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Landtag diskutiert über die Reformation

Wiesbaden (dpa/lhe) - Der 500. Jahrestag der Reformation in Deutschland hat am Mittwoch auch den hessischen Landtag beschäftigt. Die Erfahrungen der Reformation können heute dabei helfen, die Herausforderungen der Integration und des Islam zu bewältigen, erklärte Tobias Utter, kirchenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Das Plenum beschäftigte sich auf Antrag von CDU und Grünen mit dem Jubiläum - und stieß dabei nicht auf ungeteilte Zustimmung. FDP und SPD hielten das Parlament für den falschen Ort, um sich mit der Reformation auseinanderzusetzen.

Der SPD-Abgeordnete und ehemalige Wiesbadener Stadtdekan, Ernst-Ewald Roth, bezeichnete es als «nicht angemessen», Martin Luther und der Reformation in diesem Rahmen zu gedenken. Er sprach sich für Vorträge und Expertendiskussionen zu dem Thema aus. Scharfe Kritik äußerte Roth an der NPD, die im Wahlkampf mit Luther geworben hatte. «Das ist widerlich», sagte er. Wolfgang Greilich (FDP) erklärte, die Reformation habe mit dem persönlichen Glauben zu tun, dazu bedürfe es nicht des hessischen Landtags. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn die Regierungskoalition dem Wunsch widerstanden hätte, die Erinnerungstage zu politisieren.

Kultusminister Alexander Lorz (CDU) bezeichnete die Reformation indes als würdigen Anlass für die Fraktionen, diesem historischen Ereignis eine Debatte zu widmen.

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