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TG Winkel gewann erstes Wikingerschach-Turnier

TG Winkel gewann erstes Wikingerschach-Turnier Foto: © via pixabay

Freiwillige Feuerwehr lud zur Premiere eines geselligen „Kubb-Turnieres“ für Vereinsteams

TG Winkel gewann erstes Wikingerschach-Turnier


Winkel. (sf) Den nagelneuen Wanderpokal in Form eines hölzernen Wikingerkönigs mit roter Krone durfte das Team der TG Winkel vom Vorsitzenden des Fördervereines der Freiwilligen Feuerwehr Winkel, Markus Wagner, entgegennehmen. Die Mannschaft von der TG Winkel hatte in einem spannenden Finale bei der Premiere des Wikingerschach-Turnieres der Winkeler Wehr das Team vom Roten Kreuz Oestrich-Winkel besiegt und war damit der erste Gewinner in diesem neuen Turnier. Gewonnen hatten aber eigentlich alle Teilnehmer an diesem Nachmittag, denn das Wikingerschach-Turnier hatte riesigen Spaß gemacht und sorgte für einen lustigen Nachmittag am Feuerwehrgerätehaus.

Aus den Reihen des Vorstandes und der Wehrführung war die Idee zu diesem ganz neuen Event gekommen: „Wir hatten bei unserer befreundeten Wehr in Tostedt schon öfter Wikingerschach, auch in Turnieren oder bei Jugendwehrcamps, gespielt!“, erzählte Markus Wagner. Im Norden ist dieses Spiel, das auch „Kubb“ genannt wird, besonders populär. Weil es solchen Spaß macht, hatten die Winkeler Floriansjünger schon lange die Holzklötze um den so wichtigen Wikingerkönig angeschafft und auch vereinsintern Turniere veranstaltet. Dabei kam dann auch die Idee auf, sich mal mit anderen Vereinen zu messen und gemeinsam ein spaßiges Turnier zu veranstalten. Zwar hatten sich auf die über 30 Einladungsschreiben an regionale Vereine nur vier Teams gemeldet, trotzdem war der Auftakt dieser neuen Tradition, die das Turnier in den nächsten Jahren werden soll, mehr als gelungen.


Pünktlich um 15 Uhr hatten sich die Mannschaften des TV Oestrich, der TG Winkel, des Roten Kreuz und der befreundeten Feuerwehr Schlangenbad auf der Wiese hinter dem Feuerwehrgerätehaus in Winkel eingefunden. Hier hatten die Gastgeber alles schon gut präpariert und die Figuren des Wikingerschach, für das neue Turnier hatte man extra Wettkampf-Sets des Spiels angeschafft, aufgestellt.

Nach einer kurzen Erläuterung der Turnierregeln durch Markus Wagner, der auch die Leitung übernommen hatte, ging es dann auch schon los. Beim Wikingerschach oder Kubb - das sich von dem Wort „Klotz“ der Holzklötze, mit denen gespielt wird, ableitet - versuchen die Spieler, jeweils die Holzklötze der Gegenpartei mit Wurfhölzern umzuwerfen oder zu „fällen“. Der König, der in der Mitte des Spielfelds steht, muss zuletzt getroffen werden. Wer zuerst alle Kubbs der Gegenpartei und den König getroffen hat, gewinnt das Spiel.

Wikingerschach hat eine sehr beeindruckende Historie: Bereits vor über 5000 Jahren sollen die Menschen im alten Ägypten dieses Spiel gespielt haben. Dies belegt eine altägyptische Grabkammer, deren Inhalt unter anderem das älteste bekannte Kubbspiel zu Tage brachte. Überliefert ist auch, dass sich die alten Griechen mit einem Wurfsport vergnügten, bei dem die Menschen mit Wurfstäben gegeneinander antraten, wobei es das Ziel war, extra dafür gefertigte Steinblöcke umzuwerfen.

In Deutschland ist Kubb deshalb als Wikingerschach oder Wikingerspiel bekannt, weil die heutige Spielform sehr wahrscheinlich auch von den Wikingern gespielt und weithin bekannt gemacht wurde. In ihrer Blütezeit hatten die Wikinger im Frühmittelalter als kriegerisches und reiselustiges Eroberungsvolk meist ein Wikingerschach-Spiel mit an Bord: es wurde auf dem Deck der Schiffe gespielt und das zum Teil auch sehr brutal und wohl anfangs auch mit Äxten. Die Wurfäxte wurden später durch Wurfstäbe ausgetauscht und dieses Wikingerspiel erfreut die Menschen heute noch. Das Geschicklichkeitsspiel, das auf ebenen Flächen wie Strand oder Rasen gespielt wird, ist vor allem in Schweden, Belgien, Deutschland, den USA und der Schweiz seit über 40 Jahren wieder sehr beliebt, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern und auch auf dem asiatischen und australischen Kontinent nicht mehr selten. Im deutschsprachigen Raum steht Wikingerschach für das gesellige und vereinfachte Parkspiel und Kubb für den Turniersport.

In Winkel standen die Geselligkeit und der Spaß auf jeden Fall vor dem Ehrgeiz im Mittelpunkt, schließlich hatten die Gastgeber auch bestens mit Grilladen und Getränken für die Turnierteilnehmer aus fast drei Generationen für familienfreundlichen Preisen gesorgt. Trotzdem war natürlich die Freude bei den Siegern riesig, als sie den von den beiden Feuerwehrleuten Patrick Rummersbach und Stefan von der Weiden handgezimmerten Wanderpokal entgegennehmen durften. Im nächsten Jahr muss das Team der TG Winkel diesen Pokal dann verteidigen und sicher sind dann nach dieser gelungenen Premiere noch mehr Fans des Wikingerschach mit am Start.
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