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Busschulen üben Rücksicht: Im Verkehr und fürs Leben
Neu Anspach (dpa/lhe) - Rempeln, drängeln, schubsen - an vielen Haltestellen gerät das Einsteigen in den Bus zum Nahkampf der Passagiere. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) steuert seit 1998 mit seinen «Busschulen» dagegen. Grundschüler, aber auch Fünft- und Sechstklässler sollen in den kostenlosen Kursen sicherheitsbewusstes und rücksichtsvolles Busfahren lernen. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat am Mittwoch in Neu Anspach eine RMV-Busschule besucht und vor Schülern ein respektvolles Miteinander angemahnt.
«Diejenigen, die sich ordentlich verhalten, sind nicht die Doofen, sondern die Vorbilder», sagte Bouffier vor einer Schulklasse der Adolf-Reichwein-Schule. «Das ist nicht nur im Bus so, sondern auch im Leben.» Allerdings, so RMV-Geschäftsführer Knut Ringat, sei auch auf den Straßen vieles schwieriger geworden. «Die Menschen rempeln mehr, viele sind unhöflicher. Wir wollen zeigen, wie es besser geht.»
Bustrainerin Birgit Eggers, die seit 2004 mit Schülern das richtige Verhalten beim Busfahren übt, demonstrierte anschließend den Kindern mit der Stoppuhr und praktischen Übungen, dass Drängeln an der Bustür nicht nur Konflikte schafft, sondern auch aufhält: In einer entspannten Warteschlange ging es letztlich zügiger vorwärts.
Die hessische Landesregierung hat 2017 zum Jahr des Respekts ausgerufen und wirbt für mehr Respekt im gegenseitigen Umgang in allen Bereichen der Gesellschaft