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Karlsruhe

Bundesgerichtshof, Karlsruhe

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Bundesgerichtshof, Karlsruhe
Rondellplatz
76137 Karlsruhe



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Der Bundesgerichtshof (BGH) wurde am 1. Oktober 1950 in Karlsruhe errichtet. Er ist das oberste Gericht der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit, d.h. der Zivil- und Strafrechtspflege, die in den unteren Instanzen von den zur Zuständigkeit der Länder gehörenden Amts-, Land- und Oberlandesgerichten ausgeübt wird. In diesem Bereich sind rund 75% aller Richterinnen und Richter tätig. Der Bundesgerichtshof ist in einem mit mehreren Gebäuden bebauten, parkähnlichen, knapp 4 ha großen Gelände in der Innenstadt von Karlsruhe untergebracht. Hauptgebäude ist das Erbgroßherzogliche Palais. An seiner Stelle befand sich zuvor das 1817 von Friedrich Weinbrenner erbaute Palais der Großherzogin Sophie, welches später dem Prinzen Friedrich von Baden als Wohnsitz diente. Nach dem Abbruch des baufällig gewordenen Palais erstellte Josef Durm in den Jahren 1893 bis 1897 für den Thronfolger ein neues Palais, das lange unbewohnt blieb, ehe der damalige Erbgroßherzog Friedrich einzog. Nach dem ersten Weltkrieg diente das Gebäude verschiedenen Verwaltungszwecken. Im zweiten Weltkrieg wurde es schwer beschädigt. Nach der Entscheidung für Karlsruhe als Sitz des Bundesgerichtshofs wurde das Palais im Jahr 1950 wiederhergestellt und dem Bundesgerichtshof zur Nutzung überlassen. In dem Hauptgebäude befinden sich heute die Diensträume des Präsidenten des Bundesgerichtshofs; ferner sind dort Teile der Verwaltung des Bundesgerichtshofs und einige Zivilsenate untergebracht. Neben dem Palais befindet sich auf dem Gelände noch ein gesonderter Gerichtssaal, in dem vorwiegend Strafsachen verhandelt werden. Im Ende der 50er Jahre entlang der Herrenstraße errichteten Westbau waren Zivil- und Strafsenate untergebracht. Das Gebäude wird seit Auszug der Zivilsenate in den Neubau/Erweiterungsbau renoviert und danach weit überwiegend nur noch den Strafsenaten dienen. Aus der Zeit des bekannten Karlsruher Architekten Weinbrenner stammt das "Weinbrennergebäude", in dem weitere Teile der Verwaltung und Wissenschaftliche Mitarbeiter untergebracht sind. Ein Zivilsenat und eine größere Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter haben ihre Arbeitszimmer außerhalb des Hauptgeländes in einer Villa. Sie werden nach Abschluß der Renovierung des Westgebäudes etwa Mitte des Jahres 2004 auf das Gelände zurückkehren können. Für die zunächst im früheren, umgebauten Küchengebäude untergebrachte Bibliothek wurde bald nach Gründung des Gerichts ein Lesesaal angebaut und schnell das Raumangebot zu klein. Zur Behebung der ständig wachsenden Raumnot wurden bereits frühzeitig Nachbargrundstücke erworben. An der Stelle des früheren Nordbaus und auf diesen Grundstücken wurde in den letzten Jahren ein umfänglicher Neubau/Erweiterungsbau errichtet, der Ende Juni 2003 bezogen wurde. Dort sind jetzt sechs Zivilsenate, die Pressestelle und Teile der Kanzlei sowie zwei Sitzungssäle untergebracht. Die Bibliothek und die Dokumentationsstelle bezogen neue Räume in dem zum Innenbereich orientierten neuen Gebäudeteil. Auch das früher in der Stephanienstrasse gelegene Rechtshistorische Museum erhielt hier ein neues Domizil. Bis Ende Oktober 2003 werden die zum Nymphengarten hin liegenden Grünflächen neu geordnet. Zu diesem Zweck wird das Küchengebaude zurückgebaut, dessen innerer Umbau erst im Jahr 2004 beendet sein wird. Nach Abschluß aller Umbauarbeiten ist vorgesehen, dass das Gelände zumindest zu bestimmten Zeiten von den Bürgern wieder auf der Achse der Amalienstraße zum Nymphengarten frei durchschritten werden kann.

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