Wer kennt sie nicht, Maurice Ravels betörende, zu einem einzigen Crescendo anschwellende Orchesterkomposition „Boléro“? Uraufgeführt wurde das Werk unter donnerndem Applaus 1928 in der Pariser Oper, also in jenen wilden 1920er Jahren, in denen das Leben in Europa infolge von Inflation und Massenarbeitslosigkeit bei gleichzeitigem soziokulturellen und künstlerischen Aufbruch einem Tanz auf dem Vulkan glich.
Aufbauend auf einem sich wiederholenden Trommel-Rhythmus und zwei einfachen Melodien, die abwechselnd von verschiedenen Einzelstimmen aufgenommen werden, katapultiert der „Boléro“ das Publikum damals wie heute enthusiastisch in entrückte Sphären. Der Tanz war dem „Boléro“ dabei von Anfang an eingeschrieben, hatte Ravel den „Boléro“ doch für die im ukrainischen Charkow geborene Tänzerin, Schauspielerin und Choreografin Ida Rubinstein komponiert – eine charismatische Avantgardistin, die nicht nur als erste Interpretin ohne abgeschlossene Tanzausbildung in Sergei Diaghilevs berühmten Ballets Russes begeisterte, sondern auch ein völlig neues Künstlerinnen- und Frauenbild verkörperte: frei, selbstbewusst mit Geschlechter- und gesellschaftlichen Rollen spielend, provokativ und produktiv.
Erstmals in seiner Laufbahn widmet sich Damian Gmür gemeinsam mit Rita Aoazne Bilibio Ravels hypnotischem „Boléro“ und lässt ihn, umrahmt von anderen Werken neuer zeitgenössischer Musik, als Seismograf unserer Gegenwart neu wirken.
Do3030. Mai 2024Fr3131. Mai 2024Sa0101. Jun 2024So0202. Jun 2024Mo0303. Jun 2024Di0404. Jun 2024Mi0505. Jun 2024Do0606. Jun 2024Fr0707. Jun 2024Sa0808. Jun 2024So0909. Jun 2024Mo1010. Jun 2024Di1111. Jun 2024Mi1212. Jun 2024Do1313. Jun 2024Fr1414. Jun 2024Sa1515. Jun 2024So1616. Jun 2024Mo1717. Jun 2024Di1818. Jun 2024Mi1919. Jun 2024Do2020. Jun 2024
Rauschboléro - Neues Tanzstück von Rita Aozane Bilibio, Damian Gmür u. a.
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