Essen auf der Straße ist weltweit mehr geworden als nur die Bratwurst auf der Hand oder ein Döner zum Mitnehmen. Street Food ist Kult geworden, vor allem wegen frischer Zutaten, immer neuer Ideen und der lockeren Atmosphäre. DAS perfekte Konzept für Gastronomen, die einen Street Food Service anbieten, gibt es nicht. Aber mit den folgenden sieben Tipps gelingt es schnell, ein breites Publikum für die schnellen Häppchen zu begeistern.
Tipp Eins: Nicht nachmachen, aber abschauen
Verlockend sieht das schon aus, wenn sich hungrige Menschen in Schlangen vor dem Street Food Truck nebenan tummeln. Doch was die dort anbieten, gibt es ja schon. Vor der Festlegung auf ein bestimmtes Konzept sollte ganz viel verglichen werden. Stehen die Leute wirklich wegen des Essens an? Oder genießen viele das Rahmenprogramm dort, zum Beispiel gute Musik vor den Stehtischen? Was genau macht den Truck so anziehend für das Laufpublikum? Machen die vielleicht Kochen zur Show? Gibt es möglicherweise nette Giveaways zu den Häppchen? Am besten lassen sich diese und weitere Fragen aus dem Vergleich zu einer eigenen Antwort zusammenfassen. Kochen als Show lässt sich durchaus nachahmen. Musikalische Beschallung muss im geplanten Budget gut kalkuliert werden.
Möglicherweise bringt das Abschauen noch ganz andere, eigene Ideen für das Konzept mit. Wichtig ist dabei, auch weniger gelungene Konzepte unter die Lupe zu nehmen. Denn wer mit seinem Gourmettruck in das Street Food Geschäft einsteigen möchte, kann entdeckte Fehler anderer für sich vermeiden. Du musst nicht alles nachmachen. Manches kopierte Street Food Konzept funktioniert nachgeahmt nicht gut. Aber aus den Stärken der anderen Konzepte kannst du deine eigene kulinarische Handschrift entwickeln. Diese Handschrift wird mit den weiteren Tipps einmal dein Markenzeichen.
Tipp Zwei: Geplanten Standort nach Produktideen analysieren
Street Food Service verlangt hohe Vorinvestitionen. Vor allem der Truck und die Küchenausrüstung müssen gründlich geplant werden. Fehlanschaffungen lassen sich vermeiden, wenn die folgenden Fragen in die Analyse einfließen:
- Welche Angebote passen zu meinem Standort? Üblicherweise wechselt dieser Standort. Dennoch gibt es ein Produktthema, welches regional gut durch ein entsprechendes Street Food Konzept dargestellt wird.
- Wie vielseitig möchte ich sein? Kunterbunt wird bei Street Food schnell zu viel. Doch wer sich nicht auf ein regionales Produktthema festlegen möchte, darf gerne Inspirationen aus aller Welt in seine Produktangebote einfließen lassen.
- Welche Zubereitungen passen am besten zu meiner Street Food Küche? Einfach kann genial sein, auch bei einem Street Food Truck ohne eine Küche voller High-Tech. Wenn aufwändig, dann sollte trotzdem das Prinzip der frischen Häppchen für unterwegs eingehalten werden.
Die Analyse darf gerne etwas völlig Neues an Produktideen ergeben. Doch wenn neu, muss es trotzdem das Thema widerspiegeln. Jedes Analyseergebnis muss zur personellen Besetzung an den verschiedenen Street Food Standorten passen. Wer kauft ein, wer bereitet zu, wer verkauft? Welche Menge an Speisen kann das verfügbare Personal ohne lange Wartezeiten ausgeben? Alles zusammen führt schließlich zur endgültigen Vorbereitung des ersten Tages mit dem leckeren Essen auf der Straße.
Tipp Drei: Nicht im stillen Kämmerlein, sondern gemeinsam das Street Food Konzept erarbeiten
Klar hat der Chef das letzte Wort. Doch ein Kopf allein übersieht viele Ideen, die eigentlich gut für die Konzeptplanung sind. Egal, ob Familienbetrieb oder Gastronomie mit fremden Angestellten: Viele Köpfe kennen zig Möglichkeiten für etwas Neues im Street Food Service. Als nächster Schritt für den Weg auf die Straße empfiehlt sich ein umfassendes Brainstorming. Beim ersten Meeting erfahren Familienangehörige und Mitarbeiter von der Grundidee. Nun bekommt jeder einen Tag oder eine Woche Zeit, um sich selbst Gedanken zu machen. Nach dieser Zeit sitzen alle wieder zusammen und werten Ideen und Umsetzbarkeit aus.
