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Wie erkenne ich ein Lipödem?

Lipödem, Oberschenkel, Frau Ein Lipödem erkennen Foto: © stock.adobe/ New Afrika

Falls Sie unter starken Schmerzen in den Extremitäten leiden und bemerken, dass Ihre Arme und Beine immer umfangreicher werden, kann ein Lipödem die Ursache sein. Die Fettverteilungsstörung verursacht meistens starke Schmerzen und schränkt die Lebensqualität hierdurch deutlich ein. Viele Betroffene wissen jedoch nicht, wie sich die Krankheit äußert, und auch in vielen Arztpraxen wird diese Krankheit noch häufig verkannt oder als Adipositas fehldiagnostiziert. Eine frühzeitige Diagnose ist jedoch entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung und damit ein Ende der Beschwerden, weshalb nachfolgend erklärt wird, wie Sie ein Lipödem erkennen können.  

Was ist ein Lipödem?

Ein Lipödem (auch bekannt als Lipohyperplasia Dolorosa oder Lido) ist eine Fettverteilungsstörung, die nahezu ausschließlich bei Frauen auftritt und angeboren ist. Die Erkrankung führt dazu, dass sich das Unterhautfettgewebe an den Beinen und/oder den Armen unkontrolliert vermehrt, wobei dies stets symmetrisch an beiden Körperhälften auftritt. Hände, Füße und Rumpf sind im Gegensatz dazu nicht betroffen. Hierdurch weisen die erkrankten Frauen unproportionale Körperform auf, z.B. stämmige Beine und ein schlanker Oberkörper sowie schlanke Füße.  

Wichtig zu wissen ist, dass weder Sport noch Diäten die Beschwerden von Personen mit Lipödem dauerhaft lindern. Auch Kompressionskleidung und Lymphdrainagen können nur vorübergehend Schmerzlinderung bringen. Um langfristig schmerzfrei zu sein, ist eine spezielle Operation – die Lymphologische Liposculptur™ – erforderlich. Diese ist eine Form der Fettabsaugung (Liposuktion), die das Unterhautfettgewebe an den Beinen und Armen drastisch reduziert (subtotale Amputation).  

Wie äußert sich ein Lipödem?

Viele Frauen, die eine starke Umfangsvermehrung an ihren Extremitäten feststellen, fragen sich, ob sie ein Lipödem haben und wie dies festzustellen ist. Um die Fettverteilungsstörung zu erkennen, sollte auf folgende Symptome geachtet werden:

1) Disproportionale Vermehrung des Fettgewebes

Lipödem ist eine Erkrankung, die zu einer starken Vermehrung des Fettgewebes an den Extremitäten führt. In den meisten Fällen sind die Beine und Arme betroffen, wo eine signifikante Volumenzunahme zu beobachten ist. Die Erkrankung wird aufgrund der deutlichen Zunahme fälschlicherweise oft als Adipositas fehldiagnostiziert. Jedoch können auch Frauen mit einem normalen oder niedrigen Körpergewicht betroffen sein.  

2) Beidseitige Volumenzunahme

Bei einem Lipödem kommt es zu einer symmetrischen Zunahme des Umfangs und Volumens an beiden Körperseiten. Die Erkrankung tritt niemals einseitig auf.  

3) Veränderungen im Hautbild

Das Erscheinungsbild der Haut bei Lipödem variiert je nach Stadium der Erkrankung und kann von leichten Dellen bis hin zu tiefen Beulen und großen Haut- und Fettgewebsüberschüssen ("Wammenbildung") reichen.  

4) Schmerzen sowie Schwere- und Spannungsgefühl 

Ein Lipödem verursacht Schmerzen sowie unangenehme Schwere- und Spannungsgefühle, die im Tagesverlauf zunehmen können. Selbst leichte Berührungen können bei einem Lipödem Schmerzen hervorrufen, es muss jedoch nicht immer ein ausgeprägter Druckschmerz vorhanden sein. Die Intensität der Schmerzen kann unabhängig von Gewicht, Alter oder Stadium der Erkrankung variieren.  

5) Höhere Neigung zu Hämatomen

In den vom Lipödem betroffenen Extremitäten besteht im Verlauf der Erkrankung eine erhöhte Kapillarfragilität, was dazu führen kann, dass blaue Flecken schneller entstehen.  

6) Gehbehinderung und Wundscheuern

Die ausgeprägte Ansammlung von Fett an der Innenseite der Oberschenkel aufgrund eines Lipödems kann das Gehen beeinträchtigen. Durch das Aneinanderreiben der Haut entstehen häufig Wunden, die sich entzünden können.  

7) Gelenkverschleiß und Fehlstellungen

Wenn ein Lipödem der Beine nicht behandelt wird, kann es langfristig zu einer Fehlstellung der Beine kommen, da das Gangbild beeinträchtigt wird. Durch das erhöhte Gewicht und die ungleiche Belastung der Gelenke besteht zudem das Risiko, dass diese schneller verschleißen.     Es muss unbedingt berücksichtigt werden, dass das Lipödem keine spezielle Art von Adipositas oder Übergewicht ist. Bei den erkrankten Frauen produziert der Körper in den betroffenen Extremitäten mehr Lymphflüssigkeit, als gesunde Lymphgefäße abbauen können. Die chronische Krankheit wird nicht durch eine ungesunde Ernährung oder zu wenig Sport verursacht und die Betroffenen haben nichts falsch gemacht!

Was ist, wenn ich die Symptome bei mir wiedererkenne?

Falls Ihnen die beschriebenen Symptome bekannt vorkommen, sollten Sie zügig handeln und einen Arzt konsultieren. Hierbei empfiehlt es sich, einen Lymphologen oder eine Lymphologin als Spezialist*in für ein Lipödem aufzusuchen. Auch wenn es im Internet einige Selbsttests gibt, die Ihnen eine erste Einschätzung geben können, können lediglich die Fachärzt*innen mit Gewissheit eine genaue Diagnose stellen und daraufhin die geeignete Behandlung empfehlen. Hierzu wird zunächst eine ausführliche Anamnese durchgeführt, ehe anschließend eine körperliche Untersuchung stattfindet.  

Fazit: Handeln Sie rechtzeitig!

Jedes Lipödem hat ein individuelles Erscheinungsbild, das so einzigartig ist wie die betroffene Frau selbst. Dabei darf nicht unbeachtet gelassen werden, dass ebenso schlanke Frauen starke Symptome haben können. Das Lipödem ist eine Erkrankung des Lymphsystems, die nicht mit Adipositas verwechselt werden sollte und immer ernst genommen werden muss. Nur, wenn Sie das Lipödem frühzeitig erkennen und entsprechend behandeln, können Sie wieder zu einem Leben ohne Schmerzen und psychischer Belastung zurückkehren und Ihre Lebensqualität sowie Lebensfreude wiedererlangen. Bei den Spezialist*innen der CG LYMPHA, der weltweit ersten und einzigen Fachklinik für operative Lymphologie, sind Sie hierfür bestens aufgehoben.