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Die Schnittstelle zwischen Schule und Beruf
Gemeinsam für ein wirkungsorientiertes Übergangsmanagement an der Schnittstelle Schule und BerufDie Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative steht für kommunale Koordination und lokale Verantwortung an der Schnittstelle zwischen Schule und Beruf. „Das Gestalten regionaler Bildungslandschaften ist eine zentrale Aufgabe von Städten und Landkreisen“, zeigt sich Dr. Ulrike Freundlieb, Mannheimer Bürgermeisterin für Bildung, Jugend und Gesundheit, entschlossen, „dafür bedarf es förderlicher rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen, die es erlauben, an uns gestellte Aufgaben im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger wirkungsorientiert und nachhaltig zu erfüllen.“
1,3 Millionen für wirkungsorientierte Förderung
Allein Mannheim wendet jährlich 1,3 Millionen Euro auf, um eine wirkungsorientierte Förderung des Übergangs von der Schule in den Beruf zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund einer benachteiligungssensiblen Übergangsgestaltung wurde eine von städtischer Seite verwaltete Koordination etabliert, die die Zusammenarbeit von Arbeitsagentur, erfahrenen Trägern, Kammern und Stadt effizienter gestaltet. „Das schafft Transparenz und ermöglicht eine qualitative Evaluation“, ist die Bildungsbürgermeisterin überzeugt, „denn um eine adäquate Unterstützung und ein effektives Übergangsmanagement zu gewährleisten, ist die enge Zusammenarbeit und Abstimmung aller beteiligten Institutionen unerlässlich.“
Neben Städten wie Dortmund, Stuttgart oder Nürnberg ist auch Mannheim Mitglied der 2007 gegründeten Initiative, die sich eine fortlaufende Weiterentwicklung der Bildungsqualität und dauerhafte Sicherung reibungsloser Übergänge junger Menschen in das Berufsleben zum Ziel gesetzt hat. Eine Verbesserung lokaler Praxis und das gemeinsame Engagement für förderliche Rahmenbedingungen sind dabei erklärte Hauptaufgaben der in der Arbeitsgemeinschaft mitwirkenden Städte und Landkreise.
Interkulturelle Kompetenzen effektiv nutzen
„Kommunen handeln im gesamtgesellschaftlichen Interesse“, so Dr. Freundlieb, „unsere strategischen Ziele, Maßnahmen und Leistungen orientieren sich stets an Fragen wie: Wo können wir ansetzen, um Bildungserfolg zielgerichtet zu steuern? Oder wie können wir das Potential einer mehrsprachigen Gesellschaft mit einer Fülle an interkulturellen Kompetenzen am effektivsten nutzen?“ Ein Übergang in das Arbeitsleben ist erst gelungen, wenn sich den Jugendlichen aus ihrer Einstiegsbeschäftigung eine Perspektive auf eigenständige Lebensführung und berufliche Weiterentwicklung formuliert. Dafür sehen sich Städte und Gemeinden gut aufgestellt, sind doch Ämter und Einrichtungen längst täglich damit befasst, eine Bildungslandschaft zu gestalten, die Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler schafft. Eine enge Definition kommunaler Pflichtaufgaben bei der Haushaltsgenehmigung durch die Kommunalaufsicht und die damit einhergehende Unterausstattung machen diese Arbeit jedoch zusehends schwieriger.
Nach Auslaufen verschiedener Förderprogramme wie etwa der AHA!-Bildungsoffensive, die durch das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung aufgelegte Programm „Lernen vor Ort“ das kohärente Bildungsmanagement der Stadt Mannheim unterstützte, sehen sich Kommunen mit einer steten Vermehrung ihnen zufallender Aufgaben konfrontiert, ohne dass sie hierfür ausreichend ausgestattet sind. Die Arbeitsgruppe Weinheimer Initiative fordert darum in ihrer jüngst veröffentlichten Offenbacher Erklärung zu Teilhabe, zum Übergang zwischen Schule und Beruf und kommunaler Koordinierung vermehrt Investitionen in den Wirkungsbereich kommunaler Bildungs- und Sozialpolitik.