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Smalltalk lernen: Mit diesen Themen findest du immer Anschluss

Smalltalk lernen: Mit diesen Themen findest du immer Anschluss

Lesezeit: 10 Minuten

Was haben Smalltalk und Flirten gemeinsam? Die Chemie beider Gesprächspartner muss in der akuten Situation geweckt werden. Bei beiden Kommunikationsformen ist der Beginn bahnbrechend für das weitere Gelingen der Kommunikation. Smalltalk ist der erste Schritt, um eine Verbindung zu anderen Menschen aufzubauen. Es ist Gold wert, Smalltalk zu beherrschen, denn er bietet dir faszinierende private wie berufliche Chancen.

Canva - Women Sitting on Chairs Inside a Room

Da wir in Deutschland aber eher daran gewöhnt sind, in jeder neuen Situation erst etwas spröde und vorsichtig zu kommunizieren, haben wir es in punkto leichter Plauderei, die dazu dient, neue Kontakte zu knüpfen, nicht ganz leicht. In Deutschland herrscht keine Smalltalk-Kultur wie in den USA, oder in anderen europäischen Ländern. Wenn du dir aber vergegenwärtigst, dass du dir für dein weiteres Leben Türen öffnen kannst, wenn du in jeder Situation gut kommunizieren kannst und dir ein Netzwerk schaffst, wird klarer, warum du auch in der Kommunikation ab und zu die Komfortzone des Schweigens verlassen solltest. Wie dies am besten gelingt, verraten wir hier, denn es ist nicht unmöglich, die Kunst des Plauderns zu erlernen und sich damit viele Türen zu öffnen. Wir haben hier die besten Methoden, Themenvorschläge, und Gesprächseinstiege von Experten gesammelt, damit du in Zukunft von Anfang an jedes Eis brichst und einen positiven Eindruck hinterlässt. Mit unseren Tipps wird es dir auch bald sehr leichtfallen. Versprochen!

Nie mehr peinliche Stille mit diesen Tipps für einen erfolgreichen Smalltalk

Es gibt Menschen, die brauchen nur den Raum zu betreten und schon scharen sich die anderen Gäste um sie und möchten mit ihnen reden. Was haben sie Besonderes? Wenn man ihnen beim reden zuhört, so zeichnen sie sich durch folgende Merkmale aus:

  •     Sie lächeln viel und gehen auf ihr Gegenüber ein
  •     Sie bleiben in jeder Situation entspannt und locker
  •     Sie hören konzentriert zu
  •     Sie halten Augenkontakt

Für einen erfolgreichen Talk gibt es keine formalen Regeln, an die du dich halten musst. Laut Definition ist Smalltalk ein Alltagsgespräch, das spontan, locker und zufällig geführt wird. Auch die gewählte Sprache unterliegt keinen Regeln, es ist gewünscht, dass der Talk in lockerer Umgangssprache abgehalten wird. Und damit sind wir schon beim ersten großen Vorteil, den du in fast jeder Situation nutzen kannst: diese lockere Gesprächsform ist überall einsetzbar, bei einer zwanglosen Plauderei unter Kollegen, auf einer Feier, wenn du neue Menschen kennenlernst, im Treppenhaus mit deinem Chef, usw.

Es gibt aber auch Situationen, bei denen es wichtig ist, sich von Anfang an gut zu positionieren, zum Beispiel, wenn du einen neuen Job hast und noch keine Kollegen kennst. Auf einem Kongress oder einer Messe in den Pausen. Nichts ist peinlicher, als alleine herumzustehen und keinen Gesprächspartner zu haben. Dies macht auch wichtige Vernetzungen später schwierig, lass es deshalb nicht dazu kommen. Auch ein Kundengespräch kann durch eine lockere Konversation erfolgreicher verlaufen, als ein steifes Verkaufsgespräch. Übrigens wird auch oft in Vorstellungsgesprächen geprüft, ob der Bewerber oder die Bewerberin flexibel genug ist, um auf sich auch zwanglos an einem Thema zu beteiligen.

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So baust du in jeder Situation von Anfang an einen guten Kontakt auf. Achte beim Gespräch darauf, dass du dich einladend und unkompliziert gibst:

  •     Nimm direkten Kontakt zu Menschen auf
  •     Baue direkten Augenkontakt auf, Menschen wollen angesehen werden
  •     Zeige dein offenstes Lächeln
  •     Sei proaktiv und sprich Dein Gegenüber an
  •     Stelle dich vor
  •     Stelle offene Fragen
  •     Suche nach Gemeinsamkeiten im Gespräch wie Hobbies oder Interessen
  •     Bleibe die ganze Zeit freundlich
  •     Vernetze dich von Anfang an (Kontaktdaten austauschen und weitere Treffen vereinbaren)

Wie führe ich ein gutes und lockeres Gespräch?