Das gemeinsame Brainstorming hat einen wichtigen Vorteil. Entweder, es müssen von den vielen Ideen manche verworfen werden. Zum Beispiel sind manche Gerichte zu kostenintensiv für die Truck-Küche, andere mit frischen Zutaten nur zeitaufwändig umsetzbar. Oder es überschneiden sich einige Ideen. Das ist der Idealfall: Wenn alle Mitarbeiter (oder Familienangehörige) Gleiches für gut befinden, wird es das Street Food Konzept garantiert zum Erfolg führen. Wer weder Familienmitglieder noch Angestellte hat, kann durchaus Bekannte oder gar Fremde in seinen Plan einweihen. Die besten Kritiker sind schließlich die Leute, die später (hoffentlich) am Street Food Truck Schlange stehen. Kleine Zettel „Was, wenn…“ oder „Wenn ja, dann wie…“ kosten im Druck nicht viel. Als Handzettel verteilt, kommt über diesen Weg aber ordentlich Feedback zurück.
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Tipp Vier: Terminplanung für die ersten Street Food Auftritte
Open Air Veranstaltungen sind DIE Gelegenheit für den Einstieg in den Street Food Service. An vielen Orten wird Street Food auch als Ergänzung von Veranstaltungen in geschlossenen Räumen angeboten. Sobald die eigene Linie klar ist, muss jetzt also die Chance für Termine analysiert werden. Für welche Events ist das erstellte Konzept geeignet? Bei manchen Veranstaltungen ist eine kleine Auswahl ausreichend. Für andere Street Food Angebote zählt die Vielfalt von Häppchen als Erfolgskonzept. Die Veranstalter solcher Events können dazu aus ihrer Erfahrung bei der Planung helfen. Entweder wird etwas Spezielles bestellt. Oder es gibt Tipps aus Erfahrung von bisherigen Veranstaltungen.
Ein Street Food Service ist nicht nur durch den Truck als Küche mobil. Die Anbieter zeichnet auch ihre Anpassungsfähigkeit aus. Termine werden leichter vergeben, wenn der Veranstalter seine eigene Vorstellung von den kulinarischen Angeboten buchen kann. Ein gutes Street Food Konzept hat seine eigene Linie – aber stets mit der Option, das Angebot für Veranstaltungen anzupassen. Wer wenigstens drei bis fünf solcher Buchungen in seiner Truck-Küche umsetzen kann, hat bessere Aussichten auf eine Terminzusage. Allerdings sollte schon vor dem Einstieg in das Geschäft das eigene Konzept klar definiert sein. Ein Street Food Anbieter ohne eigene Vorstellungen wird Termine höchstens als Aushilfe bekommen. Besser sind Zusagen, die exakt zum bereits erstellten Konzept passen.
Tipp Fünf: Experimente? Gerne! Aber mit Bedacht
Street Food ist abwechslungsreich. Eine Angebotskarte über Monate hinweg würde schnell das Laufpublikum zu anderen Trucks schicken. Aber immer Neues im Rahmen des eigenen Street Food Konzepts wird gerne angenommen. Ein bis zwei Neuheiten pro Tag oder Woche genügen schon, um sich als Trend herumzusprechen. Ideen für ein Konzept mit regionaler Küche dürfen gerne aus anderen Regionen oder Ländern kommen. Allerdings sollte das Garergebnis stets zum sonstigen Angebot passen. Beim Experimentieren ist Kontrolle wichtig. Frisch soll es ein, unkompliziert zum Essen, auf keinen Fall zu opulent für den kleinen Hunger.
Was aber, wenn das Publikum deftige Speisen erwartet, der Street Food Truck aber nur frische Leichtigkeit ausgibt? Das ist für das Experimentieren kein Problem. Die festgelegte Karte vom Brainstorming bedient das erwartungsvolle Publikum weiterhin zuverlässig. Das Tagesangebot (oder Wochenangebot) bietet Abwechslung. Solche wechselnden Angebote sprechen sich schnell herum. Und um das Herumsprechen und besucht werden geht es schließlich! Kommt ein Tagesangebot zu spärlich an, ist das hinsichtlich der Investition unproblematisch. Probieren darf jedes Street Food Konzept, so lange es mit seiner festen Dauerkarte genügend Neugierige zum Truck zieht.
