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So gestaltest du deine Feier nachhaltig: Die Tipps und Tricks für eine umweltschonende Party

So gestaltest du deine Feier nachhaltig: Die Tipps und Tricks für eine umweltschonende Party

Lesezeit: 10 Minuten

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Eine Party bedeutet, gemeinsam eine tolle Zeit zu verbringen, loszulassen, abzuschalten und zusammen zu genießen. Wer will sich bei einem rauschenden Fest schon Sorgen um schmelzende Polarkappen und steigende Meeresspiegel machen müssen? Der Klimawandel und „Fridays for Future“ sind in aller Munde. Im Privatleben versuchen wir im Regelfall, auf unseren ökologischen Fußabdruck zu achten. Wir bringen unseren eigenen Jutebeutel mit in den Supermarkt, die eigene Tasse mit in den Coffeeshop und versuchen, möglichst unverpackte Lebensmittel zu kaufen, um Plastikmüll zu vermeiden. Wir spülen unser Geschirr anstatt von Plastik oder Papier zu essen. Doch auch bei deinem Event kannst du mit ein paar einfachen Tricks Müll vermeiden, Ressourcen schützen und die Umwelt schonen, ohne auf gute Stimmung und eine tolle Atmosphäre für deine Gäste verzichten zu müssen. Ob Galadinner oder Streetfood Festival, Firmenfeier oder Traumhochzeit – wir zeigen dir heute Tipps und Kniffe, mit denen du deine Party nachhaltig feiern kannst. Mit dem richtigen Geschirr und Besteck, der umweltfreundlichen Einladung, ohne Strohhalme und Tonnen von Papier und Plastik.

Bereits vor der Party nachhaltig arbeiten

Bevor die Party steigen kann, müssen die Gäste erstmal eingeladen werden. Bereits dafür kannst du erste Entscheidungen nachhaltig treffen. Eine digitale Einladung per E-Mail ist zeitgemäß, praktisch und in der Geschäftswelt absolut angemessen. Außerdem verursachen sie weder bei der Herstellung noch nach Benutzung irgendwelchen Müll. Zudem sparst du dadurch das Porto und verschlechterst die eigene Umweltbilanz nicht durch lange Transportwege. Wer trotzdem nicht auf eine persönliche Einladung wie zum Beispiel zur eigenen Hochzeit verzichten möchte, kann sich für eine Zusammenarbeit mit einer Umweltdruckerei entscheiden, die Wert auf eine schadstoffarme Produktion und recyceltes Papier legt.

Mit der Einladung kannst du deine Gäste dazu animieren, ihre Anreise nachhaltig zu gestalten, indem du die Anreiseoptionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfiehlst und erläuterst oder Fahrpläne von Bus und Bahn ergänzt. Ein verkehrsgünstig angebundener Veranstaltungsort erleichtert auch eingefleischten Autofahrern den Umstieg auf andere Reisearten. Alternativ kannst du bei Großveranstaltungen auch Shuttlebusse und Fahrgemeinschaften als Carpools organisieren oder für die letzte Teilstrecke zur Eventlocation Fahrräder oder Roller zur Verfügung stellen. So wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern deine Gäste erhalten außerdem noch mühelos ein zusätzliches Work Out.

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Der richtige Veranstaltungsort ist die halbe Miete

Wenn du für deine Party eine eigene Location anmietest, kannst du gezielt auf eine klimafreundliche Sanierung achten. Sind die sanitären Anlagen wassersparend und die Wände gut gedämmt? Nutzt der Veranstaltungsort Stromanbieter, die Wert auf Energie-Gewinnung legen, die nachhaltig und alternativ ist? Sind im Gebäude recycelte Materialien verbaut? Wird der Müll richtig recycelt? Alle dieses Fragen lohnt es sich zu stellen. Auch hinter Theken und in Küchen solltest du genauer hinschauen. Kühlschränke mit Glastür haben einen wesentlich höheren Stromverbrauch als solche mit Edelstahltüren.

Auch das technische Partyequipment sollte auf dem neusten Stand sein. LED-Scheinwerfer produzieren im Gegensatz zu älteren Modellen keine Hitze bei der Lichterzeugung. Dadurch sparen sie jede Menge Strom.

Ansprechende Deko ist langlebig

Eine tolle Atmosphäre entsteht auch durch liebevolle Dekorationen. Doch aufgepasst: Hier entsteht schnell jede Menge unnötiger Müll. Anstatt billig wirkende Banner, Tischdecken oder Servierten aus Papier, Pappe oder Plastik lohnt es sich, auf Stoffe zu setzten, die du entweder für deine Veranstaltung anmieten oder wiederverwenden kannst. Statt Schnittblumen, die mit hohem Wasserverbrauch in Treibhäusern hochgezogen worden sind, um nach der Party auf dem Müll zu landen, solltest du auf kleine Toppflanzen setzen, die deine Gäste später als Erinnerung mit nach Hause nehmen können. 

