Auge um Auge, Zahn um Zahn. Shakespeares frühe Tragödie Titus Andronicus ist ein Rachedrama, wie es in elisabethanischer Zeit in Mode war. Ein Spektakel mit einem grotesken Wirbel an Gewalttaten: Nach zehn Jahren Krieg führt Feldherr Titus triumphierend Tamora, die besiegte Königin der Goten, samt ihren Söhnen als Gefangene nach Rom. Als Rache für den Tod seiner im Krieg getöteten Söhne bestimmt Titus den ältesten Sohn der Gotenkönigin zum Opfertod. Königin Tamora bekommt alsbald Gelegenheit zur grausamen Vergeltung.
Heiner Müller erzählt in seinem Stück in stark verdichteter, lakonisch verknappter Weise die Shakespearesche Fabel. Aber er tut dies in sezierender, Geschichtsmechanismen bloßlegender Weise – „Anatomie“ – und er montiert seinen „Kommentar“ hinein, in dem vor allem nach der aktuellen Erscheinungsform des Gegensatzes ROM vs. BARBAREN gefragt wird.
Die libanesische Regisseurin Maya Zbib, die am Theater Krefeld und Mönchengladbach bereits in der Reihe „Außereuropäisches Theater“ inszeniert hat, befragt ihrerseits die Mechanismen und die ästhetischen Repräsentationsweisen von Gewalt, nicht zuletzt in der Genderperspektive.
INSZENIERUNG Maya Zbib
BÜHNE UND KOSTÜME Caspar Pichner
Fr1313. Jan 2023Sa1414. Jan 2023So1515. Jan 2023Mo1616. Jan 2023Di1717. Jan 2023Mi1818. Jan 2023Do1919. Jan 2023Fr2020. Jan 2023Sa2121. Jan 2023So2222. Jan 2023Mo2323. Jan 2023Di2424. Jan 2023Mi2525. Jan 2023Do2626. Jan 2023Fr2727. Jan 2023Sa2828. Jan 2023So2929. Jan 2023Mo3030. Jan 2023Di3131. Jan 2023Mi0101. Feb 2023Do0202. Feb 2023Fr0303. Feb 2023
Anatomie Titus Fall of Rome. Ein Shakespearekommentar - Premiere
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