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Die Geschichte des Oktoberfestes

Kettenkarussel Oktoberfest Ein Kettenkarussel gehört zu den tradiotionellen Fahrgeschäften Foto: © Pixabay

Zur Historie des Oktoberfestes - Der Ursprung

Vier Jahre nach der Erhebung Bayerns zum Königreich fand am 12.
Oktober 1810 die Vermählung des Kronprinzen Ludwig, des späteren
Königs Ludwig I., mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen
statt. Die offiziellen Feierlichkeiten zur Hochzeit dauerten fünf Tage und
wurden im Sinne einer großen Ovation an das Herrscherhaus des jungen
Königreiches inszeniert. Glänzend und populär zugleich gingen die
Feierlichkeiten über die Bühne, die ganz München war. Die Parade der
Schützen der Nationalgarde und der bürgerlichen Schützengesellschaften,
Illuminationen und Musik, Essen und Trinken, Pauken und Trompeten –
ein riesiges Festtreiben belebte die Münchner Innenstadt. Volksnähe
demonstrierte die Dynastie der Wittelsbacher und dankte damit zugleich
ihren Untertanen, die durch die Anbindung an Frankreich und die daraus
resultierenden Kriege, durch Gebietserweiterungen und
verwaltungstechnische Neuorganisation auf eine harte Geduldsprobe
gestellt wurden. Ein großes Fest als Identitätsstifter für die Neubayern und
als Ausrichtung auf die Haupt- und Residenzstadt München und das
bayerische Herrscherhaus kam da gerade recht.

Die bereits damals als „Volksfest“ bezeichneten Feierlichkeiten in der
Innenstadt wurden am 17. Oktober mit einem Pferderennen auf einer
Wiese vor den Toren Münchens beendet. Die allerhöchste Erlaubnis zu
diesem Wettkampf erwirkten „bey der Cavallerie-Division der National-
Garde dritter Klasse eingereihten Individuen“ unter Major Andreas von
Dall’Armi. Der anwesenden Königsfamilie huldigten Kinder in bayerischen
Volkstrachten mit Gedichten, Blumen und Früchten des Landes. Zu Ehren
der Braut wurde die Festwiese „Theresens-Wiese“ getauft. So heißt der
Oktoberfestplatz noch heute: „Theresienwiese“ - im Münchner
Sprachgebrauch kurz „die Wiesn“ genannt. Das anschließende
Pferderennen gewann der Nationalgarde-Kavallerist und Lohnkutscher
Franz Baumgartner, der angeblich diese Veranstaltung auch anregte. Mit
dem Pferderennen von 1810 sollte das berühmte „Scharlachrennen“, das
letztmals 1786 auf der Münchner Jakobidult abgehalten wurde, wieder
aufleben.

Ein Publikumserfolg etabliert sich

Durch den Beschluss, das publikumswirksame Pferderennen im folgenden
Jahr zur gleichen Zeit zu wiederholen, entstand die Tradition der „Oktober-
Feste“. 1811 kam zum Pferderennen das erste Landwirtschaftsfest als
Fachausstellung zur Hebung der bayerischen Agrarwirtschaft hinzu.
Während das Pferderennen als ältester Veranstaltungsteil nach 1938 aus
organisatorischen Gründen von der Wiesn verschwand, findet das
„Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest“ (ZLF) noch heute im Turnus von
vier Jahren im Südteil des Areals während des Oktoberfestes statt; in
einem solchen Jahr wird das Oktoberfest als „Kleine Wiesn“ bezeichnet.

Von Bierbuden zu Bierburgen

In kleinen Buden, deren Zahl rasch stieg, konnten sich die Besucher mit
Bier versorgen. Die ersten großen Bierburgen wurden ab 1896 von
unternehmungslustigen Wirten in Zusammenarbeit mit den Brauereien
aufgestellt. Bald wurden auch zünftige Brotzeiten und deftige Münchner
Schmankerl feilgeboten und so entstand die Wirtsbudenstraße, die für Leib
und Seele bis heute alles bietet, was der Besucher zum Oktoberfest-Glück
braucht.

Volksbelustigungen

Den anderen Teil des Festgeländes bestimmten die Betriebe der
Schausteller. 1818 wurde das erste Karussell und zwei Schaukeln
aufgestellt – ein bescheidenes Angebot an allgemeinen Vergnügungen
während der ersten Jahrzehnte. In den 1880er Jahren begann die Blüte
des deutschen Schaustellergewerbes und der Karussellindustrie. Dies
setzte den Grundstein zur Wiesn, wie wir sie heute kennen: eine breite
Palette von Fahrgeschäften, Belustigungen, Schaubuden und vielem mehr
begeistert Jung und Alt.

