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Frankfurt kennenlernen, Freunde finden, Deutsch üben

Hand, Hände, Hände schütteln, Freunde Frankfurt kennenlernen, Freunde finden, Deutsch üben Foto: © Cytonn Photography

Integrationsdezernentin Weber startet das Herbstferiencamp für zugewanderte Jugendliche im stadtRAUMfrankfurt


Warum Frankfurt überhaupt Frankfurt heißt, warum die Altstadt eigentlich neu ist und wieso es zu Handkäs Musik gibt: Das erfahren 50 neu in der Stadt angekommene Schüler mit Sprachförderbedarf, die meisten aus Intensivklassen 16 verschiedener Frankfurter Schulen, im Rahmen eines Freizeitcamps in den Herbstferien.

Das fünftägige Camp für Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren verknüpft intensives Deutschtraining mit unterschiedlichen Freizeitaktivitäten und Ausflügen, bei denen die noch neue Heimat Frankfurt erkundet werden kann. Das Dezernat für Integration und Bildung finanziert das Integrations- und Sprachbildungsprojekt, das vom gemeinnützigen Frankfurter Sozialunternehmen ZuBaKa (Abkürzung für Zukunftsbaukasten) nach dem erfolgreichen Verlauf in den Sommerferien nun auch im Herbst umgesetzt wird.

Im Fokus des Ferienprogramms stehen Stadterkundung und alltagsintegriertes Deutschlernen. An fünf Vormittagen entdecken die Jugendlichen auf sprachsensiblen Stadtführungen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Frankfurts, probieren kulinarische Spezialitäten, besuchen den Zoo, Museen sowie Sport- und Freizeitangebote. „Bei spannenden Ausflügen geschieht das Sprachlernen ganz von selbst,“ sagt Integrationsdezernentin Sylvia Weber. „Gerade Jugendliche aus Intensivklassen haben durch die Pandemiesituation hohen Nachholbedarf, da sie im Homeschooling mehrfach benachteiligt waren: durch sprachliche Defizite und oft auch eine ungünstige Lernsituation. Hier steuern wir mit dem Camp dagegen und sorgen für gute Bildungschancen.“

Das Herbstcamp ergänzt die Ferienmaßnahmen, die das Integrations- und Bildungsdezernat mit Partnern wie dem hessischen Kultusministerium in den Osterferien oder im Rahmen des Deutschsommers und Endspurts gemeinsam mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft durchführt. „Mit dem Herbstcamp schließen wir die Lücke: Im Unterschied zum Deutschsommer richtet es sich an Jugendliche aus weiterführenden Schulen, denen wir nun ebenfalls ergänzende Sprachförderung anbieten können,“ sagt Weber.

An den Camptagen starten die Schüler in den Räumen des stadtRAUMfrankfurt in der Mainzer Landstraße 293 gemeinsam in den Tag. Nach Warm-ups und Kennenlernspielen, die eine entspannte Atmosphäre schaffen und das Gruppengefühl stärken, schwärmen die Teilnehmenden in Kleingruppen zu den Tagesaktivitäten aus. Zehn pädagogisch geschulte, studentische ZuBaKa-Scouts begleiten im Zweierteam je eine Gruppe von zehn Schülern. Aufgabe der Scouts ist es auch, die Jugendlichen spielerisch zum Deutschlernen anzuregen. So fließen beispielsweise Vokabelübungen in den Zoobesuch mit ein und knifflige Quizfragen warten auf gut formulierte - und am Ende für die Sieger auch prämierte - Antworten.

„Unser Ziel ist es, die Jugendlichen untereinander zu vernetzen und ihnen Orte in Frankfurt zu zeigen, die sie anschließend auch in ihrer Freizeit selbständig aufsuchen können”, erklärt Anna Meister, Geschäftsführerin von ZuBaKa.

Das Herbstferiencamp ist eines von mehreren ZuBaKa-Bildungsangeboten, wie beispielsweise Schulprojekten für zugewanderte Schülern zum Ankommen in Schule und Stadt, zur sprachsensiblen Berufsorientierung oder zum Thema „Demokratie und Teilhabe“.
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