Stadtauswahl:
Umkreis: 20 km
Wiesbaden

🕘 Wörter: 209 • Lesedauer: max. 1 Minute

Nächste japanische Bank zieht wegen Brexits nach Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) - Mit der Investmentbank Nomura hat sich binnen kurzer Zeit ein zweites japanisches Geldhaus für Frankfurt als Sitz innerhalb der Europäischen Union entschieden. Man habe eine entsprechende Lizenz beantragt, teilte Nomura am Dienstag in Tokio mit. Hintergrund der Entscheidung ist der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der EU. Vor nicht ganz einer Woche hatte Daiwa Securities erklärt, in Frankfurt sein EU-Hauptquartier aufschlagen zu wollen.

«Wir sehen in der Wahl Frankfurts ein Signal», sagte Hubertus Väth, Geschäftsführer der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance. «Weitere Entscheidungen namhafter Institute werden in den nächsten Wochen folgen.»

Bislang betreibt ein großer Teil der internationalen Banken ihr EU-Geschäft aus London heraus. Dieses Tor wird jedoch beim Austritt Großbritanniens aus der Gemeinschaft geschlossen. Unter den EU-Finanzzentren ist deshalb ein Wettlauf entbrannt, um möglichst viel Geschäft aus London zu bekommen.

«Durch den Brexit werden in den nächsten zwei Jahren 3000 bis 5000 neue Arbeitsplätze in Frankfurt entstehen», hatte Stefan Winter, Vorsitzender des Verbands der Auslandsbanken, kürzlich in der «Welt am Sonntag» gesagt. Er relativierte aber: «Es wird nicht den einen Brexit-Knall geben und plötzlich sind mit einem Schlag Tausende Bankmitarbeiter mit ihren Familien in Frankfurt.» Es sei eher ein schleichender Prozess.

Unterhaltung