Ein gelungener Smalltalk sprüht nur so vor Charme und Esprit, vor Charisma und Witz. Er bleibt dabei immer vollkommen zufällig und nicht auf ein bestimmtes Ziel gerichtet. Es geht weder darum, sich selber als einen Macher zu präsentieren, noch darum, etwas zu verkaufen. Es geht lediglich darum, etwas über sein gegenüber zu lernen und von sich zu beeindrucken als Mensch, der interessant ist und mit dem man auch in Zukunft noch etwas zu tun haben will. Besserwisserei, Prahlerei und Ich-Bezogenheit sind absolute No-Goes beim unkomplizierten Talk, ebenso wie verkrampftes und unangepasstes Witzeerzählen. Wir alle kennen doch die Fluchtbewegungen auf Feiern vor einer nervigen Person, die jeden dritten Satz anfängt mit: „Kennen Sie den?“ und dann abgedroschene Witze am Fließband präsentiert. 

Bleibe beim Talk beim ersten Ziel: Du willst jemanden kennenlernen.

Ein gutes Gespräch funktioniert ähnlich wie das Erzählen einer interessanten Geschichte. Betreibe Storytelling, wenn du Kontakt aufbaust. Erzähle etwas interessantes von dir, komm heraus aus dem Schneckenhaus und zeige ein wenig von der Person, die du bist. Gibt es gemeinsame Interessen oder Hobbies? Prima. Könnt ihr über ähnliche Dinge lachen? Noch besser. Lach auch mal über dich selbst, das macht dich menschlich und sympathisch. Der Effekt? Du gewinnst Sympathien.

Verzichte unbedingt auf auswendig gelernte Phrasen oder Themen, wie das Wetter oder banale Fragen, die in Wirklichkeit niemanden interessieren. Das wirkt nur hölzern und unbeholfen und führt zu einer verkrampften Atmosphäre. Es ist sehr wichtig, dass du locker bleibst und nicht in eine verkrampfte Haltung verfällst. Passiert dies kannst du sogar blockieren und dir fällt gar nichts mehr ein. Genieße stattdessen den Augenblick und wechsele auch mal den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin, wenn die Konversation erlahmt und zäher wird.

Du brauchst noch nicht einmal sehr eloquent zu sein, überlasse das lieber den Profis. Genieße einfach die Kunst des amüsanten und leichten Geplauders, die mit Aufmerksamkeit und einer gewissen Zugewandtheit geführt wird. Bleib positiv und neugierig auf andere Menschen, das sind die besten Voraussetzungen. Es hilft, sich schon zu Hause auf die Themen vorzubereiten, die du anschneiden könntest.

Woman with megaphone

Der gute Gesprächseinstieg in jeder Situation

Der erste Satz kostet Überwindung. Aber mit ein paar Standardregeln geht das ungute Gefühl schnell vorbei. Stelle dich als erstes vor mit deinem Namen und ein paar Sätzen zu deinen Tätigkeiten oder dem Grund, warum du genau hier bist. Das ist nicht sehr schwer und lässt sich gut einüben und lernen. Nun kommt der Gesprächseinstieg. Bleibe während des Gesprächs offen und lächele viel. Das erzeugt Vertrauen und Sympathie. Behalte eine offene Haltung und verschränke auf keinen Fall deine Arme. Das wirkt immer abweisend. Ein guter Einstieg ist zum Beispiel das lockere Erzählen darüber, wie du angereist bist, du kannst über die Musik reden, die ausgewählt wurde, das Essen usw. es liegt an dir, hier Themen zu finden, über die du besonders leicht reden kannst. Bleibe während des Gesprächs immer aufmerksam. Wenn dein Gegenüber ein verstecktes Gähnen zeigt, ist es vielleicht an der Zeit ihn oder sie auch zu Wort kommen zu lassen oder das Thema zu wechseln. Es ist sehr wichtig, immer ein echtes Interesse am Gegenüber zu entwickeln, denn Smalltalk ist kein Programm, das abgewickelt wird, sondern die Möglichkeit eine bleibende Beziehung aufzubauen.

Wenn dir gar nichts einfällt, greife zu einem bewährten Kommunikationstrick: Stelle Fragen. Menschen lieben es, über sich selbst zu erzählen. Ganz nebenbei wirfst du den Ball so auch elegant in den Korb deines Gegenübers, denn nun liegt es bei ihm, den Gesprächsverlauf zu gestalten.

Falls du nicht weißt, welche Fragen sich eignen, so bieten wir dir hier ein paar beispielhafte allgemeingültige Fragen an, die du nutzen kannst. Du kannst ein Gespräch zum Beispiel nach der Einleitung mit der Frage einleiten, was der andere beruflich macht. Nun ergeben sich viele Gesprächsstränge und Anschlussfragen, die sich aus dieser einfachen Frage ableiten lassen. Du kannst zum Unternehmen, der Position, dem Weg in die Firma weitere Fragen stellen. Dies ist ein sicheres Fragemuster, aber, wenn wir ehrlich sind, ist es nicht sehr originell.

