

Ausblick Homeschooling

Die Krise hat es gezeigt: Deutschlands Schulen befinden sich digital noch in der Steinzeit. Zwar wurde in den zwei Jahren der Pandemie stark nachgerüstet, es fehlt jedoch weiter an technischer Ausstattung und vor allem an Lehrern, die sich in diesem Gebiet wirklich weitergebildet haben. Ohne Pflicht zum Homeschooling und weiterer Kontaktbeschränkungen wird die Notwendigkeit der Nutzung solcher Systeme aber hoffentlich nicht aus Kostengründen wieder auf Vorpandemie-Niveau reduziert.