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Tödliche Schüsse: Mann beruft sich auf Erinnerungslücken

Wiesbaden (dpa/lhe) - Im Prozess um den Mord an einer Kioskbesitzerin in Wiesbaden hat sich der 26-jährige Angeklagte vor dem Landgericht auf Erinnerungslücken berufen. «Es ist wie ein schlechter Alptraum, an den man sich kaum erinnern kann», sagte der Mann am Mittwoch zum Auftakt des Verfahrens. Er wisse nur noch, wie er kurz vor der Tat vor dem Kiosk gestanden habe und dann wieder herausgerannt sei.

Bei dem Überfall kurz vor Weihnachten war der 59 Jahre alten Kioskbesitzerin aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen worden. Der Ehemann des Opfers und ihr Neffe, der Fußball-Profi Marc Wachs vom Zweitligaverein Dynamo Dresden, wurden schwer verletzt. Der 26-jährige Angeklagte muss sich wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Er sei vor der Tat total pleite gewesen und habe am Vorabend im betrunkenen Zustand über den Überfall nachgedacht, erklärte der 26-Jährige vor Gericht. Mit einem Revolver und einer Schreckschusswaffe in den Jackentaschen sei er dann zu dem Kiosk gegangen. «Das war aber keine geplante Aktion, mehr eine irre, konfuse Idee.» Wenige Tage nach der Bluttat war der Mann aufgrund von DNA-Spuren am Tatort verhaftet worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

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