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Bad Kreuznach

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Umgestaltung der Römerhalle abgeschlossen

Das Projekt „Ausbau und Modernisierung der Römerhalle“ dessen Realisierung durch Mittel des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz ermöglicht wurde, ist abgeschlossen. Im Rahmen der Förderung des „Kulturerbe der Region“ war die Umsetzung des Projektes auf insgesamt vier Jahre ausgerichtet und erfolgte in jährlichen Teilprojekten. Mit der Einbeziehung zeitgemäßer Medien und spielerischer Elemente schließt die neugestaltete Römerhalle nun didaktisch an das 21. Jahrhundert an. Die Ausstellung mit ihrem erweiterten Themenspektrum lädt dazu ein, das römische Kreuznach neu zu entdecken. Speziell für die jungen Besucher gedacht sind Juniortafeln und Mitmachstationen, die den Rundgang durch die Römerhalle zu einem Erlebnis werden lassen. Zunächst galt es, die römische Palastvilla von Bad Kreuznach ihrer archäologischen Bedeutung gemäß zu präsentieren, wobei Schwerpunkte die Baugeschichte der Villa und das Leben der Villenbewohner bilden. Zwei Medienstationen vermitteln Wissenswertes zum Gladiatoren- und dem Oceanusmosaik aus der Villa. An den beiden Spielstationen: „Wer gehörte zur römischen Familie“ und „Bewaffnung der Gladiatoren“ werden kindgerecht Informationen zur römischen Großfamilie und zu Details über Gladiatoren vermittelt. Die Bewaffnung und Bedeutung der Hilfstruppensoldaten für die römische Expansion wird anhand der Reliefs und Inschriften der Grabsteine von Bingerbrück beleuchtet. Das Alltagsleben der Bewohner im Vicus sowie das spätantike Kastell bildeten Schwerpunkte der Neuaufstellung im letzten Projektschritt. Zahlreiche Funde belegen direkt und indirekt Handel und Handwerk im römischen Kreuznach. Die Integration der einheimischen Bevölkerung durch Übernahme römischer Kulturerzeugnisse und römischer Lebensart aber auch das Weiterleben römischer Kultur im frühen Mittelalter bilden dabei wichtige Aspekte. Ein Thema, das gerade in unserer Gesellschaft sehr aktuell ist. Eine Idealrekonstruktion des römischen Vicus von Bad Kreuznach vermittelt eine Vorstellung vom Aussehen und der Ausdehnung der römischen Siedlung. Künftig können auch Lehrer den Besuch in der Römerhalle besser in den Unterricht integrieren. Das Quiz für Grundschulkinder, das vor Ort ausgeliehen werden kann und das Quiz für die Sekundarstufe II vermitteln Inhalte und fordern zum Hinschauen und Kombinieren auf. Lob und Dank für das Team um Museumsdirektorin Dr. Angela Nestler-Zapp gibt es von Kulturdezernentin Andrea Manz: „Funde werden nachvollziehbar verortet, das Abenteuer Archäologie wird spürbar und erlebbar.“ In ihren Dank schloss die Kulturdezernentin das Land für dessen besondere Unterstützung ein. Mit Hilfe zahlreicher Sponsoren flossen über 250.000 Euro in das Projekt Römerhalle ein. Mit einem römischen Nachmittag wird die neu gestaltete Römerhalle am Sonntag, 1. September, von 14 bis 17 Uhr präsentiert. Die Römerin Silona, Hausherrin der römischen Palastvilla von Bad Kreuznach, wird die Gäste begrüßen und Näheres zum Leben in der römischen Villa berichten. Wie sah die Landwirtschaft zur Römerzeit aus archäobotanischer Sicht aus? Was wurde angebaut, welche Grundnahrungsmittel gab es? Um 15.00 Uhr wird Lisa Rübeling M. A. darüber aufklären: „Eine kernige Angelegenheit – Landwirtschaft im römischen Germanien“ lautet der Titel ihres Vortrags. Leckereien wie „Dulcia domestica“ (gefüllte Datteln), „Neros Traum“ (kleine Bällchen aus Grieß mit Liköraprikosen, in Honig und Mohn gewälzt) und „Lukanische Bouletten“ vermitteln den Besuchern einen „geschmackvollen“ Eindruck davon, wie die landwirtschaftlichen Produkte in der römischen Küche weiterverarbeitet wurden. Auch vom Geschmack römischen Würzweins können sich die Besucher überzeugen. MARCUS CANUS, ein römischer Handwerker, demonstriert die Herstellung von kunstvollen Pressblecharbeiten und Emailfibeln. Interaktive Kinderstationen, drei Großpuzzles sowie römische Spiele laden die jungen Besucher ein, die Römerzeit spielerisch zu erkunden. Bild und Text: Stadt Bad Kreuznach
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