Tipp Sechs: Kritiker ins Boot holen
Eine Aussage wie „Das kann man machen …“ ist für die Idee des Street Food Konzept tödlich. Denn dahinter steckt die Meinung „… muss man aber nicht.“ Arbeitskollegen, Familie oder Bekannte sind schwer einschätzbare Kritiker. Eher machen sie Komplimente, als sich die bestehende Sympathie zu verspielen. Dennoch sind sie vor der Einführung einer neuen Speise optimal für deren Erfolgsaussichten. Wer den Worten nicht glaubt, darf sich beim Testessen gerne auf die nonverbalen Reaktionen verlassen. Langes Schweigen und übrige Häppchen sind ein Indiz für eine weniger gelungene Idee. Wird dagegen wortstark auf die Eigenschaften eingegangen, findet das Erdachte sehr wahrscheinlich die richtigen Gaumen für neue Kreationen.
Eine weitreichende Idee für konstruktive Kritik sind Testessen direkt am Ort des späteren Geschehens. Dazu bereitet der Inhaber sein neues Street Food Rezept in winzigen Portionen zu. Fähnchen begleiten die neue Idee zu Stehtischen direkt am aktuellen Standort. Bestenfalls liegen Kärtchen für eine anonyme Bewertung aus. Wer mag, probiert kostenlos und hinterlässt seine Bewertung. Diese anonyme Kritik ist schonungslos, aber viel objektiver als die Meinung von nahestehenden Menschen. Es bleibt bei Street Food immer dieses Grundprinzip: Probieren, probieren lassen und flexibel bleiben.
Tipp Sieben: Street Food Service erfindet sich immer neu
Der Anfang bedeutet jederzeit Veränderung. Eine feste Street Food Karte bildet die Basis jedes Konzeptes. Aber nie darf sich Street Food wiederholen. Deshalb gilt Erfindergeist als Erfolgsrezept für jede Idee. Diese Prinzipien helfen dabei, niemals langweilig herumzustehen:
- Alle Zutaten sind tagesfrisch. Tiefkühlkost wäre das Ende des Trends. Denn so schnell, wie die Häppchen auf der Straße genommen sind, so frisch sollen sie auch sein.
- Jede Idee lehnt sich am eigentlichen Street Food Konzept an. Einmal bayerisch, norddeutsch oder international – immer global spannend. Besser als ein wildes Durcheinander an Ideen sind Produkte, die zur eigentlichen, festen Karte passen.
- Nomen est Omen: Der Name des Street Food Konzepts spiegelt sich in der Speisen-Zusammenstellung wieder. Wer sich für regionale Küche entschieden hat, gart also keine exotischen Speisen. Wer aber auf seine Internationalität hinweist, darf sich nicht in den alteingesessenen Rezepten verlieren.
- Street Food ist im Trend eine neue Form der Unterhaltung. Kochen, präsentieren und ausgeben sind bestenfalls unterhaltsam. Das Lächeln der Kunden belohnt das Konzept für seine Kreativität. Allerdings darf die Unterhaltungsidee täglich, wöchentlich oder zu bestimmten Veranstaltungen wechseln.
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Fazit:
Street Food Konzepte gibt es weltweit mit wachsender Beliebtheit. Wer damit starten möchte, sollte sich die nötige Zeit für die Vorbereitung nehmen. Denn besser als bewährte Angebote sind Kreativität, frische Zutaten und täglich neue Experimente. Die Kunden bei wechselnden Veranstaltungen belohnen die smarte Vorbereitung mit gutem Zuspruch und erfolgversprechender Neugier auf neue Gaumengenüsse.
Essen auf der Straße ist weltweit mehr geworden als nur die Bratwurst auf der Hand oder ein Döner zum Mitnehmen. Street Food ist Kult geworden, vor allem wegen frischer Zutaten, immer neuer Ideen und der lockeren Atmosphäre. DAS perfekte Konzept für Gastronomen, die einen Street Food Service anbieten, gibt es nicht. Aber mit den folgenden sieben Tipps gelingt es schnell, ein breites Publikum für die schnellen Häppchen zu begeistern.