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„Eltviller Sommer“ als Ersatz für die städtischen Feste

Weinberg, Gegenliht, Rheingau, Blume, Lichtspiel, gelb „Eltviller Sommer“ als Ersatz für die städtischen Feste Foto: © AS_Appendorf / pixabay.com

Veranstaltungen, die mit einem großen, vielfältigen kulinarischen und kulturellen Angebot möglichst viele Besucherinnen und Besucher anlocken, sind auch in diesem Jahr nur schwer vorstellbar. Zwar wurden letztes Jahr die großen städtischen Veranstaltungen wie das Frühlingsfest, die Rosentage und das traditionsreiche Sekt- und Biedermeierfest hoffnungsvoll auf 2021 verschoben. Doch ist es – Stand März 2021 – leider nicht möglich, verlässliche Planungen für Standbetreiber, Kulturakteure und Gäste anzukündigen. Schweren Herzens sagt die Stadt Eltville deshalb die von ihr organisierten Veranstaltungen für dieses Jahr ab, und verbindet die Absage an alle Akteure, Partner und Sponsoren mit der Hoffnung, dass für 2022 wieder für die traditionellen Feste geplant werden kann. Das gilt auch für das Erbacher Erdbeerfest im Juni, das jedes Jahr mit großem Engagement vom Erbacher Verkehrsverein organisiert wird.

Die Vorboten des „Eltviller Sommers“ sollen ein positives Zeichen senden in diesen weiterhin herausfordernden Zeiten: Denn die Absage der Feste, die normalerweise mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher an den Rhein und in die Innenstadt mit ihren vielfältigen Angeboten locken, bedeutet nicht, dass es einen kultur- und freizeitarmen Sommer gibt. Das Gegenteil ist der Fall, planen die Verantwortlichen vom Bereich Stadtmarketing, Tourismus, Kultur und Veranstaltungen doch ein Konzept mit dezentralen Veranstaltungen und Konzerten mit limitierter Besucheranzahl gleich an mehreren Orten im Stadtbereich.

So wird es auch ab Juli den im letzten Jahr erfolgreich gestarteten „Sound of Eltville“ im Eltviller Freibad geben. „Damit verfolgen wir mehrere Ziele“, erklärt Bürgermeister Patrick Kunkel. „Das Wichtigste ist natürlich, unseren regionalen Künstlerinnen und Künstlern, die sonst beim Frühlings- oder Sektfest aufgetreten wären, eine Bühne anzubieten“, so Kunkel. „Deshalb setzen wir auch die erfolgreichen ‚Hutkonzerte‘ fort, bei denen kein Eintritt gezahlt wird, sondern mit der Ticket-Registrierung eine Spende erhoben wird, die 1:1 an die Künstlerinnen und Künstler weitergeleitet wird,“ freut sich Kunkel.

Die Stadt übernimmt dabei dank Unterstützung zahlreicher Partner und Sponsoren die Kosten für die Infrastruktur, Bühne und die Kommunikationsarbeit. Mit der moderaten Erhöhung von 10 auf 12 Euro für Erwachsene einerseits und der Einführung eines Kinder- und Schüler-Ticketpreises in Höhe von 8 Euro andererseits soll erreicht werden, dass die Künstler nicht nur Anerkennung durch Applaus erhalten, sondern auch eine angemessen finanzielle. Denn sie sind mit den Veranstaltern die wirtschaftlich mit am meisten von der Pandemie betroffene Branche. Da viele Künstlerinnen und Künstler als „Solo-Selbstständige“ wenig bis keine Fördermittel vom Bund erhalten, bietet der „Sound of Eltville“ den Gästen nicht nur ein willkommenes Konzertangebot, sondern den teilnehmenden Bands auch eine finanzielle Unterstützung. Das Programm soll bis Mai stehen, dann können Tickets über die Homepage www.sound-of-Eltville.de gebucht werden.

Aktuell läuft auch die Planung im Hinblick auf die Familienattraktion „Riesenrad“ am Rheinufer. Dieses könnte nebst Bier- und Weingarten der Schausteller-Familie Otto Barth voraussichtlich ab Juni wieder neben dem Freibad aufgebaut werden, so dem Vorhaben behördlich zugestimmt wird. Für beide Attraktionen, den „Sound of Eltville“ und das Riesenrad, gäbe es dann um 22 Uhr abgestimmte Ausschank- und Schlusszeiten, worüber auch die Anwohnerinnen und Anwohner bei Genehmigung noch informiert werden.

Am anderen Ende des Rheinufers lädt der Jugendpark der Kulturen der Philipp Kraft-Stiftung zu kulturellen „After work“-Angeboten immer donnerstags ab 18 Uhr ein. Gemeinsam mit den Organisatoren des ebenfalls abgesagten „BAN“-Festivals aus Geisenheim sind Künstlerinnen und Künstler eingeladen, auf der Bühne im „JuPa“ bei „Hutkonzerten“, bei denen Spenden gesammelt werden, aufzutreten.

Die Mediathek organisiert einen Nachhaltigkeits- und Umwelt-Workshop für Kinder in den Sommerferien – und natürlich beteiligt sich auch die Tourist-Information der Rosenstadt Eltville am „Eltviller Sommer“-Programm: Gemeinsam mit dem Verein der Gästeführer gibt es ein vielfältiges Angebot mit kulinarischen, literarischen und rosigen Führungen. Letztere sollen auch am eigentlichen Rosentags-Wochenende Anfang Juni stattfinden, wenn die Rosen hoffentlich in voller Blüte stehen, und der Eltviller Handel mit rosigen Angeboten und Aktionen lockt.

Aktuell sind die städtischen Akteure dabei, eine Abfrage bei den Eltviller Kulturveranstaltern, Gastronomen, Vereinen und Händlern durchzuführen, wer sich mit seinem selbst zu organisierenden Angebot am „Eltviller Sommer“, der sich über die ganze Stadt erstrecken soll, beteiligen möchte. Die Stadt Eltville würde bei Interesse geeignete Plätze ab Ende Mai/Juni im Stadtgebiet ausweisen, die Bespielung ist dann im Rahmen der geltenden AHA-Regeln möglich. Damit der „Eltviller Sommer“ so vielfältig und abwechslungsreich wie möglich wird – und über die ausfallenden Großveranstaltungen hinwegtröstet. Wer sich mit einer schönen Idee, einem Programm oder kulinarischen Angebot beteiligen möchte, meldet sich bitte bei der Eltviller Wirtschaftsförderung, E-Mail: wirtschaftsfoerderung@eltville.de
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