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Hertha BSC Berlin – Gefangen im Mittelmaß?

 

FußballWenn man an die Top Fußballclubs in Europa denkt, kann man eigentlich damit beginnen, die Hauptstädte Westeuropas aufzuzählen. London, Madrid, Paris, Rom und Paris zum Beispiel beheimaten alle mindestens ein Fußballteam, dass regelmäßig in der UEFA Champions League spielt. Im starken Kontrast hierzu steht Berlin. Die einzige Berliner Mannschaft, die im deutschen Oberhaus spielt, ist die Hertha. Allerdings ist sie meist am Saisonende im mittleren Drittel der Tabelle zu finden. Das letzte Mal reichte es 2008/2009 zur Teilnahme an der Europa League.

Die Gründe für das eher durchschnittliche Abschneiden der „Alten Dame“ sind vielfältig. Obwohl Berlin ein großer Markt ist, hat Hertha einen relativ geringen Etat. So hatte die Mannschaft aus der Hauptstadt in der Saison 2013/2014 einen Lizenzspieleretat von 23 Millionen Euro, was den 15. Platz unter den Bundesligisten bedeutet. Mit so wenig Geld ist es natürlich schwer eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen, die um die ersten Plätze in der Liga kämpft. Dies hat unterschiedliche Gründe. Aufgrund der multikulturellen Zusammensetzung der Stadt und der nicht so erfolgreichen Historie der Mannschaft fehlt es an Tradition und somit an Sponsorengeldern. Grund hierfür ist sicherlich auch die bewegte Geschichte der Stadt.

Das Management hat in der Vergangenheit sicherlich auch nicht alles richtig gemacht und versucht auf ältere Stars als auf die Jugendarbeit zu setzen. Diverse Trainerwechsel, aufgrund von fehlendem Erfolg, haben ihr übriges zur Situation von Hertha BSC beigetragen. Der Abstieg in der Saison 2011/2012 war wohl der absolute Tiefpunkt. Allerdings geht es seit dem direkten Wiederaufstieg stetig bergauf. Dies ist unter anderem auch dem Management unter dem ehemaligen Hertha Stürmer Michael Preetz zu verdanken. So wurde in den letzten Jahren vermehrt auf den Nachwuchs gesetzt und die Mannschaft gezielt verstärkt. Dies und die kontinuierliche Arbeit des Trainers Pal Dardai, der seinerseits auch lange aktiv in Berlin Fußball gespielt hat, haben das Team deutlich vorangebracht.

In dieser Saison steht die Hertha nun als das Überraschungsteam der Liga auf Platz drei und hat sehr gute Chancen sich für einen Europäischen Wettbewerb zu qualifizieren. Die beiden herausragenden Teams der Liga, Bayern München und Borussia Dortmund, sind unter normalen Umständen nicht zu erreichen. Platz Drei bis Sechs scheint allerdings realistisch. So zeigt der Blick auf die Historie der letzten Jahre, dass seit 2000 nur der FC Kaiserslautern und Werder Bremen nach Platz 3 in der Hinrunde sich nicht für einen europäischen Wettbewerb qualifizierten. Klar ist die Konkurrenz mit den Mannschaften aus Gladbach, Wolfsburg, Leverkusen und Gelsenkirchen (Schalke 04) groß, allerdings wirken die Herthaner konstant und gefestigt und sie erscheinen durchaus fähig, die ersten sechs Plätze zu erreichen und den europäischen Fußball in das Olympiastadion zurückzubringen.

Arbeiten die Berliner weiterhin so kontinuierlich und schaffen es das Beste aus dem Kader herauszuholen und sich punktuell durch Transfers zu verstärken, ist es ihnen durchaus zuzutrauen, sich in Zukunft regelmäßig im oberen Drittel der Tabelle zu platzieren.

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