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Wiesbaden

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Sauberkeit für den Schiersteiner Hafen

Der Schiersteiner Hafen ist eine Erholungsoase nicht nur für Wiesbadenerinnen und Wiesbadener sondern auch für viele Gäste aus dem Umland. Neben vielen Möglichkeiten rund um den Wassersport bietet sich eine Vielzahl an Freizeitangeboten oder zum Flanieren oder Spazieren. Der Schiersteiner Hafen ist damit eine der Wiesbadener Visitenkarten. In den zurückliegenden Jahren gab es jedoch immer mal wieder Ärger wegen Algen, Kritik wegen mangelnder Sauberkeit an der Uferböschung und Promenaden sowie am allgemeinen baulichen schlechten Zustand. Die Problematik war des Öfteren Thema im Ortsbeirat. Im Jahr 2016 verständigten sich Oberbürgermeister Sven Gerich und Ortsvorsteher Urban Egert darauf, diese Situation anzugehen und es wurde ein Runder Tisch gegründet. Insgesamt 84 Prozent des Schiersteiner Hafens gehören dem Bund, also dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Nur 16 Prozent der Hafenfläche gehören der Stadt. In einem ersten Schritt wurden die städtischen Zuständigkeiten auf wenigen Schultern gebündelt. Mit den anderen Anliegern wurde Kontakt aufgenommen, um sie zu beteiligen. „Allein durch diese Maßnahmen kamen wir schon einen großen Schritt weiter“, erläuterte Oberbürgermeister Sven Gerich. Als Sofortmaßnahme wurden die Reinigungsintervalle – gerade in den Frühlings- und Sommermonaten – erhöht. „Durch dieses regelmäßige Reinigen rund um den Schiersteiner Hafen ist es bereits seit Februar 2017 sichtbar sauberer geworden, was auch von den Nutzern bestätigt wird“, so der Oberbürgermeister. „Dies reichte aber nicht aus. Um weiterzukommen, habe ich 10.000 Euro aus meinem Dezernatsbudget für weitere Maßnahmen – Möblierung und bauliche Arbeiten – zur Verfügung gestellt“. Nach einer Bestandsaufnahme wurden im vergangenen Jahr weitere Maßnahmen ergriffen: Wege wurden ausgebessert, neue Bänke sowie Mülltonnenschränke aufgestellt und es wurde vermehrt oft gereinigt. Auch in diesem Frühjahr wurde vor Ostern der Frühjahrsputz durchgeführt und zum Dreck-weg-Tag am 17. März waren wieder viele fleißige Helferinnen und Helfer rund um den Hafen unterwegs. Umwelt-, Grünflächen- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol ergänzt: „Ein Problem waren die unterschiedlichen Zuständigkeiten für die Reinigung, die nicht eindeutig zugeordnet waren. Das Tiefbau- und Vermessungsamt hat innerhalb eines Jahres mit Hilfe einer ‚Zerlegungsvermessung‘ eine Zuordnung, die der tatsächlichen Nutzung der Grundstücke entspricht, in die Wege geleitet. Nun sind die Verantwortlichkeiten unter anderem auch für die Reinigung klar verteilt.“ Montags, mittwochs und freitags lässt das Tiefbau- und Vermessungsamt durch die ELW die Wege reinigen und die Mülltonnen leeren. Die bereits vorhandenen Mülltonnen und Bänke werden gestrichen. Außerdem setzt das Tiefbau- und Vermessungsamt den Weg von der Dyckerhoffbrücke zum Parkplatz Kleinaustraße in zwei Bauabschnitten wieder instand. Der erste Teilabschnitt, bei dem der Asphalt durch Baumwurzeln stark beschädigt ist, wird im Mai 2018 saniert und der zweite Bauabschnitt folgt im August 2018. Auch Bürgermeister Dr. Oliver Franz, der für die ELW zuständig ist, freut sich über das bisher erreichte: „Die Pflege und Reinigung der unbefestigten Bereiche entlang der Hafenpromenade erfolgt aus einer Hand durch die ELW. Diese werden dafür vom Tiefbauamt beauftragt und sorgen dafür, dass ein gepflegter Eindruck am Schiersteiner Hafen entsteht. Das soll Beispiel gebend für andere Bereiche in der Stadt sein, die im Fokus der öffentlichen Betrachtung stehen.“ Durch das Umweltamt wurden in der an den Hafen angrenzenden Bismarcksaue mit Unterstützung des Ortsbeirates neue Bänke und Sitzsteine aufgestellt sowie weitere Abfallkörbe installiert. „Die Bismarcksaue, die in den letzten Jahren von der unteren Naturschutzbehörde als Biotopfläche entwickelt wurde, ist mittlerweile ein wichtiger Baustein für die Naherholung am Schiersteiner Hafen. Insbesondere die seit Jahren durchgeführte Beweidung und die neu entstandenen Wasserflächen werden von den Besuchern sehr positiv aufgenommen und haben einen hohen Naturerlebniswert“, berichtet Kowol. Darüber hinaus hat das Wasserversorgungsunternehmen Hessenwasser zugesagt, sich ebenfalls zu engagieren. Neben dem Dammweg in Richtung Walluf ist das Unternehmen auch für den parallelen Leinpfad entlang des Rheinufers zuständig. Gerade hier gibt es immer Beschwerden, dass die vorhandenen Mülleimer nicht ausreichen und darüber hinaus nicht oft genug geleert werden. Hier will Hessenwasser nachbessern, sowohl an der Anzahl der Behälter als auch an den Reinigungsintervallen. „Jetzt kann der Frühling kommen und die Besucherinnen und Besucher wieder um den Hafen flanieren. Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat investiert, um die Aufenthaltsqualität und Sauberkeit an diesem beliebten Ort in Wiesbaden weiter zu verbessern“, erklären Sven Gerich und Andreas Kowol gemeinsam. Mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Bingen will die Stadt weiter in Kontakt bleiben und darauf drängen, dass sich um die Sauberkeit auf den nicht-städtischen Flächen gekümmert wird. „Bislang ist dort seitens des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts zu wenig unternommen worden“, so Gerich, „man verweist auf Bundesregelungen, wonach es nicht leistbar sei, diese Flächen zu pflegen. Also passiert hier nichts, das ist traurig. Deswegen prüfen wir derzeit auch, ob wir diese Angelegenheit auf dem Rechtswege klären lassen“.
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