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Mainz

Indien-Haus, Mainz

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Indien-Haus, Mainz
Rheinallee 205
55120 Mainz
Tel.: +49-6131-9689610

kontakt@indien-haus.de
5.315.401 Ansichten http://www.indien-haus.de/

Der Maharadscha würde Augen machen, wenn er sieht, dass seine Palasttore plötzlich in der Mainzer Rheinallee stehen. Indische Firmen haben sich auf den Abbau altehrwürdiger Gemäuer und deren Verschiffung nach Europa und Amerika spezialisiert. „Die Inder wollen ihre alten Sachen nicht mehr haben. Die Amerikaner und viele Europäer sind ganz verrückt danach.“ erzählt Max Rühle, 31 Jahre alt und Nachfolger des Einrichtungshauses „Indien-Haus“ in Mainz. Klingt nach einem guten Deal für beide Seiten und so finden sich im Indien-Haus nicht nur Original-Torbögen aus Rahjastan, sondern auch umgebaute Schifferboote aus Bali (Indonesien) sowie Anrichten aus Peking (China) und weitere asiatische Möbel.

Seit 1994 existiert das Indien-Haus. Max Rühles Vater Kurt Eichhorn kam auf die Idee, nachdem er sich aus einem Indien Urlaub einen Container Möbel für den Eigengebrauch mitbrachte. Freunde und Bekannte waren so heiß auf die asiatischen Sachen, dass er seine Geschäftsidee witterte. So entstand das erste Indien-Haus in Idstein, seit 1999 wegen des größeren Lagerbedarfs in Mainz. Der Vater lebt mittlerweile in Indonesien und designt, baut und verschifft dort immer noch Möbel zu seinem Sohn. „Früher hat mein Vater sich um das Indien-Geschäft gekümmert und ich um Indonesien.

Heute ist es umgekehrt, zwei mal im Jahr fahre ich nach Indien und wähle dort unsere Möbel aus.“ erzählt der Sohn. Und die können sich wahrlich sehen lassen: Wandelt man durch das Indien-Haus, träumt es sich leicht rüber nach Asien: schicke, massive Holzmöbel aus Teak und Palisander soweit das Auge reicht. Viele mit originellen Ideen und Motiven verziert wie die indische Recycel-Kollektion (Möbel aus recycelten Holzabfällen), Tische aus dicken Baumwurzeln und die schlanken Bootsrümpfe von indonesischen Fischerbooten als Bücherregale in der Mitte durchgesägt und kopfüber aufgestellt.

Ausgefallen und originell, mit viel Kreativität und Spaß am Material verströmen Rühles Möbel ihren Zauber, manchmal ein wenig hippie-esk. Das dankt ihm die Kundschaft, die nach dem Besonderem sucht. Junge Familien, Asien- und Holzliebhaber schauen hier gerne rein, trinken einen Becher Kaffee in der Lounge und genießen das kunstvolle, formschöne und kreative Ambiente. Für den kleinen Geldbeutel gibt es die Fundgrube: Sehr günstige Dekors mit kleinen Mängeln sind hier zu finden.

Daneben eine Abteilung mit Textilien und asiatischen „Souvenirs“. Im Nebenraum befindet sich die Werkstatt, hier geht es zur Endkontrolle und es ist Platz für Reparaturen. Im Hinterraum und Untergeschoss: ein riesiges Lager mit Massen an Möbeln in teils gigantischem Ausmaßen, etwa eine Blumenvase von drei Metern Höhe oder eine Wurzel, in der vier Menschen Platz hätten. Das 5000 Quadratmeter große Gebäude war früher ein Forschungslabor für die Rüstungsindustrie, danach gehörte es zu Schott erzählt Rühle: „Heute arbeiten hier zehn Mitarbeiter. Im Lager, dann unsere beiden Schreiner, im Verkauf oder in der Auslieferung.

Teilweise macht jeder aber alles, eine sehr feste Trennung gibt es nicht. Es kann auch schon mal passieren, dass ich mit verkaufe oder ausliefere.“ Die einzig halbwegs feste Trennung existiert zwischen ihm und seinem Partner Marcel Büchel, der 2004 zur Firma gestoßen ist und sich um Personal, Buchhaltung, Disposition und die harten Fakten kümmert, wogegen Rühle mehr den kreativen Part übernimmt. Studiert hat Max Rühle übrigens Regionalwissenschaften Ostasien und danach für zwei Jahre in China und Indonesien gelebt: „Ich kann die Leute nicht verstehen, die nur nach Indien kommen, weil sie meinen, dort sei alles so spirituell. Die meisten Inder sind schon lange nicht mehr so drauf. Für die zählen heute ganz andere Dinge und sie wollen sein wie die Europäer. Es ist überaus schwierig in die dortige Gesellschaft aufgenommen zu werden.

Textquelle: David Gutsche
Bildquelle: Indien-Haus

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