Sperrstunde - Update

Äpfel und Birnen? Oder die Kerne doch gleich? In der heutigen "Bürgerversammlung" lud die CSU zur Diskussion zur Sperrzeitverlängerung. Unter dem Motto "Längere Sperrzeit - effektives Mittel gegen Alkoholmissbrauch, Gewalttaten, Ruhestörung und Vandalismus?" stellte der Gastreferent Christian Lehrmann das "Erlangener Modell" vor und berichtete über die Erfahrungen und Veränderungen. Das Modell in Kürze: - In der Innenstadt gilt eine Sperrstunde um 2 Uhr - 20 Gäststätten und Discotheken haben Sondergenehmigungen und sind teilweise bis um 5:00 Uhr offen, ein Betrieb hat gar keine Sperr- und Reinigungsstunde - Eine Reihe von weiteren Maßnahmen zur Reduzierung des Alkoholkonsums gehörten ebenfalls zum Modell Inwieweit Erfahrungen für Erlangen auf Aschaffenburg übertragbar sind ist fraglich. Jedoch wurde vor allem auch im Rahmen der auf das Gespräch folgenden Diskussionsrunde klar festgestellt, dass die Hauptprobleme im wesentlichen an anderen Stellen zu suchen sind und nicht mit geöffneten Gastronomiebetrieben zusammenhängen. Ein ausnahmslose pauschale Sperrstunde ist keine Lösung und schon gar nicht die alleinige Lösung. Dies wurde im Rahmen des Gespräches auch von der antragstellenden CSU bestätigt. Als weiteres klares Ergebnis der Veranstaltung ging jedoch auch hervor, dass es durchaus gewisse Probleme in Aschaffenburg gibt, die in der Regel durch hohen Alkoholkonsum begründet sind. Der Lärm und das Chaos werden nicht primär in Clubs und Kneipen mit Türstehern und sorgfältigem/verantwortungsbewusstem Personals verursacht, sondern eher durch unkontrollierten Straßenverkauf, mitgebrachten Alkohol und Alkohol von Tankstellen. Der Stadtrat will konstruktiv nach Lösungen suchen. Die CSU versprach, dass es sich um keinen Radikalschlag handeln soll, sondern der provokative Antrag notwendig gewesen ist, um für diese wichtige Thematik die notwendige Diskussionsbereitschaft zu erreichen. Andere Parteien und anwesende Gäste kritisierten hingegen den undurchdachten Schnellschuß. Ein komplettes Video der gesamten Veranstaltung werden wir im Rahmen einer fairen und neutralen Berichterstattung in Kürze in unserem TV-Bereich online stellen.