Wesentlich spannender ist zum Beispiel die Frage: „Was inspiriert Sie im Leben?“ Diese Frage eignet sich auch als Gesprächseinstieg, wenn man auf eine Gruppe von Menschen stößt, die schon beisammenstehen. Durch die Vielzahl an Antworten, die diese Frage auslösen kann, lassen sich viele interessante Gespräche führen und diese Frage ist auch nicht sehr gewöhnlich als Gesprächseinstieg.

Die Frage nach dem besten Film, dem interessantesten Buch oder dem besten Theater, das das gegenüber nennen kann, dient als exzellente Informationsquelle über den noch unbekannten Gesprächspartner in jeder Situation. Und wer weiß, vielleicht habt ihr ja einen gemeinsamen Lieblingsautor, oder Roman, über den ihr euch austauschen könnt? Die Fanclubs um die Serie Game of Thrones hatten garantiert genug Gesprächsstoff!

Wenn du noch auf der Suche nach einem Gesprächspartner bist oder jemanden alleine am Tisch stehen siehst, kannst du ihn oder sie fragen ob du ein Getränk bringen kannst. Du hilfst dem anderen dann, Kontakt zu knüpfen und du zeigst deine guten Manieren.

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Was machst du, wenn du einen Blackout oder eine Blockade hast?

Der Supergau im Gespräch ist ein Blackout. Du hast dich vielleicht verfahren oder einfach den Faden verloren. Wie rettest du die Situation? Ganz einfach, indem du die Situation sprechen lässt. Das kann die Umgebung sein, der Vortrag, den ihr gemeinsam gehört habt, sogar das gemeinsame Warten kann hier zum Thema werden. Ein Blackout ist – wenn du es mal positiv sehen willst – die Möglichkeit die Konversation wieder von vorne zu starten mit einem anderen Thema und einem anderen Ansatz.

Falsche Themen, peinliche Fehler und absolute No-Gos beim Talk

Der größte Fehler und das größte No-Go beim Smalltalk ist nervige Besserwisserei. Neben drögem Herumgenörgele gibt es nichts uninteressanteres, als einem überzeugten Selbstperformer zuhören zu müssen, der vor Prahlerei fast platzt. Leider wird Smalltalk sehr oft genau damit verwechselt und vielleicht hat auch das dazu beigetragen, dass der Smalltalk noch nicht den Platz unter den Kommunikationsformen in Deutschland erobert hat, der ihm gebührt: der Platz um die angenehmste und lockerste Gesprächsform. Merke dir: Sympathisch wirken nur Dialogbereitschaft und das Eingestehen von eigenen Unzulänglichkeiten, verbunden mit Lernbereitschaft.

Auch häufiges Widersprechen gehört nicht zu den Siegerstrategien im unkomplizierten Talk. Menschen, die andauernd „nein“ und „doch“ sagen wirken streitbar und keinesfalls nahbar.

Wie sieht es aus mit Frechheit und Provokation? Hier solltest du keinesfalls über das Ziel herausschießen. Ein wenig spielerische Frechheit kann durchaus von Esprit zeugen, aber sei sehr vorsichtig mit verletzenden Äußerungen, mit diesen kannst du nicht punkten. Ein absolutes No-Go ist es auch, sich gemeinsam über Dritte lustig zu machen.

Sei auch ein wenig vorsichtig mit der Gesprächsführung. Es ist gut, wenn du die Fähigkeit hast, ein Gespräch mit mehreren Teilnehmern zu moderieren. Davon, dass du dann pausenlos das Gespräch an dich reißt, ist dabei aber nicht die Rede. Verzichte auch auf ermüdend lange Monologe. Lass auch die anderen zu Wort kommen. Mach auch mal eine Redepause, das sind alles wichtige Tipps für das Gelingen eines flüssigen Gesprächs, an dem sich möglichst viele beteiligen wollen.

Zum Schluss folgt hier vielleicht der wichtigste Tipp. Langeweile niemals und unter keinen Umständen dein Gegenüber! Dazu gehört auch, dass du an deiner Sprache und Betonung arbeitest. Höre dich keinesfalls an, wie ein müder Nachrichtensprecher. Bewege deine Stimme, lasse sie erklingen in der ganzen Bandbreite, die sie zu bieten hat. Achte auf das, wie du erzählst. Zur Übung kannst du deine Stimme einmal aufnehmen und dann überprüfen, wo Verbesserungspotenzial besteht. So kannst du gar nicht langweilig werden.