Rühler Lüter, Ruhla
Impressionen
Stadtkarte
Rühler Lüter, Ruhla
Bahnhofstraße
99842 Ruhla
Tel.: 01772743622
19.399 Ansichten
http://www.ruehler-lueter.de
Als nach 1730 die beiden Ruhlaer Kirchen mit je drei Glocken ausgestattet waren, entwickelten die Burschen und Männer des gothaischen und eisenachischen Ruhlaer Ortsteil eine besondere künstlerische Fertigkeit im Läuten der Glocken, die über viele Jahrzehnte hinweg bis zum Anfang dieses Jahrhunderts von Generation zu Generation weitergegeben und gepflegt wurde. In einigen Überlieferungen ist allgemein die Rede davon, dass die Ruhlaer auch andere Orte besuchten und dort die Glocken läuteten.
Durch Ruhlaer Handelsleute und eine in Arnstadt verheiratete Ruhlaerin hatte man von der Vortrefflichkeit des Arnstädter Weizenbieres gehört und davon, dass die Glocken der dortigen Liebfrauenkirche nicht gut geläutet würden. Beides war Grund genug für die „Rühler Lüter“ dort einmal hinzugelangen.
So soll es gekommen sein, dass sich die Läuter nach einem Fest- und Sonntagsläuten in einem Frühsommer um die Mitte des 18. Jahrhunderts spontan in Arbeitsschloppen und Lederschürze der Messerschmiede zu Fuß auf dem Weg nach Arnstadt machten, um dort das Arnstädter Weizenbier zu probieren und die Glocken zu läuten. Der Weg führte über Reuter, Aschhof, Öhrenkammer, Winterstein, Fischbach, Cabarz, Tabarz, Friedrichsroda, Engelsbach, Catterfeld, Georgenthal, Gräfenhein, Ohrdruf nach Arnstadt. Sie kehrten im Gasthof „Zum Goldenen Wurm“ ein und läuteten zum Festgottesdienst überaus lange ein und aus, so dass die Arnstädter über den wunderschönen harmonischen Zusammenklang Ihrer Glocken erstaunt waren, da diese dieses so noch nie gehört hatten.
Vom Stadtrat wurden die „Rühler Lüter“ gebeten, noch an weiteren Tagen zu läuten, wofür sie ausreichend mit Weizenbier versorgt wurden und außerdem im „Goldenen Wurm“ zum Besten bewirtet wurden. Beim Abschied am sechsten Tag bekamen die Rühler Lüter noch ein Fass Arnstädter Weizenbier mit, das sie auf einem Schubkarren nach Ruhla führten.
Seit einiger Zeit wird dieses gute, braune Weizenbier in der Arnstädter Stadtbrauerei wieder gebraut. Anlass genug um die Tradition wieder aufleben zu lassen. Der Verein „Rühler Lüter“ lässt die Tradition hautnah erleben und wandert auch heute noch nach Arnstadt um die Glocken zu läuten und natürlich das Arnstädter Weizenbier zu probieren.
Nähere Informationen unter:
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Als nach 1730 die beiden Ruhlaer Kirchen mit je drei Glocken ausgestattet waren, entwickelten die Burschen und Männer des gothaischen und eisenachischen Ruhlaer Ortsteil eine besondere künstlerische Fertigkeit im Läuten der Glocken, die über viele Jahrzehnte hinweg bis zum Anfang dieses Jahrhunderts von Generation zu Generation weitergegeben und gepflegt wurde. In einigen Überlieferungen ist allgemein die Rede davon, dass die Ruhlaer auch andere Orte besuchten und dort die Glocken läuteten.
Durch Ruhlaer Handelsleute und eine in Arnstadt verheiratete Ruhlaerin hatte man von der Vortrefflichkeit des Arnstädter Weizenbieres gehört und davon, dass die Glocken der dortigen Liebfrauenkirche nicht gut geläutet würden. Beides war Grund genug für die „Rühler Lüter“ dort einmal hinzugelangen.
So soll es gekommen sein, dass sich die Läuter nach einem Fest- und Sonntagsläuten in einem Frühsommer um die Mitte des 18. Jahrhunderts spontan in Arbeitsschloppen und Lederschürze der Messerschmiede zu Fuß auf dem Weg nach Arnstadt machten, um dort das Arnstädter Weizenbier zu probieren und die Glocken zu läuten. Der Weg führte über Reuter, Aschhof, Öhrenkammer, Winterstein, Fischbach, Cabarz, Tabarz, Friedrichsroda, Engelsbach, Catterfeld, Georgenthal, Gräfenhein, Ohrdruf nach Arnstadt. Sie kehrten im Gasthof „Zum Goldenen Wurm“ ein und läuteten zum Festgottesdienst überaus lange ein und aus, so dass die Arnstädter über den wunderschönen harmonischen Zusammenklang Ihrer Glocken erstaunt waren, da diese dieses so noch nie gehört hatten.
Vom Stadtrat wurden die „Rühler Lüter“ gebeten, noch an weiteren Tagen zu läuten, wofür sie ausreichend mit Weizenbier versorgt wurden und außerdem im „Goldenen Wurm“ zum Besten bewirtet wurden. Beim Abschied am sechsten Tag bekamen die Rühler Lüter noch ein Fass Arnstädter Weizenbier mit, das sie auf einem Schubkarren nach Ruhla führten.
Seit einiger Zeit wird dieses gute, braune Weizenbier in der Arnstädter Stadtbrauerei wieder gebraut. Anlass genug um die Tradition wieder aufleben zu lassen. Der Verein „Rühler Lüter“ lässt die Tradition hautnah erleben und wandert auch heute noch nach Arnstadt um die Glocken zu läuten und natürlich das Arnstädter Weizenbier zu probieren.
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