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Immobilienmarkt: Smarte Hilfen für alle Energie-Sanierer
Förderung nutzen, Gebäude fit für die Zukunft machen Foto: © © Freepik, gpointstudio
Auf den ersten Blick klingt der Name nach reiner Bürokratie und damit dem genauen Gegenteil von Effizienz. Doch man sollte sich nicht vertun, wenn die Rede auf das in Eschborn (Hessen) angesiedelte Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, kommt. Die BAFA ist neben der Förderbank KfW einer der wichtigsten Verbündeten der Bundesregierung beim Kampf gegen klimaschädliche Emissionen und für mehr Effizienz auch im Gebäudesektor.
Die neue schwarz-rote Bundesregierung hat zwar auf vielen Feldern mit der Politik der früheren Ampel-Regierung gebrochen. Doch etablierte Förderprogramme laufen weiter. Neue sind in Planung. Und das ist auch gut und richtig so. Der Immobiliengutachter und Bausachverständige André Heid sagt: „Ohne einen spürbaren Effizienzgewinn auch im Gebäudebereich, allen voran bei Bestandsbauten, werden die ambitionierten Klimaziele bis zur Mitte dieses Jahrhunderts nicht erreicht werden können.“
Warum gute Planung für die erfolgreiche Energie-Sanierung das A und O ist
Vielen Immobilieneigentümern fehlt es keineswegs am guten Willen für mehr Energieeffizienz und weniger Emissionen. Zugleich stellen sich viele vor Beginn eines Sanierungsprojekts zentrale Fragen: Wo soll ich starten? Welche Maßnahmen bringen am meisten? Wie stimme ich die verschiedenen Bausteine einer Sanierung so aufeinander ab, dass am Ende das bestmögliche Ergebnis in möglichst kurzer Zeit erzielt wird?
Beratung unterstützt Eigentümer bei der Planung energetischer Maßnahmen. © Freepik
Das Thema ist komplex. An vielen Detailfragen werden alle, die nicht vom Bau- oder Energiefach sind, zwangsläufig scheitern. Daher ist das Angebot der BAFA so hilfreich, Immobilieneigentümern bei der professionellen Aufstellung eines sogenannten individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) finanziell unter die Arme zu greifen. Die BAFA fördert den iSFP mit 50 Prozent der Beratungskosten, die Energieberater für ihre Beratungsleistungen in Rechnung stellen. Bei Ein- oder Zweifamilienhäusern unterstützt die BAFA mit maximal 650 Euro.
Bei Wohngebäuden ab drei Wohneinheiten schießt die BAFA ebenfalls 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars zu – bis zu einer Höhe von maximal 850 Euro. In Gebäuden mit vielen Eigentumswohnungen profitiert die Wohnungseigentümerversammlung zusätzlich von einem einmaligen Zuschuss von 250 Euro, wenn die Ergebnisse der Beratung auf der jährlichen Wohnungseigentümerversammlung diskutiert werden.
„Die Energieberatung leistet einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Ziele des Klimaschutzes“, sagt Immobilienprofi André Heid. Damit Interessierte die Zuschüsse der BAFA auch erhalten, reichen Sie einfach Ihren Antrag auf Förderung einer Energieberatung über das digitale BAFA-Portal ein. Ganz wichtig: Der Antrag muss gestellt werden, bevor das Vorhaben beginnt. Nachträglich fließt kein Geld mehr. Angst vor dem häufig zu beobachtenden Bürokratiestau brauchen Interessierte nicht zu haben. „Aktuell beträgt die Bearbeitung der Anträge etwa zwei Wochen“, heißt es auf der BAFA-Homepage.
Richtig sanieren: Warum das Prinzip „Schritt für Schritt“ so wichtig ist
Der individuelle Sanierungsfahrplan zeigt, wie ein Wohnhaus nach und nach energetisch modernisiert werden kann. Wichtig – und das können nur Profis beurteilen – ist das schrittweise Vorgehen. André Heid: „Die Schritt-für-Schritt-Sanierung muss klar machen, wie das betreffende Objekt über einen längeren Zeitraum durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen umfassend energetisch saniert werden kann und dabei der Primärenergiebedarf so weit wie möglich gesenkt und Kohlendioxid eingespart werden können.“

„Mit dem iSFP systematisch und förderfähig sanieren.“ © André Heid, Heid-Immobilienbewertung
Im Sanierungsfahrplan müssen viele wichtige Dinge beachtet werden, damit er gültig ist und die BAFA ihren Zuschuss zum Beratungshonorar leistet: So ist ein Sanierungsvorschlag für jedes Bauteil erforderlich, dessen „U-Wert“ – das ist ein Maß für die Wärmeleitung durch jedes Bauteil – im Ist-Zustand nicht den Anforderungen des geltenden Gebäudeenergiegesetzes genügt. Zudem braucht es konkrete Empfehlungen zur Anlagentechnik, wenn diese zehn Jahre oder älter ist. Und: „Im Hinblick auf erneuerbare Energien ist ein Vorschlag erforderlich, wenn die Anlagentechnik bislang nicht mindestens 65 Prozent der Energie für die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien oder Abwärme integriert“, informiert die BAFA. All das zeigt: Hier sind Profis gefragt.


