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🥐 Frisch von Gestern: 🍞 Bäckerei Huck wirft nichts weg

Die Bäckerei Huck leistet mit yestern.day ihren Beitrag gegen die Verschwendung von Lebensmitteln - und unterstützt damit soziale Projekte. Von Alexander Reichwein

Jeden Abend, wenn gegen 19 Uhr die Türen schließen, liegen noch immer Brote und Brötchen in den Regalen. Auch in den Filialen der Bäckerei Huck. Das liegt nicht unbedingt daran, dass schlecht verkauft wurde. Grund sind oft die Verbraucher mit ihren hohen Ansprüchen an Vielfalt, viel Warenpräsenz und Frische bis kurz vor Ladenschluss. In unserer Überflussgesellschaft gehören gerade die Backwaren zu den am häufigsten weggeworfenen Lebensmitteln

Über 200 Kilo Brote, Brötchen und Kuchen bleiben pro Tag unverkauft

Seit Jahren beschäftigt Familie Huck dieses Problem, das zu einer Herzensangelegenheit wurde. Brot geht an die Frankfurter Tafel oder zu regionalen Bauern, die es zur Tierfütterung nutzen. Auch Ordensschwestern holen regelmäßig nicht verkaufte Backwaren und verteilen diese an Obdachlose. Paniermehl wird prinzipiell nur aus eigenen Brötchen hergestellt. Und dennoch landet täglich jede Menge im Müll.


Das Sortiment ist groß - und lecker, uind immer noch frisch (Foto: A. Reichwein).

„Wir geben Brot eine zweite Chance“

Es ist an der Zeit, neue Wege zu gehen - dachte sich Geschäftsführerin Tanja Huck. Am 11. November eröffnete im Frankfurter Stadtteil Bockenheim in der Landgrafenstrße (direkt an der Ecke zur Leipziger Straße) yestern.day. yestern.day ist ein Ladenprojekt der Bäckerei Huck, das jeden Tag Backwaren retten wird. Brot, Brötchen, Kuchen und Feingebäck vom Vortag wird dort für die Hälfte des Preises zu kaufen sein. „Wir freuen uns auf die Kunden und Gespräche im yestern.day“, so Alexander Huck, Geschäftsführer der Bäckerei Huck. „Wir erwarten Menschen, die der Lebensmittelverschwendung entgegensteuern wollen und achtsam mit den Ressourcen umgehen. Und ganz nebenbei noch Geld sparen möchten“. Die Produktpalette wird täglich variieren. Verkauft wird, was am Tag zuvor in den Filialen liegen geblieben ist. Darum hat der Laden auch montags geschlossen.

Jedes verkaufte Brot unterstützt soziale Projekte

„Wir werden mit den Umsätzen im yestern.day unsere Kosten decken, jeder weitere Euro fließt in regionale soziale Projekte“ betont Thomas Nöth, Teil der Geschäftsleitung der Bäckerei Huck und Fan des neuen Konzeptes. Welche sozialen Projekte das sind, wird sich noch zeigen, da hat sich die Familie noch nicht festgelegt.

Tanja Tanja & Alex Huck haben schon an diverse soziale Einrichtungen gespendet (Foto: A. Reichwein).

Eishockey-Puks als Wegbegleiter und Tagversüßer

Exklusiv wird es im Frankfurter yestern.day kreierte Müslitaler in Form von Puks zu kaufen geben – Basis ist ein Rezept für Brotreste. „Was als witzige Idee für die Eishockey Löwen angefangen hat, entpuppte sich schnell als Geheimtipp“, schwärmt Tanja Huck. Ihre weitere Mission ist es, langfristig viele Produkte im yestern.day zu verkaufen, die aus Brot- und Brötchenresten hergestellt werden. Ideen dazu hat sie viele, bald erscheint ihr Kochbuch dazu, gefüllt mit Rezepten und Inspirationen zum Thema Resteverwertung von Backwaren.


Nachhaltiges Backen neu denken. Das ist die Mission

Das Verständnis für den Wert handwerklich produzierter Backwaren und ein Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln zu schärfen, ist die Kernidee der neu gedachten Bäckerei und aller dieser Projekte. „Unsere Vision ist es, gute Backwaren zu retten und Strukturen zu etablieren, mit denen wir unserer Mission deutschlandweit gerecht werden können.“ appelliert Christian Hunold, Erfinder des Konzeptes yestern.day.
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yestern.day
Landgrafenstraße 3
60486 Frankfurt
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr.

Hucks yestern.day
Bäckerei Huck GmbH
Tanja Huck
069 / 978 435 23
0177 / 6740054
presse@huckgmbh.de


Blicken selbst unter der Maske zuversichtlich nach vorne: Die Hucks (Foto: A. Reichwein).
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