Kloster Dalheim, Lichtenau
Kloster und Siedlung liegen am westlichen Rand des Eggegebirges in einem Seitental der Altenau, umgeben von einer Landschaft, die von weiten Feldern und ausgedehnten Waldgebieten geprägt ist. Bemerkenswert ist die fast vollständige Erhaltung der Anlage. Selten haben wie hier alle wesentlichen Bestandteile eines Klosters einschließlich der Wohn- und Wirtschaftsbauten alle Umgestaltungen überdauert.
Die Anfänge:
Archäologische Funde lassen auf eine Besiedlung des Ortes seit dem ersten Jahrhundert v. Chr. schließen. Im Mittelalter besaß Dalheim offenbar bereits um 800 eine kleine Pfarrkirche. Ein Nachfolger dieses Baus diente auch dem Ende des 12. Jahrhunderts gegründeten Augustinerinnen-Konvent als Klosterkirche. Die Reste der Kirche konnten 1990 in einer Grabung des Westfälischen Museums für Archäologie freigelegt werden.
Die Neugründung:
Nach dem Niedergang der ersten Ansiedlung und der Auflösung des Frauenklosters erfolgte 1429 eine Wiederbesiedlung durch Augustiner-Chorherren des Klosters Böddeken. 1452 hatte Dalheim schließlich wieder den Rang eines selbständigen Klosters.
In den folgenden Jahren wurde das Kloster vollständig neu gebaut: Westlich der alten Anlage im Tal errichtete man eine neue Kirche und großzügige Konventsgebäude. Große Teile dieser spätgotischen Kernanlage sind im heutigen Bestand noch erhalten. So gehört die freigelegte Deckenmalerei in der Apsis der Kirche in die Bauzeit um 1470/80, bzw. zu einer zweiten Ausmalung um 1520. Durch den 30-jährigen Krieg wurde der zuvor wohlhabende Konvent wirtschaftlich schwer geschädigt.
Das neue Dalheim:
Seine größte Blüte erlebte das Kloster im Barock. Vor allem Barthold Schonlau, seit 1708 Prior, betrieb den Ausbau Dalheims und formte eine beeindruckende Gesamtanlage. Diese Phase mit dem repräsentativen Ehrenhof, den großen Wirtschaftsbauten und umfangreichen Gartenanlagen prägt bis heute das Erscheinungsbild Dalheims.
Die Auflösung:
Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1803 aufgehoben und als Staatsdomäne verpachtet. In den Klosterbauten wurden Stallungen und ähnliches eingerichtet.
Dalheim heute:
Seit dem Kauf der Anlage im Jahre 1979 durch den Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) werden umfangreiche Mittel zur Sicherung des Bestandes und für einen teilweisen Rückbau aufgebracht.
Seit dem wird die Klosteranlage nach Maßgabe der Denkmalpflege gesichert und restauriert, um das neu gegründete Westfälische Museum für Klosterkultur aufzunehmen.
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Kloster und Siedlung liegen am westlichen Rand des Eggegebirges in einem Seitental der Altenau, umgeben von einer Landschaft, die von weiten Feldern und ausgedehnten Waldgebieten geprägt ist. Bemerkenswert ist die fast vollständige Erhaltung der Anlage. Selten haben wie hier alle wesentlichen Bestandteile eines Klosters einschließlich der Wohn- und Wirtschaftsbauten alle Umgestaltungen überdauert. Die Anfänge: Archäologische Funde lassen auf eine Besiedlung des Ortes seit dem ersten Jahrhundert v. Chr. schließen. Im Mittelalter besaß Dalheim offenbar bereits um 800 eine kleine Pfarrkirche. Ein Nachfolger dieses Baus diente auch dem Ende des 12. Jahrhunderts gegründeten Augustinerinnen-Konvent als Klosterkirche. Die Reste der Kirche konnten 1990 in einer Grabung des Westfälischen Museums für Archäologie freigelegt werden. Die Neugründung: Nach dem Niedergang der ersten Ansiedlung und der Auflösung des Frauenklosters erfolgte 1429 eine Wiederbesiedlung durch Augustiner-Chorherren des Klosters Böddeken. 1452 hatte Dalheim schließlich wieder den Rang eines selbständigen Klosters. In den folgenden Jahren wurde das Kloster vollständig neu gebaut: Westlich der alten Anlage im Tal errichtete man eine neue Kirche und großzügige Konventsgebäude. Große Teile dieser spätgotischen Kernanlage sind im heutigen Bestand noch erhalten. So gehört die freigelegte Deckenmalerei in der Apsis der Kirche in die Bauzeit um 1470/80, bzw. zu einer zweiten Ausmalung um 1520. Durch den 30-jährigen Krieg wurde der zuvor wohlhabende Konvent wirtschaftlich schwer geschädigt. Das neue Dalheim: Seine größte Blüte erlebte das Kloster im Barock. Vor allem Barthold Schonlau, seit 1708 Prior, betrieb den Ausbau Dalheims und formte eine beeindruckende Gesamtanlage. Diese Phase mit dem repräsentativen Ehrenhof, den großen Wirtschaftsbauten und umfangreichen Gartenanlagen prägt bis heute das Erscheinungsbild Dalheims. Die Auflösung: Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1803 aufgehoben und als Staatsdomäne verpachtet. In den Klosterbauten wurden Stallungen und ähnliches eingerichtet. Dalheim heute: Seit dem Kauf der Anlage im Jahre 1979 durch den Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) werden umfangreiche Mittel zur Sicherung des Bestandes und für einen teilweisen Rückbau aufgebracht. Seit dem wird die Klosteranlage nach Maßgabe der Denkmalpflege gesichert und restauriert, um das neu gegründete Westfälische Museum für Klosterkultur aufzunehmen.