Grundsätzlich sind Naturmaterialien als Dekomaterial nicht nur umweltschonend und wiederverwendbar, sondern liegen auch voll im Trend. Moose und Rinden, Steine oder Zweige und je nach Saison Muscheln, Tannenzapfen oder Kastanien zaubern im Nu Atmosphäre. Besonders stimmungsvoll wird es, wenn du bei der Beleuchtung auf Kerzen zählst, die nicht nur Strom sparen, sondern, vorausgesetzt sie sind aus Bienenwachs, auch nachhaltig sind.

Scherben bringen Glück – Das richtige Geschirr

Ein großes Umweltthema bei Veranstaltungen ist Geschirr, Geschirr und nochmal Geschirr. Und das Besteck nicht zu vergessen! Sofern es dir möglich ist, solltest du, um Müll zu vermeiden, auf spülbares Mehrweg-Geschirr setzten. Für große Events kannst du Geschirr sogar anmieten und Caterer und Veranstaltungsorte stellen es häufig gegen Aufpreis zur Verfügung. Bei kleineren, intimen Formaten kannst du auch überlegen, die Gäste dazu zu animieren, ihr eigenes Geschirr mitzubringen und im Rahmen eines Partyspiels zum Beispiel die hässlichste Tasse zu küren. So kann es richtig Spaß machen, mit dem eigenen Geschirr und Besteck zu feiern.

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Doch was machst du, wenn es nicht ohne Weiteres möglich ist, mit Mehrweg-Geschirr zu arbeiten? Gerade bei informellen Veranstaltungen im Freien wie Musikfestivals, Stadtfesten oder Streetfood Events ist der Einsatz von echtem Geschirr utopisch. Die umweltschonende Alternative zu Plastik ist dann Einweg-Geschirr und Einweg-Besteck aus kompostierbaren Materialien. Einweg-Besteck aus Holz etwa oder Teller und Becher aus Palmblättern oder Zuckerrohr. Auch Starkpappe besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei solltest du allerdings auf Geschirr mit dem FSC-Siegel für Forstwirtschaft des Forest Stewardship Council Wert legen, die nachhaltig ist. Achte auch darauf, den Müll komplett einzusammeln und zu kompostieren.

Je nach Veranstaltungstyp sind natürlich auch komplett alternative Buffetkonzepte denkbar wie Fingerfood oder ein Flying Buffet, bei denen Häppchen von umhergehenden Kellnern direkt im Umhergehen ohne Geschirr oder Besteck serviert werden. Dies ist eine tolle Option für Empfänge oder Konzerte und zudem sehr unterhaltsam für die Gäste.

Auch bei der Getränkezubereitung kannst du auf die Umwelt achten und Müll vermeiden. Strohhalme sind dabei in den Medien immer wieder Thema. Grundsätzlich gilt die Frage: Brauche ich die Strohhalme überhaupt? 

Eine Limo kannst du auch ohne Weiteres aus dem Glas trinken. Schwieriger wird es zum Beispiel bei Cocktails oder Milchshakes, bei denen die Gäste Strohhalme erwarten. Für die kannst du auf solche aus Papier, Pappe oder noch besser abspülbarem Edelstahl zurückgreifen. Bei Open-Air Veranstaltungen bieten sich auch breite Makkaroni als Strohhalme an, die außerdem noch günstig sind. Die Gäste können diese sogar nach Lust und Laune anknabbern. Und wo wir gerade bei Nudeln sind: Einen Kaffee kannst du auch wunderbar mit Linguini umrühren statt mit einem Plastikstäbchen.

Volle Mägen und gutes Gewissen – Küche nachhaltig

Für eine gute ökologische Bilanz in der Küche gilt: Saisonales Lebensmittel aus regionalem Anbau sind die beste Option. Natürlich musst du bei deinem Event nicht selbst in der Küche stehen. Aber du solltest darauf achten, woher dein Caterer seine Waren bezieht. Frisches Obst und Gemüse können so ohne zusätzliche künstliche Wärme und Licht oder Unmengen Wasser gezüchtet werden und müssen nicht über weite Strecken transportiert werden. 

Wenn du dann auch noch auf Bioqualität achtest, weißt du auch mit Sicherheit, dass die Waren ohne chemische Zusätze produziert wurden und auch richtig gut und natürlich schmecken. Außerdem gilt. Augen auf bei Superfoods. Avocados sind lecker und gesund, doch häufig werden sie aus Mexiko nach Europa eingeflogen, was sich extrem negativ auf deren CO2-Bilanz auswirkt.