Die Wiesn hier und heut


Das Oktoberfest ist nach wie vor das traditionelle Münchner Volksfest, wo
Münchner Gastlichkeit herrscht und Münchner Bier getrunken wird.
Deshalb darf laut Betriebsvorschriften des Festes „nur Münchner Bier der
leistungsfähigen und bewährten Münchner Traditionsbrauereien (das sind
derzeit: Augustinerbrauerei, Hacker-Pschorrbrauerei, Löwenbräu,
Paulanerbrauerei, Spatenbrauerei und Staatliches Hofbräuhaus), das dem
Münchner Reinheitsgebot von 1487 und dem Deutschen Reinheitsgebot
von 1906 entspricht, ausgeschenkt werden.“

Seit über 180 Jahren wird das Oktoberfest von der Stadt München
ausgerichtet und die Entwicklung des Volksfestes von städtischer Seite
gesteuert. Für die Organisation und Abwicklung des Festes ist der
Referent für Arbeit und Wirtschaft Clemens Baumgärtner verantwortlich.
Auf seinen Vorschlag trifft der Wirtschaftsausschuss des Münchner
Stadtrats alle wichtigen Entscheidungen. Rund 1.100 Bewerbungen von
Schaustellern und Marktkaufleuten gehen jährlich ein und werden
bewertet. Letztlich werden rund 550 Bewerber zugelassen.

Heute gilt das Oktoberfest – das Fest der Landeshauptstadt München –
als größtes Volksfest der Welt und ist weltweit bekannt. Das Besondere an
der Wiesn ist, dass sie den Spagat zwischen Fest für die Münchner und
internationaler Großveranstaltung spielend schafft; dass sie sich an ihre
Wurzeln erinnert und offen ist für neue Entwicklungen. Die typische
Mischung aus Hightech und Tradition prägt heute das Fest der Feste und
macht seine große Attraktivität aus.

2010 wurde mit der Jubiläumsfeier „200 Jahre Oktoberfest“ das
weltberühmte Volksfest in gebührender Weise gefeiert: Das auf dem
Südteil der Theresienwiese aufgebaute Fest-Areal mit Pferderennbahn,
historischem Festzelt, Museumszelt, Tierschau, Velodrom und Theaterzelt
zeichnete sich durch nostalgischen Charme und gemütliche Atmosphäre
aus. Auf Grund des großen Publikumserfolges dieser Veranstaltung ließ
der Münchner Stadtrat 2011 die „Oide Wiesn“ als ständige Attraktion
konzipieren, die an Oktoberfeste von anno dazumal erinnern soll.


Münchner Reinheitsgebot von 1487 und dem Deutschen Reinheitsgebot
von 1906 entspricht, ausgeschenkt werden.“
Seit über 180 Jahren wird das Oktoberfest von der Stadt München
ausgerichtet und die Entwicklung des Volksfestes von städtischer Seite
gesteuert. Für die Organisation und Abwicklung des Festes ist der
Referent für Arbeit und Wirtschaft Clemens Baumgärtner verantwortlich.
Auf seinen Vorschlag trifft der Wirtschaftsausschuss des Münchner
Stadtrats alle wichtigen Entscheidungen. Rund 1.100 Bewerbungen von
Schaustellern und Marktkaufleuten gehen jährlich ein und werden
bewertet. Letztlich werden rund 550 Bewerber zugelassen.
Heute gilt das Oktoberfest – das Fest der Landeshauptstadt München –
als größtes Volksfest der Welt und ist weltweit bekannt. Das Besondere an
der Wiesn ist, dass sie den Spagat zwischen Fest für die Münchner und
internationaler Großveranstaltung spielend schafft; dass sie sich an ihre
Wurzeln erinnert und offen ist für neue Entwicklungen. Die typische
Mischung aus Hightech und Tradition prägt heute das Fest der Feste und
macht seine große Attraktivität aus.
2010 wurde mit der Jubiläumsfeier „200 Jahre Oktoberfest“ das
weltberühmte Volksfest in gebührender Weise gefeiert: Das auf dem
Südteil der Theresienwiese aufgebaute Fest-Areal mit Pferderennbahn,
historischem Festzelt, Museumszelt, Tierschau, Velodrom und Theaterzelt
zeichnete sich durch nostalgischen Charme und gemütliche Atmosphäre
aus. Auf Grund des großen Publikumserfolges dieser Veranstaltung ließ
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der Münchner Stadtrat 2011 die „Oide Wiesn“ als ständige Attraktion
konzipieren, die an Oktoberfeste von anno dazumal erinnern soll