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Was kann man tun bei einer Reizung der Patellasehne?

MAnn zeigt schmerzendes Knie Schmerzen machen sich schnell bemerkbar wenn man falsch Sport macht Foto: © Adobe

Das sogenannte Jumper’s Knee betrifft hauptsächlich jüngere Menschen, die intensiv Sportarten wie Volleyball oder Basketball spielen. Diese Reizung der Kniescheibensehne (Patellasehne) wird im Fachjargon Patellaspitzensyndrom genannt. Die Beschwerden bei dieser Erkrankung äußern sich im Bereich der Kniescheibe und durch die Schmerzen muss eine Trainingspause eingelegt werden. Die Beschwerden und Schmerzen intensivieren sich im Laufe der Zeit. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es zur Heilung und schnellen Linderung der Schmerzen? Neben einer Stoßwellentherapie können auch mit dem Physiotherapeuten abgesprochene Übungen zu Hause durchgeführt werden.

Was sind die Ursachen für das Patellaspitzensyndrom?

Das Patellaspitzensyndrom ist eine kleinste Verletzung der Patellasehne, welche nur durch das Mikroskop erkennbar wäre. Typische Ursache ist eine zu großen Überbelastung bei sportlichen Tätigkeiten wie Volleyball oder Basketball. Denn dort ist durch die Sprünge die Belastung auf die Patellasehne besonders stark. Eine zusätzliche Anfälligkeit für das Jumper’s Knee kann durch unterschiedliche Gegebenheiten vorliegen:
●      Beinlängendifferenzen
●      Muskelverkürzungen im Oberschenkel
●      Eingeschränkte Sprunggelenksbeweglichkeit
●      Eine rasche Steigerung der Trainingsintensität
●      Änderungen an Schuhwerk oder Bodenbeschaffenheit des Trainingsgeländes

Gibt es Unterschiede zum Runner’s Knee?

Das Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom) äußert sich mit Schmerzen an der Unter- und Vorderseite der Kniescheibe. Es ist keine Seltenheit, dass die Beschwerden nur am Anfang einer Trainingseinheit vorhanden sind und verschwinden, sobald die Muskulatur und das Gewebe warm sind. Doch die Schmerzen kommen bei stärkerer Belastung wieder zurück.   Treten die Schmerzen dann gehäuft auf, sollte ein Arzt kontaktiert werden. Dieser kann die Diagnose mittels Ultraschall oder bei Bedarf durch ein MRT stellen. Hier kann auch festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um eine Reizung der Patellasehne handelt oder das ähnliche Runner’s Knee oder sogar weitere Verletzungen. Der Unterschied zum Runner’s Knee äußert sich am Schmerzherd, dieser befindet sich dann am äußeren Knie.

Wie genau unterstützen Stoßwellen den Heilungsprozess?

Stoßwellen sind hochenergetische, akustisch-mechanische Druckwellen, die auf den Körper übertragen werden können. Mit dieser Methode können die mit dem Jumper’s Knee verbundenen Beschwerden gelindert werden. Die Behandlung erfolgt äußerlich und nicht-invasiv mit einem speziellen Gerät mit Schallkopf. Die Stoßwellen durchdringen Weichteilgewebe, Wasser und Gewebe, ohne sie zu zerstören. Die Behandlung kann dazu beitragen, die Blutzirkulation im behandelten Bereich zu verbessern.

Die dortigen Muskeln sind weniger entzündet und überlastet. Auch verhärtete Stellen können aufgeweicht werden. So können auch die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden. In den meisten Fällen sollten 3-5 Behandlungen im Abstand von einer Woche ausreichen, um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. In der Regel werden bereits nach 1-3 Behandlungen deutliche Verbesserung eintreten.

Helfen Faszienrollen oder Übungen während der Heilung?

Ja! Doch alles sollte mit einem Physiotherapeuten oder Arzt abgesprochen werden. Es hat sich bewiesen, dass exzentrische Übungen sich positiv auf die Heilung bei einem Patellaspitzensyndrom auswirken. Speziell die folgenden Übungen haben sich als sehr unterstützend im Therapieverlauf gezeigt: ●      Einbein-Kniebeuge Diese Übung wird auch Pistol Squat genannt. Sie ist eine großartige Übung zur Verbesserung der Bein- und Gesäßmuskulatur. Sie ist auch sehr vorteilhaft für die allgemeine Fitness, da sie Kraft, Koordination, Gleichgewicht und Ausdauer trainiert.   ●      Ausfallschritt Beim Ausfallschritt ist es wichtig, dass die Knie in einer Linie mit den Füßen stehen. Das bedeutet, dass das Knie in einem 90-Grad-Winkel gebeugt sein muss und nicht über den Knöchel hinausgehen darf. Das Knie sollte auch nicht zur Seite weggehen.   ●      Bridging Die Glute-Bridge ist eine Übung für die Rückseite der Beine und die Gesäßmuskulatur. Sie stärkt auch die gesamte Rumpfmuskulatur.   ●      Wadenheben Mit den Füßen schulterbreit auseinander auf eine kleine Erhöhung stehen. Die Fersen ragen über die Kante hinaus. Die Fersen ein wenig absenken und dann mit Spannung wieder hochdrücken.   Zusätzlich können auch spezielle Dehnübungen durchgeführt werden. Sowohl bei den Kräftigungsübungen als auch bei weiteren Übungen zur Dehnung ist immer auf eine saubere und langsame Durchführung zu achten. Der Einsatz einer Blackroll oder Faszienrolle kann helfen, Kniebeschwerden vorzubeugen. Zusätzlich kann die Verwendung die Heilung des Jumper’s Knee positiv unterstützen.  

Was hilft noch zur Linderung der Schmerzen?

Neben dem Ruhigstellen sowie einer vorübergehenden Reduzierung von sportlichen Aktivitäten können auch weitere Optionen eine Heilung unterstützen. Bitte unbedingt jedes Vorgehen mit dem zuständigen Arzt absprechen.  
●      Physiotherapie
●      Eigenbluttherapie (PRP)
●      Kinesiotape zur Entlastung
●      Einlagen & Bandagen
●      Ernährungsumstellung zur Entzündungshemmung
●      Kälte bei akuten Schmerzen
●      Medikamente in Ausnahmefällen zur Schmerzlinderung sowie um die Entzündung zu hemmen
●      Als letzte Option bei Problemen länger als 6 Monate kann eine Operation helfen  

Fazit

Ein Patellaspitzensyndrom, auch bekannt als Jumper’s Knee, tritt häufig auf, wenn zu viel Sport betrieben wird. Aktivitäten mit vielen Sprüngen, wie Volleyball oder Basketball können die Entzündung in der Patellasehne verursachen. Eine Therapiemöglichkeit ist die Stoßwellentherapie. Diese kann die Schmerzen lindern und den Heilungsprozess beschleunigen. Weitere Behandlungen wie Eigenblutbehandlungen und spezielle Dehnübungen können ebenfalls sinnvoll und unterstützend wirken. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnde Arzt oder Physiotherapeuten.