Canva - Soccer Themed Birthday Party

Bei Fleisch musst du ebenfalls ganz genau hinschauen: Stammen die Schnitzel, Steaks oder Filets aus Massentierhaltung, ist das nicht nur ein trauriges Dasein für die Kühe, Schweine und Hühner, sondern bedeutet im Regelfall auch, dass das Vieh mit jeder Menge Soja und Weizen gefüttert worden ist, der wenig umweltschonend angebaut wird. Mit einem vegetarischen Essen löst das Problem ganz einfach und auch deine Gäste mit besonderen Ernährungsbedürfnissen werden es dir danken.

Wenn ein vegetarisches Buffet als nachhaltige Variante keine Alternative ist, sollte das Fleisch zumindest aus ökologischer und dem Tierwohl angemessenen Zucht stammen. Auch Fisch ist nicht gleich Fisch: Fang, der die Meere nicht nachhaltig gefährdet, ist hier die umweltschonende Variante. Allerdings solltest du auch dafür nicht zu weit von der nächsten Küste entfernt sein. Fisch, der in Kühlkammern auf LKWs durch das halbe Land gefahren werden muss, ist nicht sonderlich umweltfreundlich.

Auch Kleinvieh macht Mist, beziehungsweise Müll. Klassische Snacks und Knabberkram wie Chips, Nüsse oder Salzstangen sind häufig in jeder Menge Plastik und Kunststoff verpackt. Gemüsesticks mit Dip sind hingegen lecker, machen optisch etwas her, produzieren keinen unnötigen Müll und sind außerdem für deine Gäste gesund.

Hoch die Tassen

Wo du feiern willst, darf es natürlich auch an Getränken nicht fehlen. Ähnlich wie beim Geschirr und Besteck ist die Mehrwegflasche besonders nachhaltig. Bei Bier empfiehlt sich der Ploppverschluss, der weniger Müll verursacht als der klassische Kronkorken. Wenn ein richtiger Ausschank stattfinden kann, ist Bier vom Fass sogar noch umweltschonender und frisch gezapft schmeckt sowieso am besten.

Regionale Partner sind dabei ebenfalls Trumpf, weil sie lange, klimaschädliche Transporte verhindern. Hier recherchierst du im Idealfall: Gibt es in der Nähe des Veranstaltungsortes Weingüter und Bierbrauereien, die sich dem ökologischen Anbau verschrieben haben und nachhaltig produzieren? Deine Gäste freuen sich sicherlich über ein spannendes Bio Craft Beer aus ihrer Heimat.

Auch bei nicht alkoholischen Getränken kannst du leicht grüne Alternativen auftun. Die beste Klimabilanz hat nämlich immer noch das simple Leitungswasser, das in Deutschland streng kontrolliert wird und qualitativ hochwertig ist. Abgefüllt in ästhetische Glaskaraffen liegt es mit etwas frischer Zitrone, Gurke oder Minze zudem total angesagt. Bei Säften oder Limonade liegen, was die Nachhaltigkeit angeht, wieder regionale Produkte aus ökologischem Anbau in der Mehrwegflasche vorn.

Einige Produkte lassen sich nicht Deutschland produzieren. Kaffee zum Beispiel braucht ein deutlich wärmeres Klima. Dennoch kannst du hier schauen, deine Produkte aus Betrieben, die nachhaltig arbeiten, und fairem Handel zu beziehen. Denn so wichtig der Umweltschutz auch ist, er sollte nicht gegen einen gerechten Umgang mit Herstellern und deren Mitarbeitern ausgespielt werden. Und Finger weg vom Kapselkaffee: Der verursacht jede Menge Müll.

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Die Location steht, die Deko ist aufgebaut, die Gäste da, das Essen ist fertig und die Korken knallen. Jetzt fehlt nur noch das Entertainmentprogramm. Du fragst dich jetzt sicher, wie du auch das nachhaltig aufziehen kannst. Bei Live-Musik ist das ganz einfach: Entscheide dich für einen Act, der akustische Musik macht. Gerade in Innenräumen ist dann keinerlei stromfressende Verstärkung oder Beschallung nötig. 

Bei Galen, Banketten oder Firmenfeiern ist dann eine Jazz-Kombo oder ein Streichquartett die ansprechendere musikalische Untermalung für deine Gäste als eine Schlagercoverband mit elektronischen Instrumenten. Bei Großevents und Konzerten kannst du außerdem mit Musikern und Künstlern zusammenarbeiten, die sich für den Klimaschutz engagieren.

Fazit

Eine Party nachhaltig zu feiern, ohne bergeweise Müll und Plastik zu hinterlassen, ist also möglich. Wenn du bei der Planung bereits frühzeitig ein paar Dinge beachtest und danach entsprechend den Veranstaltungsort, Einladung, Cateringpartner und Lieferanten auswählst, ist der erste Schritt bereits getan. Damit sorgst du nicht nur für umweltfreundliche Feierlaune ohne schlechtes Gewissen, sondern liegst auch gleichzeitig voll im Trend. Die Gäste können also kommen.